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Auf dem Bauernhof bildet die Stube das Herz des Hauses, über Generationen wurde darin geboren, gelebt und gestorben. Nichts veranschaulicht Schutz, aber auch Druck einer bäuerlichen Lebensgemeinschaft stärker als sie. Trotz alledem bildet die Stube ein "Urbild" von Heimeligkeit. Ein Essay des erfahrenen Meraner Buch- und TV- Autors Sebastian Marseiler geht dem nach, zeichnet sensibel Kindheitserinnerungen und ist - nicht ohne Poesie und Wortwitz - dem Wesen der Stube auf der Spur. Der Direktor des Innsbrucker Volkskunstmuseums Hans Gschnitzer erstellt ein fundiertes Bild von der Entwicklung…mehr

Produktbeschreibung
Auf dem Bauernhof bildet die Stube das Herz des Hauses, über Generationen wurde darin geboren, gelebt und gestorben. Nichts veranschaulicht Schutz, aber auch Druck einer bäuerlichen Lebensgemeinschaft stärker als sie. Trotz alledem bildet die Stube ein "Urbild" von Heimeligkeit. Ein Essay des erfahrenen Meraner Buch- und TV- Autors Sebastian Marseiler geht dem nach, zeichnet sensibel Kindheitserinnerungen und ist - nicht ohne Poesie und Wortwitz - dem Wesen der Stube auf der Spur. Der Direktor des Innsbrucker Volkskunstmuseums Hans Gschnitzer erstellt ein fundiertes Bild von der Entwicklung der Stube. In Südtirol finden wir nicht nur sehr frühe Erwähnungen, sondern auch noch sehr viele alte Stuben. Aufgekommen im adeligen Milieu, wird sie jedoch bald zum Synonym bäuerlichen Wohnens. Die Stube verbindet Menschen: quer durch alle Altersstufen und sozialen Schichten. Guido Mangolds großartige Bilder fangen ihre besondere Atmosphäre ein, zeigen sie mit Menschen in ihrem gelebten Alltag genauso wie im Glanz herrschaftlicher Wohn- und Schlafkultur auf Burgen und Schlössern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2002

Im Herrgottswinkel thront der Fernseher

Die großen Momente im Leben der Bauern nahmen ihren Anfang in der Stube: "Kam das Poppele im Winter auf die Welt, wurde es anderntags in der Stube warm eingepackt, in einen Ruckkorb getan und ins Dorf zur Taufe getragen." In der Stube segnete die Mutter die Braut vor ihrem Gang zum Traualtar, und die Toten wurden hier aufgebahrt, ehe man sie zu Grabe trug. Eltern, Kinder, Großeltern und Freunde versammelten und versammeln sich noch heute in der Stube, dem alpenländischen Inbegriff von Heimeligkeit, der bei den Städtern Sehnsüchte weckt - und doch vor allem Zeugnis ablegt von einem harten Leben. Die Autoren Sebastian Marseiler und Hans Gschnitzer würdigen den Ort als einen "Platz für alle Tage", begleitet von wehmütiger Zilivilisationskritik: "Gleichrangig neben dem Herrgottswinkel thront jetzt der Fernseher." In den Fotografien Guido Mangolds scheint die Zeit dagegen stehengeblieben zu sein.

S.K.

"Die Stube. Ein Platz für alle Tage" von Sebastian Marseiler und Hans Gschnitzer, mit Fotografien von Guido Mangold. Edition Rætia, Bozen 2002, 183 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 38 Euro. ISBN 88-7283-158-X.

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