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Friedrich Schlegel hat sich - in offensichtlichem Widerspruch zur verbreiteten These von der rhetorikfeindlichen Romantik - intensiv mit der Rhetorik auseinandergesetzt. Bis heute ist das in der Forschung kaum thematisiert worden. Es geht deshalb in dieser Studie darum, die irritierende Rhetorikrezeption Schlegels nach ihrer literaturtheoretischen, philosophischen und politischen Dimension hin auszuloten.
Als eigentliches Skandalon für die These vom Untergang der Rhetorik und der Erbfeindschaft zwischen philosophischer und rhetorischer Ästhetik wird im 116., dem wohl meistzitierten
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Produktbeschreibung
Friedrich Schlegel hat sich - in offensichtlichem Widerspruch zur verbreiteten These von der rhetorikfeindlichen Romantik - intensiv mit der Rhetorik auseinandergesetzt. Bis heute ist das in der Forschung kaum thematisiert worden. Es geht deshalb in dieser Studie darum, die irritierende Rhetorikrezeption Schlegels nach ihrer literaturtheoretischen, philosophischen und politischen Dimension hin auszuloten.

Als eigentliches Skandalon für die These vom Untergang der Rhetorik und der Erbfeindschaft zwischen philosophischer und rhetorischer Ästhetik wird im 116., dem wohl meistzitierten Athenäum-Fragment Schlegels eine Hauptbestimmung der romantischen Poesie darin gesehen, "die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen". Das frühromantische, "unzeitgemäße" Interesse an der Rhetorik, wie es sich auch in vielen anderen Texten Schlegels belegen läßt, war vor dem Hintergrund der idealistischen Ästhetik eine offene Provokation. Das Ausmaß aber und die verschiedenen Aspekte dieser Provokation lassen sich besonders deutlich im Lichte von Kants vernichtenden Urteil über die Rhetorik erkennen. Deshalb wird in dieser Studie die romantische Rhetorikkonzeption kontrapunktisch zu den drei Hauptmomenten von Kants Kritik entwickelt, welche erstens die ästhetische Heteronomie der Rhetorik, zweitens deren problematisches Verhältnis zur philosophischen Wahrheit und drittens deren politisches Verführungspotential betreffen.
Autorenporträt
Peter Schnyder, Dr. phil., geb. 1967, Studium der Literaturwissenschaft und der Geschichte in Zürich, Göttingen, Berlin und Cambridge, Promotion mit vorliegender Arbeit, z.Z. Assistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich.