Produktdetails
  • Verlag: München : Heyne
  • ISBN-13: 9783453061194
  • ISBN-10: 3453061195
  • Artikelnr.: 24055425
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Sabine Kebir nutzt das Porträt der algerischen Autorin, die den diesjährigen Friedenspreis verliehen bekommen hat, um ihren Roman aus dem Jahre 1958, der jetzt auf Deutsch erschienen ist, vorzustellen. Während heute Romane von islamischen Frauen verbreiteter sind, meint die Rezensentin, hat die Autorin mit ihrem Jugendwerk möglicherweise das Genre begründet. Nicht nur in der Atmosphäre der Geschichte fühlt sich die Rezensentin an Camus erinnert. Die Nähe zum französischen Schriftsteller sei auch durch die Konflikte gegeben, die sich durch den "Wahrheitsegoismus" der Protagonistin entwickelten und die den eigentlichen "Spannungsbogen" des Romans ausmachten. Die Geschichte der "erotischen Selbstfindung" einer jungen Frau habe allerdings auch eine politische Dimension, denn die Autorin baue immer wieder Passagen ein, die das Recht der kolonisierten Algerier auf "Emanzipation" einklagen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ungestüm kommt er daher, dieser frühe Roman von Assia Djebar. Nicht nur, dass darin eine arabische Studentin, Dalila, heftig gegen Tradition und Familie aufbegehrt, sich als Frau allein auf die Straße wagt und heimlich eine Liebesbeziehung eingeht. Nein, auch die Sprache der Ich-Erzählerin ist leidenschaftlich, stolz und impulsiv. Was in Djebars späteren kunstvoll komponierten Romanen aus Selbstreflexion und schmerzhafter Sprachskepsis als erschriebenes 'Trotzdem' entsteht, ist in Die Ungeduldigen noch zügelloser Ausbruch.« Ulrike Jamin BuchJournal