Deborah Ellis
Broschiertes Buch
Die Sonne im Gesicht
Ein Mädchen in Afghanistan
Übersetzer: Melach, Anna
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Nur als Junge verkleidet kann Parvana die Herrschaft der Taliban überleben!
Als ihr Vater verhaftet wird, nimmt die elfjährige Parvana seinen Platz auf dem Markt in Kabul ein. Hier hatte er den vielen Analphabeten ihre Post vorgelesen. Wegen der restriktiven Gesetze der Taliban kann sie sich jedoch nur als Junge verkleidet in der öffentlichkeit zeigen. Und begibt sich so in große Gefahr ...
Top-Thematik: Frauen unter dem Taliban-Regime
Als ihr Vater verhaftet wird, nimmt die elfjährige Parvana seinen Platz auf dem Markt in Kabul ein. Hier hatte er den vielen Analphabeten ihre Post vorgelesen. Wegen der restriktiven Gesetze der Taliban kann sie sich jedoch nur als Junge verkleidet in der öffentlichkeit zeigen. Und begibt sich so in große Gefahr ...
Top-Thematik: Frauen unter dem Taliban-Regime
Deborah Ellis ist Schriftstellerin und Psychotherapeutin in Toronto, wo sie die Organisation 'Frauen für Frauen in Afghanistan' gründete. 1999 verbrachte sie viele Monate in afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan und Russland, wo ihre vielbeachtete Afghanistan-Trilogie "Die Sonne im Gesicht"/"Allein nach Mazar-e Sharif"/"Am Meer wird es kühl sein" entstand.
Produktbeschreibung
- Omnibus Taschenbücher 21214
- Verlag: Omnibus TB bei Bertelsmann
- Originaltitel: The Breadwinner
- Seitenzahl: 128
- Altersempfehlung: ab 11 Jahren
- Erscheinungstermin: 1. April 2003
- Deutsch
- Abmessung: 183mm x 125mm x 15mm
- Gewicht: 130g
- ISBN-13: 9783570212141
- ISBN-10: 3570212149
- Artikelnr.: 10842181
Herstellerkennzeichnung
Bertelsmann Verlag
Neumarkter Str. 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Der Junge, der ein Mädchen war
Deborah Ellis' spannende Afghanistan-Erzählung
Parvana sieht viel, wenn sie den ganzen Tag auf ihrer Decke am Marktstand ihres Vaters sitzt. Zwar muß sie sich unauffällig verhalten - die Taliban werden schnell böse, wenn sie ein Mädchen in der Öffentlichkeit sehen -, und bequem ist es nicht, stundenlang dort zu kauern. Aber es ist besser als den ganzen Tag im dunklen Zimmer zu hocken wie ihre Mutter und die Geschwister. Mit ihren elf Jahren darf Parvana sich noch halbwegs frei draußen bewegen. Wenn sie nicht gebraucht würde, müßte sie trotzdem zu Hause bleiben. Aber der Vater hat im Krieg ein Bein verloren und die Prothese längst verkauft; er braucht Parvanas Hilfe, um zum Markt zu
Deborah Ellis' spannende Afghanistan-Erzählung
Parvana sieht viel, wenn sie den ganzen Tag auf ihrer Decke am Marktstand ihres Vaters sitzt. Zwar muß sie sich unauffällig verhalten - die Taliban werden schnell böse, wenn sie ein Mädchen in der Öffentlichkeit sehen -, und bequem ist es nicht, stundenlang dort zu kauern. Aber es ist besser als den ganzen Tag im dunklen Zimmer zu hocken wie ihre Mutter und die Geschwister. Mit ihren elf Jahren darf Parvana sich noch halbwegs frei draußen bewegen. Wenn sie nicht gebraucht würde, müßte sie trotzdem zu Hause bleiben. Aber der Vater hat im Krieg ein Bein verloren und die Prothese längst verkauft; er braucht Parvanas Hilfe, um zum Markt zu
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kommen, wo er Briefe vorliest. In letzter Zeit tauchen auf dem Markt von Kabul immer mehr Prothesen auf. Die Männer nehmen sie ihren Frauen weg - wer nicht ausgehen kann, braucht auch kein falsches Bein, sagen sie. Viel nötiger ist das Geld, das eine Prothese einbringt. So liegen sie auf den Marktständen von Kabul und offenbaren auf makabre Weise das Maß, in dem die Frauen Afghanistans ihre Bewegungsfreiheit verlieren.
Es sind die Alltagsbilder, die Deborah Ellis' Jugendbuch über ein afghanisches Mädchen so eindrucksvoll und glaubwürdig machen. Geschrieben wurde die Geschichte natürlich vor den aktuellen Ereignissen. Die Kanadierin Deborah Ellis hat in pakistanischen Flüchtlingslagern gearbeitet und dort viele Kinder interviewt. Aus den Einzelschicksalen hat sie Parvanas Geschichte herausdestilliert. Die Aufmerksamkeit, die das Buch nun aufgrund der Weltlage erfährt, hat es voll und ganz verdient, sieht man einmal von der etwas ungelenken Übersetzung ab. Man wird kaum einen anderen Text finden, der so aufschlußreich und lebendig vom Leben der afghanischen Kinder unter dem Taliban-Regime erzählt.
Schon die Alltagserlebnisse des Mädchens aus Kabul gäben Stoff genug für ein interessantes Buch. Aber eine dramatische, temporeiche Geschichte wird daraus, als Parvanas Vater von den Taliban verhaftet wird. Plötzlich ist Parvana der Mann im Haus - ganz wörtlich, denn sie verkleidet sich als Junge, um den Vater auf dem Markt zu ersetzen. Ihre Haare werden kurz geschnitten, und zum ersten Mal geht sie ohne Kopfbedeckung auf die Straße, kann das Gesicht in die Sonne halten. Mehr und mehr erobert sie sich eine Umwelt, die sie bisher kaum kannte. Als dann noch eine frühere Klassenkameradin auftaucht, die ebenfalls als Junge Geld verdient, macht den beiden Mädchen das ungewohnt freie Leben manchmal richtig Spaß. Aber sie sehen auch grauenhafte Dinge mit an.
Eine Zeitlang, vor den siebziger Jahren, waren Geschichten bei uns beliebt, in denen Mädchen in Jungenrollen schlüpften. Es war ein reizvolles Spiel, das in der Regel mit der Entlarvung und gnädigen Aufnahme des Mädchens als guter Kumpel in die Jungenclique endete. Auch in Parvanas Geschichte genießt man das heimliche Wissen, die Ahnungslosigkeit der anderen, den Zuwachs an Freiheit. Zugleich wird auf beklemmende Weise klar, was dieses "Spiel" für ein Kind bedeutet, das damit seine Leute ernährt und sein Leben in Gefahr bringt. Man ahnt, es wird viele Mädchen geben, die so etwas getan haben.
"Vielleicht sollte jemand eine riesige Bombe auf dieses Land werfen, dann können wir ganz von vorne anfangen", sagt Parvanas Freundin am Ende, als hätte sie geahnt, was passieren würde. Ob der Neuanfang aber auch wirklich einer für die Frauen und Mädchen sein wird? Die Kinder, die dieses Buch gelesen haben, werden danach die Nachrichten aus Afghanistan aufmerksamer verfolgen und auch darauf achten.
MONIKA OSBERGHAUS
Deborah Ellis: "Die Sonne im Gesicht". Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Anna Melach. Jungbrunnen Verlag, Wien 2001. 126 S., geb., 25,80 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es sind die Alltagsbilder, die Deborah Ellis' Jugendbuch über ein afghanisches Mädchen so eindrucksvoll und glaubwürdig machen. Geschrieben wurde die Geschichte natürlich vor den aktuellen Ereignissen. Die Kanadierin Deborah Ellis hat in pakistanischen Flüchtlingslagern gearbeitet und dort viele Kinder interviewt. Aus den Einzelschicksalen hat sie Parvanas Geschichte herausdestilliert. Die Aufmerksamkeit, die das Buch nun aufgrund der Weltlage erfährt, hat es voll und ganz verdient, sieht man einmal von der etwas ungelenken Übersetzung ab. Man wird kaum einen anderen Text finden, der so aufschlußreich und lebendig vom Leben der afghanischen Kinder unter dem Taliban-Regime erzählt.
Schon die Alltagserlebnisse des Mädchens aus Kabul gäben Stoff genug für ein interessantes Buch. Aber eine dramatische, temporeiche Geschichte wird daraus, als Parvanas Vater von den Taliban verhaftet wird. Plötzlich ist Parvana der Mann im Haus - ganz wörtlich, denn sie verkleidet sich als Junge, um den Vater auf dem Markt zu ersetzen. Ihre Haare werden kurz geschnitten, und zum ersten Mal geht sie ohne Kopfbedeckung auf die Straße, kann das Gesicht in die Sonne halten. Mehr und mehr erobert sie sich eine Umwelt, die sie bisher kaum kannte. Als dann noch eine frühere Klassenkameradin auftaucht, die ebenfalls als Junge Geld verdient, macht den beiden Mädchen das ungewohnt freie Leben manchmal richtig Spaß. Aber sie sehen auch grauenhafte Dinge mit an.
Eine Zeitlang, vor den siebziger Jahren, waren Geschichten bei uns beliebt, in denen Mädchen in Jungenrollen schlüpften. Es war ein reizvolles Spiel, das in der Regel mit der Entlarvung und gnädigen Aufnahme des Mädchens als guter Kumpel in die Jungenclique endete. Auch in Parvanas Geschichte genießt man das heimliche Wissen, die Ahnungslosigkeit der anderen, den Zuwachs an Freiheit. Zugleich wird auf beklemmende Weise klar, was dieses "Spiel" für ein Kind bedeutet, das damit seine Leute ernährt und sein Leben in Gefahr bringt. Man ahnt, es wird viele Mädchen geben, die so etwas getan haben.
"Vielleicht sollte jemand eine riesige Bombe auf dieses Land werfen, dann können wir ganz von vorne anfangen", sagt Parvanas Freundin am Ende, als hätte sie geahnt, was passieren würde. Ob der Neuanfang aber auch wirklich einer für die Frauen und Mädchen sein wird? Die Kinder, die dieses Buch gelesen haben, werden danach die Nachrichten aus Afghanistan aufmerksamer verfolgen und auch darauf achten.
MONIKA OSBERGHAUS
Deborah Ellis: "Die Sonne im Gesicht". Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Anna Melach. Jungbrunnen Verlag, Wien 2001. 126 S., geb., 25,80 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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also ich habe das englisch original gelesen, da ich kurz vor dem abi in englisch noch eine buchvorstellung zu leisten habe. mir persönlich hat das buch sehr gefallen, da die hauptperson ein sehr dreidimensionaler charakter ist, in den man sich hineinversetzen kann und mit dem man auch …
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also ich habe das englisch original gelesen, da ich kurz vor dem abi in englisch noch eine buchvorstellung zu leisten habe. mir persönlich hat das buch sehr gefallen, da die hauptperson ein sehr dreidimensionaler charakter ist, in den man sich hineinversetzen kann und mit dem man auch mitfühlt. ich finde man sollte beachten, dass dieses buch ein jugendbuch ist und somit vllt für einige erwachsene zu "unbrutal" oder zu verharmlosend mit der lage in afghanistan umgegangen wird. dieses buch soll jugendliche und kinder ("empfohlen ab 10 jahren ) nicht abschrecken, sondern dazu aufrufen sich mehr über die lage dort zu informieren, was in diesem land passiert. mich hat dieses buch gefesselt und auch angespornt mich mit der situation in diesem land vertraut zu machen und ich kann es nur empfehlen
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Antworten 4 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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In "Die Sonne im Gesicht" beschreibt Deborah Ellis die Geschichte des Mädchens Parvana in Afghanistan, das seine Familie allein ernähren muss, weil der Vater von den Taliban gekidnappt worden ist. Parvana darf nicht in die Schule gehen, weil sie ein Mädchen ist, ihr Vater …
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In "Die Sonne im Gesicht" beschreibt Deborah Ellis die Geschichte des Mädchens Parvana in Afghanistan, das seine Familie allein ernähren muss, weil der Vater von den Taliban gekidnappt worden ist. Parvana darf nicht in die Schule gehen, weil sie ein Mädchen ist, ihr Vater hat ihr aber das Lesen und Schreiben beigebracht. Als er entführt wird, verkleidet sich Parvana als Junge und versucht, auf dem Markt als Vorleserin und Schreiberin Geld zu verdienen. Und sie ist nicht die einzige, die verkleidet auf dem Markt Geschäfte macht. Doch die Taliban haben ihre Spitzel überall und Parvana schwebt in großer Gefahr...<br />Das Buch zeigt gut, wie wichtig es ist, dass alle Kinder lesen und schreiben lernen und es ihnen nicht verboten wird, nur weil sie Mädchen und deshalb angeblich "weniger wichtig" sind.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und man erfährt viel über Afghanistan, wo immer noch Krieg herrscht. Ich empfehle das Buch ab 12 Jahren.
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Antworten 4 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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In "Die Sonne im Gesicht" geht es um ein afghanisches Mädchen, das nach einem Überfall, bei dem ihr Vater von Taliban entführt wurde, für den Lebensunterhalt der restlichen Familie sorgen muss. Das ist jedoch sehr schwierig, weil sich Frauen in der Öffentlichkeit …
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In "Die Sonne im Gesicht" geht es um ein afghanisches Mädchen, das nach einem Überfall, bei dem ihr Vater von Taliban entführt wurde, für den Lebensunterhalt der restlichen Familie sorgen muss. Das ist jedoch sehr schwierig, weil sich Frauen in der Öffentlichkeit nicht ohne männliche Begleitung bewegen dürfen. Also bleibt Parvana nichts Anderes übrig, als sich als Junge zu verkleiden. Sie übernimmt alle Aufgaben, die ihr Vater vorher erledigt hat. Zusammen mit einer Schulfreundin, die ebenfalls als Junge verkleidet auf dem Markt Sachen verkauft, versucht Parvana, ihr Leben zu meistern. Und eines Tages kommt der Vater aus der Gefangenschaft frei und nach Hause. Doch er ist sehr krank...<br />Das Buch ist unglaublich spannend und zeigt einem eine ganz fremde Welt, die man sich aus dem Fernsehen so kaum vorstellen kann. Die Aufgaben, die Parvana alle erledigen muss, sind so zahlreich, dass man sich fragt, wie sie das als Elfjährige bloß schafft. Ich würde das Buch allen empfehlen, die gerne etwas über andere Länder, Menschen und Kulturen lesen wollen und eine spannende Handlung mögen (Alter: ab 13 Jahren). Es gibt noch einen Folgeband, der jedoch nicht mehr so gut ist wie der erste.
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Antworten 3 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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21. Jahrhundert. Afgahnistan. Die Taliban sind an der Macht, Frauen dürfen die offene Straße nicht betreten und wenn nur in Begleitung eines Mannes. Das sind die Lebensverhältnisse in denen die Geschichte von Parvana spielt. Alles beginnt mit einem schulfreien Tag, doch dann …
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21. Jahrhundert. Afgahnistan. Die Taliban sind an der Macht, Frauen dürfen die offene Straße nicht betreten und wenn nur in Begleitung eines Mannes. Das sind die Lebensverhältnisse in denen die Geschichte von Parvana spielt. Alles beginnt mit einem schulfreien Tag, doch dann ändert sich alles. Die Taliban nehmen das Gebiet ein in dem sie mit ihrer Familie lebt. Ihr Vater wird festgenommen. Die Mutter ist alleine mit ihr und ihrer kleinen Schwester. Parvana nimmt das Schicksal ihrer Familie in die Hand und wandelt sich zum Jungen um. Kurze Haare, Anziehsachen ihres Vaters. Sie geht auf den Markt um für den Lebensunterhalt zu sorgen. Außerdem gräbt sie nach Dingen im Sand um auch diese zu verkaufen. Nach einiger Zeit kommt ihr Vater frei, eine Freundin der Familie hilft im Haushalt und erzählt Parvana von einer möglichen Flucht nach Mazar-e Sharif. Ihre Mutter und ihre Schwester sind schon auf dem Weg dorthin, sie ist ebenfalls drauf und dran hinterher zu reisen. Wird sie in Sicherheit kommen?<br />Diese letzte Frage klärt sich leider erst im nächsten Teil "Allein nach Mazar-e Sharif. Dieses Buch zeigt hauptsächlichen den Mut eines kleines Mädchens, was sich trotz der Gewaltherschaft der Taliban zu behaupten weiß.
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Antworten 1 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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