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Jakob Michael Reinhold Lenz' 1776 anonym erschienenes Werk Die Soldaten um eine durch soziale Umstände unglücklich und 'ehrlos' gewordene Bürgertochter gehört zu den exemplarischen Dramen des Sturm und Drang. Als neuartiger Dramentypus, in dem Lenz an die Stelle der aristotelischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung ("geschlossene Form") eine Vielzahl von schnell und hektisch aufeinander folgenden Szenen, Schauplätzen und einen langen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren setzt, sind Die Soldaten ein Klassiker der so genannten "offenen Form". Realistisch, kritisch und wahrheitsgetreu zeichnet Lenz…mehr

Produktbeschreibung
Jakob Michael Reinhold Lenz' 1776 anonym erschienenes Werk Die Soldaten um eine durch soziale Umstände unglücklich und 'ehrlos' gewordene Bürgertochter gehört zu den exemplarischen Dramen des Sturm und Drang. Als neuartiger Dramentypus, in dem Lenz an die Stelle der aristotelischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung ("geschlossene Form") eine Vielzahl von schnell und hektisch aufeinander folgenden Szenen, Schauplätzen und einen langen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren setzt, sind Die Soldaten ein Klassiker der so genannten "offenen Form". Realistisch, kritisch und wahrheitsgetreu zeichnet Lenz das Bild von Durchschnitts- und Alltagsmenschen, erlaubt sich grammatische und stilistische Freiheiten, die zu seiner Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als ein zukunftsfähiger und außerordentlich moderner Autor.Text in neuer Rechtschreibung. - Mit Anmerkungen von Herbert Krämer und einem Nachwort von Manfred Windfuhr.
Anders als in vielen Stücken des Sturm und Drang findet man bei Lenz keine tragisch-idealistischen Titanen, sondern realistisch gezeichnete Durchschnitts- und Alltagsmenschen. Besonders in "Die Soldaten" erlaubte Lenz sich im Namen volkssprachlicher 'Natürlichkeit' grammatische und stilistische Freiheiten, die zu der Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als zukunftsträchtiger und außerordentlich moderner Autor.
Autorenporträt
Jakob Michael Reinhold Lenz (23.1.1751 Seßwegen, Casvaine, Livland ¿ 4.6.1792 Moskau), Sohn eines Pfarrers, wird mit seinen Werken dem Sturm und Drang zugerechnet. Nach einem vernachlässigten, später abgebrochenen Theologie-Studium, bei dem er lieber Kants Vorlesungen lauscht und sich mit dem Lesen und Schreiben von Literatur beschäftigt, entscheidet sich Lenz 1774 für die Arbeit als freier Schriftsteller. Diese sollte ohne große Erfolge bleiben. Lenz gilt seinem Umfeld als exzentrisch: Wird er noch 1776 von Goethe nach Weimar bestellt, so muss er die Stadt bereits wenige Monate später nach einem nicht näher überlieferten Zwischenfall wieder verlassen. Sein ohnehin prekärer Geisteszustand verschlimmert sich. Der Pfarrer Johann Friedrich Oberlin nimmt ihn in seine Obhut. Dessen Krankenakte dient später Georg Büchner als Vorlage für »Lenz«. Lenz arbeitet sich in seinen Dramen »Der Hofmeister« und »Die Soldaten« am Widerspruch ständischer Verhaltensregeln und freier Sexualität ab. Einen eigensinnigen ¿Lösungsansatz¿ dieser Problematik für das Militär bietet er in seiner theoretischen Schrift »Über die Soldatenehen«.