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Egon Schiele. Die Tafelrunde - Ein großzügiger Bildband mit neuem biographischen Material
Egon Schiele (1890-1918) zeichnete jene berühmt gewordenen Frauenakte, deren Tabulosigkeit in der Wiener Gesellschaft Anstoß erregte. Wichtig war ihm das Thema Künstlerfreundschaft. Mit seinem Plakatentwurf"Die Tafelrunde"stellt er sich im Kreise seiner Künstlerfreunde dar. Dieser Freundeskreis war 1909 entstanden, als sich Schiele mit Studienfreunden zur"Neukunstgruppe"zusammenschloss. Gemeinsam organisierten sie schockierende Ausstellungen jenseits der konservativen Wiener Kunstakademie. Damit wurden…mehr

Produktbeschreibung
Egon Schiele. Die Tafelrunde - Ein großzügiger Bildband mit neuem biographischen Material

Egon Schiele (1890-1918) zeichnete jene berühmt gewordenen Frauenakte, deren Tabulosigkeit in der Wiener Gesellschaft Anstoß erregte. Wichtig war ihm das Thema Künstlerfreundschaft. Mit seinem Plakatentwurf"Die Tafelrunde"stellt er sich im Kreise seiner Künstlerfreunde dar. Dieser Freundeskreis war 1909 entstanden, als sich Schiele mit Studienfreunden zur"Neukunstgruppe"zusammenschloss. Gemeinsam organisierten sie schockierende Ausstellungen jenseits der konservativen Wiener Kunstakademie. Damit wurden diese Künstler nicht nur zu Bahnbrechern der Moderne, sondern entwickelten ein Netzwerk zur Durchsetzung gemeinsamer künstlerischer Interessen. Dieser Band versammelt neben den einzigartigen Werken Schieles wichtige Arbeiten seiner Freunde. Etwa seines väterlichen Mentors Gustav Klimt, von Freunden wie Max Oppenheimer oder späteren Rivalen wie Oskar Kokoschka. Der die gleichnamige Ausstellungder Österreichischen Nationalgalerie begleitende Katalog eröffnet einen neuen Blick auf den österreichischen Frühexpressionismus, der international bislang kaum wahrgenommen wurde. Entstanden ist ein konziser Einblick in die junge postsecessionistische Kunst zwischen 1910 und 1918.

- Neuer Blick auf den Einzelgänger Egon Schiele
- Wiederentdeckung der Frühzeit der Wiener Moderne
Autorenporträt
Tobias G. Natter, geboren 1961, ist Kustos der Österreichischen Galerie Belvedere und häufiger Gastkurator, vor allem für das Jüdische Museum Wien. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2017

Die Macht der Linie
In einem Band: Sämtliche Gemälde von Egon Schiele

Wenn sich im Oktober 2018 der Todestag von Egon Schiele zum hundertsten Mal jährt, ist man jedenfalls mit einem gerade erschienenen Bildband in Übergröße bestens vorbereitet: Zumal dieses Buch nicht nur durch sein Format, sondern auch mit seiner Druckqualität besticht. Die mehr als 600 Seiten im Format dreißig mal vierzig Zentimeter, auf denen knapp 150 Zeichnungen und gut 220 Gemälde Schieles präsentiert werden, besitzen die farbliche und haptische Abbildungsqualität einer klassischen Kunstmappe. Dabei sind die zum Vergleich mit den Bildern ausgewählten Graphiken auf ein anderes, strukturiertes Papier gedruckt, was ihnen den Charakter von Faksimiles verschafft. Mit zahlreichen Detailaufnahmen und eigens neu fotografierten Werken, sämtlich in Farbe, überzeugt das Mega-Bilderbuch vor allem optisch.

Egon Schiele wurde am 12. Juni 1890 in der niederösterreichischen Kleinstadt Tulln an der Donau geboren. Die Wiener Akademie der bildenden Künste nahm ihn bereits als Sechzehnjährigen auf, ein Jahr später eröffnete er sein erstes Atelier und lernte Gustav Klimt kennen, der ihm väterlicher Freund und Gönner wurde. Der malerische Einfluss des Mentors ist in Schieles künstlerischen Anfängen noch deutlich zu spüren - etwa in seinem kürzlich in einer New Yorker Auktion angebotenem Gemälde "Danaë" von 1909. Es blieb bei einer Schätzung von dreißig bis vierzig Millionen Dollar aber unverkauft, weil es noch nicht typisch genug für Schieles spätere Expressivität ist. Seinen eigenen Malstil entwickelte er von 1910 an, vor allem in zahlreichen Selbstbildnissen auf Papier und Leinwand und den Akten junger Frauen, die ihm wegen als pornographisch empfundener Inhalte und angeblicher Verführung einer Minderjährigen 1912 einige Tage Untersuchungshaft eintrugen. 1918, im Alter von nur achtundzwanzig Jahren, starb Schiele an der Spanischen Grippe.

Es irritiert ein wenig, dass den Titel des üppigen Bands, der ein Werkverzeichnis von Schieles sämtlichen Gemälden verspricht, die aquarellierte Gouache "Moa" von 1911 ziert. Das "räsonierende Werkverzeichnis der Schiele-Gemälde" erfasst nur die Schaffenszeit von 1909 an; die rund 170 Arbeiten aus Schieles Frühzeit konnten "im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Projektressourcen", wie es heißt, nicht näher dokumentiert werden. Autor des Werkverzeichnisses und Herausgeber ist Tobias G. Natter, der ehemalige Direktor des Leopold Museums in Wien. Der österreichische Experte für die Kunst der Moderne hat im Jahr 2012 bei Taschen auch schon ein Kompendium zum absoluten Star des Wiener Jugenstils, Gustav Klimt, vorgelegt - ebenfalls im XXL-Format.

FELICITAS RHAN.

Tobias G. Natter (Hrsg.): "Egon Schiele". Sämtliche Gemälde 1909-1918. Mit Beiträgen von Christian Bauer, Helena Pereña, Gemma Blackshaw, Jill Lloyd, Diethard Leopold und Ursula Storch. Taschen Verlag, Köln 2017. 608 S., Abb., geb., 150,- [Euro].

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