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Lust an Untergängen? Schlechte Nachrichten gelten immer noch als gute. Angeblich verkaufen sie sich besser und entsprechen eher der Wirklichkeit. Doch hier wird nicht geschielt auf Leute, die Todesanzeigen studieren in der Hoffnung, ihr Name stehe nicht darin. Obwohl ein solches Lesepublikum reizvolle unhappy ends nahelegen könnte. Vorbeugend ist bei einigen der vorliegenden zwölf Texte das Ich eingebaut, ein paarmal sogar als Hauptperson. Und der möchte man das Schlimmste doch ersparen.- War wirklich alles schon einmal da, so ist die Wirklichkeit Wiederholung und geht es auch heute und in…mehr

Produktbeschreibung
Lust an Untergängen? Schlechte Nachrichten gelten immer noch als gute. Angeblich verkaufen sie sich besser und entsprechen eher der Wirklichkeit. Doch hier wird nicht geschielt auf Leute, die Todesanzeigen studieren in der Hoffnung, ihr Name stehe nicht darin. Obwohl ein solches Lesepublikum reizvolle unhappy ends nahelegen könnte. Vorbeugend ist bei einigen der vorliegenden zwölf Texte das Ich eingebaut, ein paarmal sogar als Hauptperson. Und der möchte man das Schlimmste doch ersparen.- War wirklich alles schon einmal da, so ist die Wirklichkeit Wiederholung und geht es auch heute und in Zukunft nicht anders zu, als es schon einmal zugegangen ist. Aber dem Leser bleibe überlassen herausfinden, wo das der Fall ist. Die Wirklichkeit der Texte ist unter verschiedene Aspekte gestellt: Zuerst bleibt sie etwas potentiell; nähert sich dann lasziv oder lüstern einer Zuspitzung; bleibt eine teils sentimental, teils resignativ gesehene Episode; und führt wiederum Liebe vor, die scheitert oder versäumt wird. Tagebücher, fast ein kleiner utopischer Roman, verfremden die Realität des Spiels um Macht und Moral mit anderer Zeit und unbekanntem Ort; ein weiterer Mal tarnt es sich mit barbarischer Verkleidung. Dazwischen kommt ein Stück Geschichte quasi realistisch daher. Grotesk scheinen die noch nicht fertige Welt und die gelobte Natürlichkeit; aber ist beides nicht schon akut? Zweimal Innenleben sodann, unterschiedlich, aber auf einen existenziellen Nenner gebracht. - Selbst wenn die Texte die Wirklichkeit auf ihre Weise reflektieren sollen -; wie nah sie ihr tatsächlich kommen, hängt das nicht zuletzt vom Leser ab? Und noch zur Unlust: Möge sie der Leselust nicht in die Quere kommen! Vorsorglich hat der Autor zum Schluß ein Stück Hoffnung angefügt.
Autorenporträt
Jahrgang ¿29. Studium in Köln: Geschichte, Latein, Philosophie. Ein Lehrerleben lang am Gymnasium in Lennep. 1992 vorzeitiger Ruhestand, um die eingesparte Zeit zur Missionierung des Ostens zu nutzen. Eher das Gegenteil tritt ein. Aus drei geplanten Jahren am Gymnasium Eggesin werden fünf, aus fünf Jahren Eggesin unablässig mehr. Die Leitfrage, was von der Ehemaligen hätte bleiben sollen, führt zu Bedenken und Bedauern. Aus Neugier erwächst kritische Sicht auf das Eigene und Neu-Orientierung. Die autonome Panzerrepublik Eggesin im Land der drei Meere ist ein Extrem- und ein Testfall für scheinbar sichere Überzeugungen. Wie die BRD, ob sie die richtige Seite war. Ob man in ihr noch auf der richtigen Seite stehen kann. Niemand weiß alles, erst recht nicht die Wahrheit. Viel verlangt ist schon, ehrlich zu sagen, was man glaubt sagen zu sollen. Und das möglichst einfach. Der Leser sei gewarnt. Einfach ist nichts, nur für Vereinfacher; Politiker und andere Besserwisser. Ähnlich ist es mit der Gerechtigkeit. Mehr als abgeklärtes Urteil kann ihr manchmal provozierende Überspitzung dienlich sein. Details? Freunde, Bekannte, Ost und West. Rechts- und Unrechtsstaat. Von Unzufriedenheit und Frustration. Und ein wenig übers Wohlfühlen. Aber: was kann schon einer von drüben von der Ehemaligen zu wissen glauben, gelernt und zu sagen haben. Tut er das trotzdem und vertritt auch noch pointiert seine Meinung, muß er mit Widerspruch rechnen. Das tut er. Von wegen Dialog und so und des Zusammenwachsens usw. L. E. Hausberg, geboren 1929, unterrichtete ein Lehrerleben lang Geschichte, Latein und Philosophie am Röntgengymnasium in Remscheid-Lennep. Wie viele packt ihn das Erleben der Mauer-Öffnung im November 1989. Er beschließt, 1992 vorzeitig in den Ruhestand und in die ehemalige DDR zu gehen, um an einem der neueröffneten Gymnasien zu arbeiten. Aus den vorgesehenen drei Jahren werden fünf. Und heute, im Jahr 2003, denkt er nicht mehr daran, aus Eggesín wegzugehen. Nicht weil dies die autonome Panzerrepublik Eggesin war, der wichtigste NVA-Standort, oder das Land der drei Meere, dessen Name (Sandmeer, Waldmeer, gar nichts mehr) völlig in die Irre führt. (Aber das sagt er nicht weiter!) Eine Frage bestand für ihn schon von Anfang an: Was hätte von der Ehemaligen hätte bleiben sollen? Vielleicht war diese Frage sein Glück. Sie hatte die Wirkung eines Sesam-öffne-dich und wirkte auf ihn zurück. In dem berühmten Ost-West-Dialog, der bekanntlich totschweigend geführt wird, hat er seine Konsequenzen gezogen und diese in seinen Erlebnisse, Meinungen, Nachgedanken ¿Fünf Jahre Eggesin und mehr¿ aufgeschrieben.