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Wer ist für die Zersiedelung? Niemand. Wer fördert sie? Alle. Alpenwahn, Naturgenuss und Landschwärmerei bilden eine ideologische Sehnsuchtsmasse, die in das stillschweigende schweizerische Staatsziel mündet: das Prinzip Reicherwerden. Nur der Konsum schafft Wohlstand. Die Zersiedelung ist eine Voraussetzung dafür. Aus Schönschweiz wird Verbrauchsschweiz, aus Kuchen wird Kacke. Die Kacke ist wertvoller als der Kuchen. Doch Schluss damit: Das Hüsli ist die Krankheit des Landes. Darum braucht es dringend eine wirkungsmächtige Landesverteidigung. Wie das Waldgesetz den Wald so muss ein Landgesetz…mehr

Produktbeschreibung
Wer ist für die Zersiedelung? Niemand. Wer fördert sie? Alle. Alpenwahn, Naturgenuss und Landschwärmerei bilden eine ideologische Sehnsuchtsmasse, die in das stillschweigende schweizerische Staatsziel mündet: das Prinzip Reicherwerden. Nur der Konsum schafft Wohlstand. Die Zersiedelung ist eine Voraussetzung dafür. Aus Schönschweiz wird Verbrauchsschweiz, aus Kuchen wird Kacke. Die Kacke ist wertvoller als der Kuchen. Doch Schluss damit: Das Hüsli ist die Krankheit des Landes. Darum braucht es dringend eine wirkungsmächtige Landesverteidigung. Wie das Waldgesetz den Wald so muss ein Landgesetz das Land vor Kahlschlag schützen. Dazu kommt: Im Zusammenwirken mit dem Landgesetz werden die Kostenwahrheit und das Verursacherprinzip die Schweiz retten. Ohne Landesverteidigung verfehlt die Schweiz ihr Staatsziel: Reicherwerden. Die Landesverteidigung. Eine Beschreibung des Schweizerzustands In 'Die Landesverteidigung' versammelt Stadtwanderer Benedikt Loderer 15 scharfe Texte gegen die Zersiedelung. Das Buch deckt Mechanismen auf, prangert Missstände an, fordert Kostenwahrheit und Verursacherprinzip und: ein neues Landgesetz. Eine lustvoll-kritische Reise durch die Geschichte der gebauten Schweiz und des bauenden Schweizers.
-15 scharfe Texte gegen die Zersiedelung der Schweiz
- Brandschrift für eine neues Landgesetz
- Eine kritische Geschichte der Schweiz und ihres Umgangs mit den Ressourcen Land und Boden
- Benedikt Loderer ist der «wohl kompetenteste Kämpfer für das Landschaftsbild der Schweiz» (Thomas Held in 'Das Magazin' vom 22.9.2012)
Autorenporträt
Benedikt Loderer (geb. 1945) studierte nach einer Bauzeichnerlehre und der Matura auf dem zweiten Bildungsweg Architektur an der ETH in Zürich. Nach seiner Dissertation begann er für Zeitungen zu schreiben, namentlich als Stadtwanderer und Architekturkritiker beim Tages-Anzeiger. 1988 gab er den Anstoss zur Gründung von Hochparterre, der Zeitschrift für Architektur und Design, deren Chefredaktor er wurde. 2010 pensionierte er sich und lebt heute als freischaffender Journalist in Biel.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.04.2013

Heiliger Zorn
Benedikt Loderer verteidigt
die Schweizer Landschaft
In seiner Heimat ist Benedikt Loderer seit langem eine bekannte Größe: Als Gründer und Chefredakteur von Hochparterre, der erfolgreichen Schweizer Zeitschrift für Architektur und Design, hat er zahlreichen Verantwortlichen ins Gewissen geredet. Stets prangerte in seinen „Kapuzinerpredigten“ die Zerstörung von Stadt und Land an, gleich, ob er vor Ingenieuren sprach, vor Baustoffunternehmern oder Raumplanern. Dann ist Loderer sozusagen der Kragen geplatzt. Nicht nur, aber auch wegen einer Volksabstimmung über eine Verschärfung des Raumplanungsgesetzes hat er seine Gedanken in fünfzehn saftigen Texten zusammengefasst.
  Der Titel seiner Streitschrift – „Die Landesverteidigung“ – bezieht sich nicht ohne Ironie auf einen Stützpfeiler des Schweizer Selbstverständnisses, auf die „geistige Landesverteidigung“ zu Zeiten von Nationalsozialismus und Kommunismus. Jetzt, fordert Loderer, müsse das Land verteidigt werden gegen die ungebremste Zersiedelung, gegen den wüsten Brei von Gewerbegebieten in den Agglomerationen, die weder Stadt noch Land sind, gegen die Kommerzialisierung der letzten Täler und Gipfel. Seine Gegner sind vor allem jene, die von der brutalen Zurichtung der Alpen zur „Naturgenussmaschine“ profitieren. So traurig es ist, so köstlich liest es sich, wie er – ohne den Ortsnamen zu nennen – am Beispiel von St. Moritz die Herrschaft des „Adels“ (der Touristen) über die „Statthalter“ (die Geschäftsleute) und die „Hörigen“ (die Lohnsklaven) beschreibt.
  Wer denkt da nicht sofort an ähnliche Orte in den bayerischen oder österreichischen Bergen? Schuld sind für Loderer „der Bauernglaube, der die Sicht auf die Wirklichkeit verklebt“, die „Sportreligion“ sowie ein Defizit an wirklicher Demokratie – und dies sind weiß Gott keine rein Schweizer Phänomene.
Bilderreich legt Loderer den Selbstbetrug seiner Landsleute offen: International geworben wird mit der „Schönschweiz“ der Almen und Seen, gelebt wird in der immer hässlicher gewordenen „Verbrauchsschweiz“ – von ihm so zugespitzt: „Aus Kuchen wird Kacke“. Loderers heiliger Zorn mag dazu beigetragen haben, dass das Schweizer Volk dann doch mit großer Mehrheit einer Verschärfung des Raumplanungsgesetzes zugestimmt hat.
WOLFGANG JEAN STOCK
Benedikt Loderer: Die Landesverteidigung. Eine Beschreibung des Schweizerzustands. Verlag Hochparterre, Zürich 2012. 156 Seiten, 21 Euro.
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