Die schwarze Spinne
und andere Erzählungen
Herausgegeben: Theisohn, Philipp
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Ein ländliches, fröhliches Tauffest wird zum Rahmen einer schaurigen Geschichte. Sie erzählt von einem jahrhundertealten Pakt der Bauern mit dem Teufel. Seit damals lauert das Böse überall. Jederzeit können die schwarzen Spinnen wieder hervorbrechen. Auch im Haus des kleinen Täuflings. 'Die schwarze Spinne' ist eine der berühmtesten Novellen der Weltliteratur - und doch nur eine von vielen Geschichten, die von Gotthelfs vielfältiger, großartiger Erzählkunst zeugen.
Jeremias Gotthelf, geboren 1797 in Murten als Albert Bitzius, war Theologe und lebte als Pfarrer in Lützelflüh im Emmental. Seinem Engagement als Liberaler wurde mit der neuen Verfassung ein Ende gesetzt: Geistlichen wurde politische Betätigung verboten. Erst mit 40 Jahren begann er zu schreiben. Es entstanden 13 Romane sowie 75 Geschichten, die alle von den Menschen und vom Leben im Emmental erzählen und eine ländliche Comédie humaine bilden. Gotthelf starb 1854 in Lützelflüh.
Produktdetails
- Gotthelf Zürcher Ausgabe
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07252
- Seitenzahl: 551
- Erscheinungstermin: 25. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 184mm x 123mm x 34mm
- Gewicht: 411g
- ISBN-13: 9783257072525
- ISBN-10: 325707252X
- Artikelnr.: 67729515
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vertrieb@diogenes.ch
»Er ist der Dichter des Menschen, der ewig derselbe ist. Deswegen weht auch in seinem Werk eine Luft wie in der Bibel und in Homer, die sind von Himmel und Erde umfangen.« Ricarda Huch
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Das Werk Jeremias Gotthelfs ist beinahe in Vergessenheit geraten, eine Neuausgabe von Diogenes könnte das ändern, hofft Rezensent Wolfgang Schneider für den "Schweizer Balzac des Landlebens." Im ersten Band, erläutert er, finden sich Erzählungen und Novellen wie "Die schwarze Spinne", in der die Landbevölkerung sich auf einen Pakt mit dem Teufel einlässt, den Lohn dafür aber nicht erbringen will, hält der sich ob der teuflisch-theologischen Bedrohung gruselnde Kritiker fest. Auch von "Trinkerinnenschicksalen" und dem Schrecken der Sucht liest er, die historisch Basis dafür liefert ihm der hohe Branntweinkonsum in den 1830er Jahren im Kanton Bern hatte, erfahren wir, der schlimme Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte. Die beiden Romane um den Bauern Uli versteht Schneider auch als "Crossover-Pädagogik" zwischen Christentum (Gotthelf war im Brotberuf Pfarrer) und Aufklärung, besonders der zweite Teil scheint ihm mit den angesprochenen wirtschaftlichen Themen zeitlos. Die Wiederentdeckung dieses Schriftstellers kann der Rezensent, auch, wenn dessen durchscheinender Berner Dialekt manchmal schwer zu verstehen ist, nur empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, 1797-1854) hat neben seinen bekannten Bildungsromanen „Uli der Knecht“ und „Uli der Pächter“ auch zahlreiche Erzählungen geschrieben. Der Diogenes-Band versammelt eine Auswahl …
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Der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, 1797-1854) hat neben seinen bekannten Bildungsromanen „Uli der Knecht“ und „Uli der Pächter“ auch zahlreiche Erzählungen geschrieben. Der Diogenes-Band versammelt eine Auswahl seiner bekanntesten Geschichten.
In der Auftaktgeschichte „Die Wassernot im Emmental am 13. August 1837“ gibt Gotthelf eine präzise Darstellung einer Hochwasserkatastrophe; mit gewaltiger Sprache lieferte er eine der eindrucksvollsten Schilderungen einer Naturkatastrophe in der deutschen Literatur. In „Wie fünf Mädchen im Branntwein jämmerlich umkommen“ beobachtet ein Geschäftsreisender in der Gaststube eines Berner Wirtshauses fünf branntweinsüchtige Mädchen. Gotthelf spricht hier das konkrete soziale Problem des Alkoholkonsums an.
Joggeli, ein junger Bauer verkleidet sich in „Wie Joggeli eine Frau sucht“ als Kesselflicker und begibt sich auf Brautschau. Er schaut sich unter den Töchtern des Landes um und findet am Ende tatsächlich die ahnungslose Richtige. „Die schwarze Spinne“ ist Gotthelfs bekannteste Geschichte. Die Rahmenhandlung bildet ein Tauffest einer gottesfürchtigen Familie im Emmental, darin eingebettet sind zwei Binnengeschichten, die vom zweimaligen Auftreten einer teuflischen schwarzen todbringenden Spinne erzählen, zuerst zur Zeit der Kreuzritter und Kreuzzüge im 13. Jahrhundert, ein weiteres Mal in der frühen Neuzeit des 15. Jahrhunderts. Die abschließende Geschichte „Elsi, die seltsame Magd“ erzählt von einer Müllerstochter, die nach dem Tod ihrer lieben Mutter das Vaterhaus verlässt und von einem Bauern als Magd aufgenommen wird. Wegen ihrer stillen und „adelichen“ Art wird sie von den Dorfbewohnern allerdings gemieden.
Ergänzt wird die Diogenes-Ausgabe durch zehn Kalendergeschichten Gotthelfs, ein Nachwort „Gestatten, Gotthelf, vormals Bitzius“ von Nora Gomringer und ein umfangreiches Glossar zum besseren Verständnis. Fazit: Ein willkommener Einstieg in das Werk von Jeremias Gotthelf. Der Diogenes Verlag lässt demnächst die beide „Uli“-Romane folgen.
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