Christoph Reuter
Broschiertes Buch
Die schwarze Macht
Der "Islamische Staat" und die Strategen des Terrors
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Was den "Islamischen Staat" so gefährlich macht
Der "Islamische Staat" scheint besiegt, aber verschwunden ist er noch lange nicht. Die Terrormiliz versucht, in neuen Gebieten Fuß zu fassen, und orchestriert und inspiriert Anschläge, die immer wieder auch Europa brutal erschüttern. In seinem mehrfach preisgekrönten Buch zeigt SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter, was den "Islamischen Staat" so gefährlich macht und was der Terror der Dschihadisten bedeutet: für die Menschen in Syrien und im Irak, für die Nachbarstaaten des IS und für uns in Europa.
Der "Islamische Staat" scheint besiegt, aber verschwunden ist er noch lange nicht. Die Terrormiliz versucht, in neuen Gebieten Fuß zu fassen, und orchestriert und inspiriert Anschläge, die immer wieder auch Europa brutal erschüttern. In seinem mehrfach preisgekrönten Buch zeigt SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter, was den "Islamischen Staat" so gefährlich macht und was der Terror der Dschihadisten bedeutet: für die Menschen in Syrien und im Irak, für die Nachbarstaaten des IS und für uns in Europa.
Reuter, Christoph
Christoph Reuter, geboren 1968, berichtet seit Jahrzehnten aus den Krisenregionen der islamischen Welt, zunächst für DIE ZEIT und den Stern, seit 2011 für den SPIEGEL. Neben preisgekrönten Reportagen veröffentlichte er mehrere Bücher, darunter "Mein Leben ist eine Waffe" (2002) über Selbstmordattentäter. Für seine Recherchen über den "Islamischen Staat" wurde er u. a. als "Reporter des Jahres" ausgezeichnet.
Christoph Reuter, geboren 1968, berichtet seit Jahrzehnten aus den Krisenregionen der islamischen Welt, zunächst für DIE ZEIT und den Stern, seit 2011 für den SPIEGEL. Neben preisgekrönten Reportagen veröffentlichte er mehrere Bücher, darunter "Mein Leben ist eine Waffe" (2002) über Selbstmordattentäter. Für seine Recherchen über den "Islamischen Staat" wurde er u. a. als "Reporter des Jahres" ausgezeichnet.
Produktdetails
- Ein SPIEGEL-Buch
- Verlag: Penguin Verlag München
- Umfassend aktual. u. erw. Ausg.
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 7. Oktober 2016
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 118mm x 27mm
- Gewicht: 333g
- ISBN-13: 9783328100621
- ISBN-10: 3328100628
- Artikelnr.: 44881480
Herstellerkennzeichnung
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Die kühl kalkulierenden Gotteskrieger
Herausragende Recherche: Christoph Reuters Buch über das Terrorregime des IS
Wer die Hoffnung gehegt hatte, der "Islamische Staat" IS würde unter den Luftangriffen der amerikanisch geführten Koalition zerfallen oder zumindest seine Schlagkraft verlieren, ist eines Besseren belehrt worden. Auf militärische Rückschläge folgte zuletzt wieder eine Offensive der Terrororganisation, der mit der Eroberung der antiken Ruinenstadt Palmyra ein spektakulärer Schlag gelungen ist.
Die Schreckensbilder aus der Levante, meist verbreitet von der IS-Propagandaabteilung, halten die Welt in Atem. Da ist es nicht überraschend, dass im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Büchern erschienen
Herausragende Recherche: Christoph Reuters Buch über das Terrorregime des IS
Wer die Hoffnung gehegt hatte, der "Islamische Staat" IS würde unter den Luftangriffen der amerikanisch geführten Koalition zerfallen oder zumindest seine Schlagkraft verlieren, ist eines Besseren belehrt worden. Auf militärische Rückschläge folgte zuletzt wieder eine Offensive der Terrororganisation, der mit der Eroberung der antiken Ruinenstadt Palmyra ein spektakulärer Schlag gelungen ist.
Die Schreckensbilder aus der Levante, meist verbreitet von der IS-Propagandaabteilung, halten die Welt in Atem. Da ist es nicht überraschend, dass im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Büchern erschienen
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ist, die den Aufstieg der Terrororganisation, ihre Ideologie und die Umwälzungen im Vorderen Orient erklären, die ein Erstarken der Extremisten um den selbsternannten Kalifen Abu Bakr al Bagdadi begünstigt, wenn nicht erst ermöglicht haben. Dabei ist dem Journalisten Christoph Reuter mit "Die Schwarze Macht" ein Buch gelungen, das, was Tiefenschärfe und Recherche betrifft, herausragt.
Reuter hat sich in den vergangenen Jahren fast ausschließlich dem Bürgerkrieg in Syrien gewidmet, er war seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen Diktator Baschar al Assad immer wieder auf lebensgefährlichen Reisen in der syrischen und irakischen Krisenregion unterwegs. So stützt sich das Buch auf einen immensen Fundus an Material - auch aus dem Inneren des IS -, das Reuter und ein Team von Rechercheuren zusammengetragen haben. Und Reuter ist es gelungen, diesen Fundus anschaulich und scharfsinnig zu einem packenden Sachbuch zu verdichten.
Der interessanteste Teil des Buches widmet sich dem Aufstieg des IS im verwüsteten Nordsyrien. Dieser stützt sich auf Dokumente, die auf einen wichtigen Führer der Organisation, einen Mann mit dem Tarnnamen Haji Bakr, zurückgehen. Der hatte die Infiltration der Dörfer geplant; seine Agenten sollten islamische Missionierungsbüros einrichten, Anführer identifizieren, die Bewohner bespitzeln, in wichtige Familien einheiraten. Haji Bakr entwarf in sorgsam angelegten Organigrammen Geheimdienststrukturen, ein "Stasi-Kalifat", in denen jeder jeden überwacht - genau wie es im Gewaltherrschaftssystem Saddam Husseins der Fall war, in dem Haji Bakr ein wichtiger Funktionär war. Lange arbeitete der IS im Verborgenen, bis er stark genug war zuzuschlagen.
So dekonstruiert Reuter auch den Mythos, es handle sich beim IS um eine unaufhaltsame, barbarische Horde fanatischer Glaubenskrieger, die zu allem bereit sind. Im IS verbinden sich der Furor der Fußvolks und das kühle Kalkül und planvolle Vorgehen der Sicherheitstechnokraten zu einem gefährlichen Amalgam. Der Autor zeigt, wie die alten Kader der Sicherheitskräfte des Saddam-Hussein-Regimes den IS zu einer hochmobilen, straff organisierten Truppe formen, die zu bemerkenswerten logistischen Leistungen imstande ist. Er macht deutlich, wie die IS-Propaganda mit den in Actionkino-Ästhetik verpackten Schreckensbildern Angst schürt, die sie geschickt als strategische Waffe einsetzt, und wie groß die Anziehungskraft auf jene Extremisten und Allmachtsphantasten ist, die jetzt im Namen Gottes herrschen können.
Reuter bezeichnet den IS als "mutationsfähigen Organismus", beschreibt eine skrupellose, pragmatische Organisation, die trotz der zur Schau getragenen (vermeintlichen) Orthodoxie eine Art Ablasshandel einführt, wenn ihr das Geld ausgeht. Die Allianzen eingeht, solange sie ihr nützen. Das bekommt gerade auch das Assad-Regime zu spüren, das lange geglaubt hatte, die Dschihadisten für seine Zwecke nutzen zu können - sei es dadurch, die Rebellen untereinander zu spalten, oder um sich als Bollwerk gegen den radikalen Islamismus darstellen zu können. Schließlich gibt es, auch das stellt Reuter anschaulich dar, schon lange funktionierende Arbeitsbeziehungen zwischen den syrischen Diensten und radikalen Islamisten.
Wie überlebensfähig der IS ist, haben seine jüngsten Feldzüge im Irak und in Syrien gezeigt. Reuter kommt zu dem Befund, dass der gefährlichste Gegner des IS am Ende er selbst werden könnte. Schon jetzt hat er Schwierigkeiten damit, Volk, Finanzen und Verwaltung zusammenzuhalten. Irgendwann, schreibt Reuter, könnten die Beherrschten gegen die Tyrannei aufbegehren. Denn der Ruf zum Dschihad "ist grundsätzlich ein grandioses Mittel zum Machterwerb, aber ein schlechtes Mittel zum Machterhalt". Der IS habe trotz seines Heilsversprechens nichts anderes zu bieten als das, was die Diktaturen in seinem Herrschaftsbereich ohnehin verkörperten: Unterdrückung und Ausbeutung.
CHRISTOPH EHRHARDT
Christoph Reuter: "Die Schwarze Macht". Der "Islamische Staat" und die Strategen des Terrors.
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015. 352 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Reuter hat sich in den vergangenen Jahren fast ausschließlich dem Bürgerkrieg in Syrien gewidmet, er war seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen Diktator Baschar al Assad immer wieder auf lebensgefährlichen Reisen in der syrischen und irakischen Krisenregion unterwegs. So stützt sich das Buch auf einen immensen Fundus an Material - auch aus dem Inneren des IS -, das Reuter und ein Team von Rechercheuren zusammengetragen haben. Und Reuter ist es gelungen, diesen Fundus anschaulich und scharfsinnig zu einem packenden Sachbuch zu verdichten.
Der interessanteste Teil des Buches widmet sich dem Aufstieg des IS im verwüsteten Nordsyrien. Dieser stützt sich auf Dokumente, die auf einen wichtigen Führer der Organisation, einen Mann mit dem Tarnnamen Haji Bakr, zurückgehen. Der hatte die Infiltration der Dörfer geplant; seine Agenten sollten islamische Missionierungsbüros einrichten, Anführer identifizieren, die Bewohner bespitzeln, in wichtige Familien einheiraten. Haji Bakr entwarf in sorgsam angelegten Organigrammen Geheimdienststrukturen, ein "Stasi-Kalifat", in denen jeder jeden überwacht - genau wie es im Gewaltherrschaftssystem Saddam Husseins der Fall war, in dem Haji Bakr ein wichtiger Funktionär war. Lange arbeitete der IS im Verborgenen, bis er stark genug war zuzuschlagen.
So dekonstruiert Reuter auch den Mythos, es handle sich beim IS um eine unaufhaltsame, barbarische Horde fanatischer Glaubenskrieger, die zu allem bereit sind. Im IS verbinden sich der Furor der Fußvolks und das kühle Kalkül und planvolle Vorgehen der Sicherheitstechnokraten zu einem gefährlichen Amalgam. Der Autor zeigt, wie die alten Kader der Sicherheitskräfte des Saddam-Hussein-Regimes den IS zu einer hochmobilen, straff organisierten Truppe formen, die zu bemerkenswerten logistischen Leistungen imstande ist. Er macht deutlich, wie die IS-Propaganda mit den in Actionkino-Ästhetik verpackten Schreckensbildern Angst schürt, die sie geschickt als strategische Waffe einsetzt, und wie groß die Anziehungskraft auf jene Extremisten und Allmachtsphantasten ist, die jetzt im Namen Gottes herrschen können.
Reuter bezeichnet den IS als "mutationsfähigen Organismus", beschreibt eine skrupellose, pragmatische Organisation, die trotz der zur Schau getragenen (vermeintlichen) Orthodoxie eine Art Ablasshandel einführt, wenn ihr das Geld ausgeht. Die Allianzen eingeht, solange sie ihr nützen. Das bekommt gerade auch das Assad-Regime zu spüren, das lange geglaubt hatte, die Dschihadisten für seine Zwecke nutzen zu können - sei es dadurch, die Rebellen untereinander zu spalten, oder um sich als Bollwerk gegen den radikalen Islamismus darstellen zu können. Schließlich gibt es, auch das stellt Reuter anschaulich dar, schon lange funktionierende Arbeitsbeziehungen zwischen den syrischen Diensten und radikalen Islamisten.
Wie überlebensfähig der IS ist, haben seine jüngsten Feldzüge im Irak und in Syrien gezeigt. Reuter kommt zu dem Befund, dass der gefährlichste Gegner des IS am Ende er selbst werden könnte. Schon jetzt hat er Schwierigkeiten damit, Volk, Finanzen und Verwaltung zusammenzuhalten. Irgendwann, schreibt Reuter, könnten die Beherrschten gegen die Tyrannei aufbegehren. Denn der Ruf zum Dschihad "ist grundsätzlich ein grandioses Mittel zum Machterwerb, aber ein schlechtes Mittel zum Machterhalt". Der IS habe trotz seines Heilsversprechens nichts anderes zu bieten als das, was die Diktaturen in seinem Herrschaftsbereich ohnehin verkörperten: Unterdrückung und Ausbeutung.
CHRISTOPH EHRHARDT
Christoph Reuter: "Die Schwarze Macht". Der "Islamische Staat" und die Strategen des Terrors.
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015. 352 S., geb., 19,99 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Was der Spiegel-Korrespondent Christoph Reuters hier auf Basis von Interviews und Dokumenten über den IS zu berichten hat, beantwortet dem Rezensenten Igal Avidan manche brennende Frage zur Erfolgsgeschichte der Terrormiliz. So erfährt Avidan, dass der IS mitnichten glaubt, sondern vor allem wie eine gut geölte Propagandamaschine und ein islamistisches Joint Venture im Namen einer islamischen Utopie funktioniert. Das Buch besticht laut Rezensent durch hervorragende Recherche, klare Analysen und eine lebendige Schreibe. Allein Reuters Meinung, dass der IS von innen kollabieren wird, scheint ihm derzeit allzu optimistisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Reuter ist es gelungen, einen immensen Fundus an Material anschaulich und scharfsinnig zu einem packenden Sachbuch zu verdichten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gebundenes Buch
+++Ein hoch aktuelles Buch+++
Terror und Taktik: Der Siegeszug des "Islamischen Staats"
Vor Ort recherchiert und auf Basis exklusiver Dokumente: Neue Erkenntnisse über die Terror-Organisation, ihre Strategie, ihre Geldgeber und ihr Netzwerk
IS, der "Islamische Staat", ist …
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+++Ein hoch aktuelles Buch+++
Terror und Taktik: Der Siegeszug des "Islamischen Staats"
Vor Ort recherchiert und auf Basis exklusiver Dokumente: Neue Erkenntnisse über die Terror-Organisation, ihre Strategie, ihre Geldgeber und ihr Netzwerk
IS, der "Islamische Staat", ist weit mehr als die gefährlichste Terrorgruppe der Welt. Es handelt sich um eine Macht, die ein zuvor ungekanntes Maß an Perfektion zeigt. In seinem Handeln, seiner strategischen Planung, seinem vollkommen skrupeelosen Wechsel von Allianzen und seiner präzise eingesetzten Propaganda. Der Glaube wird von den Dschihadisten zwar demonstrativ zur Schau getragen, ist für die Strategien des IS jedoch nur eines unter vielen Mitteln zum Zweck, um ihre Macht zu erweitern.
"Spiegel"-Korrespondent Christoph Reuter zeichnet den präzise geplanten Aufstieg der Dschihadisten nach und stößt zu den Wurzeln des Terrors vor: Im zerfallenden Irak, im syrischen Bürgerkrieg und in den vielfältigen Konflikten der Region, die die Strategen des Terrors geschickt für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Auf Basis exklusiver Dokumente und Kontakten zu Schlüsselfiguren der Terrororganisation deckt er die Hintegründe und geheime Helfer des IS auf und zeigt, was die Herrschaft des "Islamischen Staates" bedeutet: Für die Menschen in Syrien und im Irak, für die Nachbarstaaten des IS und für uns in Europa. Christoph Reuter bietet ungewohnte Einblicke in die Entstehung und Bewertung des "Islamischen Staates" und macht eines deutlich: Wir sollten uns von der Propaganda des IS nicht täuschen lassen. Denn die Terrororganisation ist in vielem anders, als wir denken.
Christoph Reuter, Jahrgang 1968, gehört zu den letzten westlichen Journalisten, die noch direkt aus Syrien und dem Nordirak berichten. Der studierte Islamwissenschaftler spricht fließend Arabisch und berichtet seit Jahrzehnten aus den Krisenregionen der arabischen Welt.
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