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In der Jesusforschung gilt das Differenzkriterium als das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung echter und unechter Jesusüberlieferung. Danach ist echt, was aus Judentum und Urchristentum unableitbar ist. Die Autoren stellen in einem forschungsgeschichtlichen Teil die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen für dieses Kriterium seit der Renaissance und seinen Aufstieg zum dominierenden Kriterium in der Zeit der »Neuen Frage« nach dem historischen Jesus dar. Sie zeigen ferner, wie sich mit dem sogenannten »Third Quest« (seit ca. 1980) die Jesusforschung in ihrer Praxis von diesem Kriterium…mehr

Produktbeschreibung
In der Jesusforschung gilt das Differenzkriterium als das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung echter und unechter Jesusüberlieferung. Danach ist echt, was aus Judentum und Urchristentum unableitbar ist. Die Autoren stellen in einem forschungsgeschichtlichen Teil die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen für dieses Kriterium seit der Renaissance und seinen Aufstieg zum dominierenden Kriterium in der Zeit der »Neuen Frage« nach dem historischen Jesus dar. Sie zeigen ferner, wie sich mit dem sogenannten »Third Quest« (seit ca. 1980) die Jesusforschung in ihrer Praxis von diesem Kriterium löst.
Methodologisch ziehen sie daraus Konsequenzen für die Kriterienfrage und schlagen vor, das Differenzkriterium durch ein historisches Plausibilitätskriterium zu ersetzen, das sehr viel mehr der tatsächlichen neueren Jesusforschung entspricht: Danach hat Anspruch auf Authentizität, was als individuelle Erscheinung plausibel aus seinem jüdischen Entstehungszusammenhang erklärt werden und plausibel die christliche Wirkungsgeschichte Jesu im Urchistentum erklären kann. Zu dieser Kontext- und Wirkungsplausibilität tritt die Gesamtplausibilität der Ergebnisse (hier: des Jesusbildes als Ganzem) als eine regulative Idee, die in allem historischen Arbeiten wirksam ist. Ein hermeneutischer Teil zeigt, inwiefern sich die vorgeschlagenen Kriterien aus den Prämissen modernen historischen Bewußtseins ergeben und inwiefern diese Prämissen sowohl vor naivem Zutrauen als auch übertriebener Skepsis in der Jesusforschung bewahren.
Autorenporträt
Dr. theol. Gerd Theißen ist Professor für Neutestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg.