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Die Vereinten Nationen (VN) (engl. UN: United Nations) sind eine Friedensorganisation mit universellem Anspruch, die derzeit 192 Mitgliedsstaaten hat . Folgt man der 1945 detailliert ausgearbeiteten und verabschiedeten Charta der VN, wird in ihrer Präambel ein großes Gemeinschaftsgefühl deutlich, dessen intensive Beschwörung auf eine gemeinsame Zugehörigkeit ins Pathetische abzugleiten droht. Die VN setzen sich nichts Geringeres zum Ziel als an der Gestaltung der Zukunft (Hankel, 2006: 14) maßgeblich mitzuwirken. Ein ehrbarer und wagemutiger Grundsatz, dessen Diskrepanzen zwischen Idee und…mehr

Produktbeschreibung
Die Vereinten Nationen (VN) (engl. UN: United Nations) sind eine Friedensorganisation mit universellem Anspruch, die derzeit 192 Mitgliedsstaaten hat . Folgt man der 1945 detailliert ausgearbeiteten und verabschiedeten Charta der VN, wird in ihrer Präambel ein großes Gemeinschaftsgefühl deutlich, dessen intensive Beschwörung auf eine gemeinsame Zugehörigkeit ins Pathetische abzugleiten droht. Die VN setzen sich nichts Geringeres zum Ziel als an der Gestaltung der Zukunft (Hankel, 2006: 14) maßgeblich mitzuwirken. Ein ehrbarer und wagemutiger Grundsatz, dessen Diskrepanzen zwischen Idee und Wirklichkeit bereits in die Charta eingearbeitet wurden. Ohne Kenntnis der Vergangenheit [...], so erklärt es uns Hankel, ist die Gestaltung der Zukunft nicht möglich [...], schlechterdings nicht denkbar (ebd.). Das trifft in hohem Maße auf die VN zu, die zwar einerseits Lehren aus dem desolaten Zustand der Staatengemeinschaft im Völkerbund seit dem ersten Weltkrieg (1914-1918) zogen und im ständigen Sicherheitsrat (SR) alle großen Mächte in die Verantwortung für den Weltfrieden einbezogen, doch - und das wiegt schwerer - Reformbestrebungen des gewichtigsten Entscheidungsgremium der VN, des Sicherheitsrates, bis heute vertagen und somit der VN eine glaubhafte effektive Handlungsfähigkeit absprechen.
Mit Hinblick auf alte und neue große Herausforderungen, vor denen die Menschheit des 21. Jahrhunderts steht, erwarten die VN vielfältige Kriseninterventionen, die das ureigene Aufgabengebiet, nämlich die Wahrung des Friedens und einer nachhaltigen Sicherung internationalen Beziehungen auch weiterhin zur Aufgabe haben - aber nicht ausschließlich. Gerade unter dem Vorzeichen einer zunehmenden interdependenten Weltgemeinschaft und hinsichtlich Hobsbawms CNN-Effekt einer neuen Medienöffentlichkeit , erweiterte sich das Betätigungsfeld der VN um globale Themengebiete, wie Umweltschutz, Flüchtlingsströme und zunehmende Migration bis hin zur exponentiell ansteigenden Weltbevölkerung. Doch setzen die Erwartungen, in einem zunehmend komplexeren und dynamischeren System internationaler Beziehungen, sensible Handlungsmuster voraus, die metaphorisch einem Billardspiel gleichen. Verknüpft mit der aus einem universellen Anspruch ergebenen Erweiterung des Aufgabenspektrums, lässt sich die Enttäuschung über das Ausbleiben ihrer Erfüllung erklären, die nicht selten oberflächlich und ohne tiefgründige Ursachenforschung die VN als Sündenbock hinstellen.