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"Ein beeindruckendes Panoramabild Deutschlands im 20. Jahrhundert." -- Roman Bucheli in der 'Neuen Zürcher Zeitung'
Fotoalbum eines Jahrhunderts: vielstimmig, sprachmächtig, eigensinnig
Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien - und aus der Geschichte eines Landes. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflationen, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien überlebt, über fünf politische Systeme hinweg,…mehr

Produktbeschreibung
"Ein beeindruckendes Panoramabild Deutschlands im 20. Jahrhundert." -- Roman Bucheli in der 'Neuen Zürcher Zeitung'
Fotoalbum eines Jahrhunderts: vielstimmig, sprachmächtig, eigensinnig

Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien - und aus der Geschichte eines Landes. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflationen, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien überlebt, über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute. Den Fotografien folgend, erzählt Reinhard Jirgl bewegende Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.

Georg-Büchner-Preis 2010

Autorenporträt
Reinhard Jirgl wurde am 16. Januar 1953 in Berlin (Ost) geboren. Nach einer Lehre als Elektromechaniker studierte er ab 1971 Elektronik an der Berliner Humboldt-Universität. Noch während des Studiums schrieb Jirgl an ersten Prosatexten. Ab 1975 arbeitete er als Ingenieur an der Akademie der Wissenschaften, gab seinen Beruf 1978 jedoch auf, um sich mehr dem Schreiben widmen zu können. Seinen Unterhalt verdiente er als Beleuchtungs- und Servicetechniker an der Berliner Volksbühne. Als er 1985 sein erstes, umfangreiches Manuskript 'Mutter Vater Roman' beim Berliner Aufbau-Verlag einreichte, wurde ihm eine 'nichtmarxistische Geschichtsauffassung' vorgeworfen und die Veröffentlichung des Romans verweigert. Jirgl jedoch setzte das Schreiben fort. Bis zur Wende 1989 lagen sechs fertige Manuskripte vor - ohne dass ein einziges Buch von ihm veröffentlicht worden wäre. Erst 1990 konnte 'Mutter Vater Roman' bei Aufbau erscheinen. Die entscheidende Änderung in der öffentlichen Wahrnehmung, seine persönliche Wende, wie Jirgl es beschreibt, kam schließlich 1993, als er für das Manuskript seines Romans 'Abschied von den Feinden' mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet und Autor des Carl Hanser Verlags wurde. 1996 gab Jirgl die Tätigkeit als Techniker an der Berliner Volksbühne auf und arbeitet seitdem als freier Schriftsteller in Berlin. Seit 2009 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Neben dem Alfred-Döblin-Preis wurde sein Werk mit zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anna-Seghers-Preis (1990), der Johannes-Bobrowski-Medaille (1998), dem Josef-Breitbach-Preis (1999), dem Kranichsteiner Literaturpreis (2003), dem Rheingau Literaturpreis (2003), dem Dedalus-Preis für Neue Literatur (2004), der Eugen Viehof Ehrengabe der Deutschen Schillergesellschaft von 1859 (2004), dem Bremer Literaturpreis (2006), dem Lion-Feuchtwanger-Preis (2009), dem Grimmelshausen-Literaturpreis (2009) und zuletzt mit dem Georg-Büchner-Preis (2010). 2007 war er Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. Seit 1998 erscheinen die Werke von Reinhard Jirgl im Deutschen Taschenbuch Verlag.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2011

Schreibweisen
des Gefühls
Vielleicht ist er ein aus vergangen geglaubten Zeiten des Experimentierens Herübergeretteter; von Seite zu Seite wird es schlimmer: die zwanghaften Wortverschmelzungen, sinnlosen Sonderzeichen, Schrifttypen. Aber das ist nur ein Abklatsch dessen, was Reinhard Jirgl als Material vorfindet, was er beschreiben will, wie er die kleinen privaten Fotografien aus zwei Kriegen zu Geschichtsbildern anwachsen lässt, wie er sie weniger mit Beschreibungen des Abgebildeten und noch weniger mit wichtigen Hintergrundinformationen anfüllt als vielmehr mit Hintergrundgefühlen, mit einer beängstigenden emotionalen Wucht, die sich doch wieder nur in kunstvoller Sprache entfalten kann.
Mit alten Wörtern in neuer Schreibweise zeitlose Gefühle schierer Verzweiflung hervorzurufen – vor allem daraus baut Jirgl ein Bild des verstörenden deutschen Jahrhunderts. Helmut Mauró
Reinhard Jirgl:
Die Stille. Roman.
dtv, München 2011.
539 Seiten,
14,90 Euro.
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Mit alten Wörtern in neuer Schreibweise zeitlose Gefühle schierer Verzweiflung hervorzurufen - vor allem daraus baut Jirgl ein Bild des verstörenden deutschen Jahrhunderts. Helmut Mauró Süddeutsche Zeitung 20110506