
Margrit Schriber
Gebundenes Buch
Die Stickerin
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Die Testamentseröffnung der reichen amerikanischen Tante lehrt ihrer Sippe das Staunen. Als Bauerntocher und Fädlermädchen war sie aufgebrochen, als Schaustickerin hat sie sich zu den Sternen katapultiert - alle sind sie jetzt da, doch wer kennt die Crazy Woman MAR? Maria Antonia Räss' - kurz: MAR - Umgang mit Berühmtheiten wie Walt Disney und Coco Chanel sprengte das appenzellische Mass. Ihr Broderiehaus errichtet sie an bester Lage im Rockefeller Center von New York. Und bringt die Appenzellerinnen und Appenzeller bei ihren Besuchen aus der Fassung, wenn sie im Fond des weissen Cadillac...
Die Testamentseröffnung der reichen amerikanischen Tante lehrt ihrer Sippe das Staunen. Als Bauerntocher und Fädlermädchen war sie aufgebrochen, als Schaustickerin hat sie sich zu den Sternen katapultiert - alle sind sie jetzt da, doch wer kennt die Crazy Woman MAR? Maria Antonia Räss' - kurz: MAR - Umgang mit Berühmtheiten wie Walt Disney und Coco Chanel sprengte das appenzellische Mass. Ihr Broderiehaus errichtet sie an bester Lage im Rockefeller Center von New York. Und bringt die Appenzellerinnen und Appenzeller bei ihren Besuchen aus der Fassung, wenn sie im Fond des weissen Cadillacs mit ihrem schwarzen Fahrer durch die Wellenhügel schaukelt.
Margrit Schriber, 1939 in Luzern geboren, lebt in Zofingen und in der Dordogne. Sie arbeitete als Bankangestellte, Werbegrafikerin und Fotomodell, bevor sie Schriftstellerin wurde. Ihr umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Bilger Verlag / Bilger Verlag GmbH
- Seitenzahl: 233
- Erscheinungstermin: 16. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 134mm x 22mm
- Gewicht: 348g
- ISBN-13: 9783037621110
- ISBN-10: 3037621117
- Artikelnr.: 69496044
Herstellerkennzeichnung
GVA Goettingen
Anna-Vandenhoeck-Ring 36
37081 Göttingen
info@gva-verlage.de
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Recht wohlgemut und inspiriert zeichnet Nadine A. Brügger die Geschichte, die Margrit Schriber in ihrem Roman über "Miss Rass", alias Maria Antonia Räss erzählt. Es ist die Geschichte einer hochvirtusoen Stickerin, einst "auf dem Grüt im appenzellischen Eggerstanden" geboren, die in der so auf Bescheidenheit bedachten Schweiz nicht anders konnte als auffallen - durch ihre körperliche Kleinheit zunächst, aber vor allem durch ihren Witz, ihre Intelligenz, ihre genial Stickkunst und den Fakt, dass sie aus der Schweiz nach New York auswanderte, von wo sie als Self-Made-Millionärin ab und an in der Business Class der Swiss Air in die Heimat zurückkehrte. Margit Schriber ist inzwischen eine respektierte Größe in der Schweizer Literatur, erläutert die Rezensentin, lange vor allen anderen fing sie an, Geschichten über Frauen zu erzählen. Diese Geschichte hier ist wahr, so die Rezensentin, aber von den Autorin dennoch als Roman erzählt und ab und zu auch ein bisschen ausgeschmückt. Aber das Räss Walt Disney begegnet war und dass dieser sie zur Auswanderung inspirierte - gehört zur Wahrheit. Ob das auch für die Maus gilt, die Disney auf einem Bild entdeckt hatte, das Räss ihm geschenkt hatte, und die angeblich Micky hieß, bleibt offen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ob erfunden oder real, die begnadete Erzählerin Margrit Schriber packt all das in eine Testamentseröffnung hinein, zu der sich Marias Verwandte einfinden und bei der nicht nur sie, sondern auch die Leserinnen und Leser erfahren, welch faszinierende Figur diese nach Amerika verschlagene Appenzellerin war.« Charles Linsmayer
Ein amerikanisch-appenzellisches Fairy Tale
„Sie war schon immer eigen. Anders halt. Besonders. Ein bisschen crazy!“
In ihrer aktuellen Neuerscheinung nimmt die Schweizer Autorin Margrit Schriber das Leben und Wirken einer außergewöhnlichen Frau aus Eggerstanden im …
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Ein amerikanisch-appenzellisches Fairy Tale
„Sie war schon immer eigen. Anders halt. Besonders. Ein bisschen crazy!“
In ihrer aktuellen Neuerscheinung nimmt die Schweizer Autorin Margrit Schriber das Leben und Wirken einer außergewöhnlichen Frau aus Eggerstanden im Kanton Appenzell unter die Lupe. Den Einstieg in diese interessante Abhandlung bildet die Stobete der Erben im Rathaussaal von Appenzell, die nach dem Tod der exzentrischen Dollarmillionärin Maria Antonia Räss zusammenkommen. In unzähligen Rückblicken wird jede Facette dieser außergewöhnlichen Frau beleuchtet – beginnend von ihrer Kindheit als chancenlose Tochter eines Geißenbauern, geprägt von Entbehrungen und harter Arbeit. Den Hunger und die bittere Kälte im Webkeller ihres Arbeitgebers wird Maria Antonia Räss niemals mehr vergessen, aber auch die Heimat und die Liebe zu ihrer Familie bleiben bis an ihr Lebensende tief in ihr verwurzelt.
„Sie hat sich aus dem Nichts zu den Sternen katapultiert!“ und „Sie sprengte das appenzellische Maß!“ wissen ihre Hinterbliebenen zu berichten. Jene Frau, die sich selbst als „Crazy Woman“ bezeichnete, deren Herz für die Broderie schlug, die all ihre Träume und Hoffnungen in den Stoff stickte, war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Mutig wagte sie den großen Schritt und wanderte aus, „mit nichts im Gepäck als einer Sticknadel aus englischem Stahl, einem Ballen feinstes Leinen aus Frankreich und der Appenzeller Tracht, aber in der festen Absicht, sich dort ein einigermaßen vernünftiges Leben zu sticken.“ Mit eisernem Willen, Fleiß und Disziplin, unzähligen schlaflosen Nächten voller Arbeit und einsamen Entscheidungen bahnte sich die tüchtige Schaustickerin aus der Schweiz ihren Weg an die Spitze. Maria Antonia Räss erschuf in New York ihr eigenes „Fairy Tale“. Sie griff nach den Sternen, gründete ein Broderiehaus und avancierte zur Königin der Spitzen.
Den Berichten der Verwandten entnimmt man Einzelheiten über ihren Werdegang, ihr kluges Taktieren, die enge Zusammenarbeit mit den Geschwistern in der Heimat und das Leben in Amerika. Das Liebesleben der sogenannten „Crazy Woman“, der Umgang mit ihren Angestellten, Bekannten und Freunden, aber auch die Auswirkungen des Krieges und der Erfindung der Papiertaschentücher auf ihre Broderie waren Themen dieses Buches und gekonnt in die Geschichte verflochten.
Maria Antonias Eskapaden und ihre Kontakte mit berühmten Persönlichkeiten brachten die Einwohner in der Heimat zum Staunen. Die Stickerin aus Eggerstanden wurde zu einer Frau von Welt – die Mode-Ikone brachte bei ihren Besuchen neben zahlreichen Aufträgen auch jede Menge Glamour in die Appenzeller Wellenhügel.
Über diese faszinierende Persönlichkeit zu lesen war keine Sekunde langweilig! Ich sah dabei diese anziehende, kleingewachsene Frau mit herzförmigem Gesicht und eindringlichen schwarzen Augen dank der Abbildungen im Buch auch tatsächlich vor mir. Maria Antonia Räss hat sich ihren Weg mit einer Stahlnadel bis an die Spitze gebahnt und ihr eigenes Fairy Tale gelebt. Und dennoch blieb sie im Herzen stets eng mit ihrer Heimat verbunden.
„Unsere Ohren sind Stille gewohnt. Wir können jedes Geräusch herausfiltern. Bläss zottelt mit den klirrenden Milchtansen über den Schotterweg. Ein Bauer dengelt seine Sense. Die Schellen aufgescheuchter Geißen klingeln ihre wilde Sinfonie. Stickende seufzen beim Sticheln zum Himmel. Und gelegentlich klappert eine Schere, die auf den Beistelltisch gelegt wird. Wenn die Jüngste in eine Karotte beißt, sehen alle von der Arbeit auf. Abends flechten wir die Hände ineinander, dann schleift noch der Wind seine Schleppe übers Gras. Tannen orgeln. Und Regen trommelt im Nussbaum auf eine Million Tambourins. Von den Hagelgeschützen auf dem Ziegeldach nicht zu reden. Diese Geräusche nehmen uns den Atem. Sie sind unser Herzton. In der Ferne vermissen wir ihn. Sehnsucht zerreißt unsere Brust. Zum Sterben kehren wir in die Wellenhügel zurück.“
FAZIT: „Die Stickerin“ ist ein Roman über eine außergewöhnliche Frau, die mutig ihren Weg suchte und nach den Sternen griff. Die Lebensgeschichte dieser ebenso talentierten wie smarten Geschäftsfrau wurde mir von der Schweizer Autorin Margrit Schriber auf unnachahmliche Weise nahegebracht. Der brillante Schreibstil, eine bildhafte Beschreibung von Charakteren und Szenerie sowie die akribische Recherche der historischen Hintergründe machten dieses beeindruckende Werk zu einem herausragenden und überwältigenden Leseerlebnis. Ich hatte nie zuvor von appenzellischer Stickerei gehört und mich völlig unbefangen und neugierig in diese Materie vertieft. Nach Lektüre dieses Buches werde ich dieses außergewöhnliche Kunsthandwerk und die unermessliche Arbeit, die hinter diesen hochwertigen und zauberhaften Produkten steht, niemals mehr vergessen. Margrit Schriber hat die Geschichte der Maria Antonia Räss zu Papier gebracht und sie für alle Zeiten davor bewahrt, in Vergessenheit zu geraten.
Begeisterte fünf Bewertungssterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!
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