Gegenstand dieses Buches sind die Kosovo-Spezialkammern (KSC), eine 2015 im Kosovo eingerichtete Justizbehörde, die den Auftrag hat, internationale und grenzüberschreitende Verbrechen zu verfolgen, die dort während und nach dem bewaffneten Konflikt von 1998-99 begangen wurden. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil, der von Maria Stefania Cataleta verfasst wurde, werden die Gründungsinstrumente, die Zuständigkeiten, das anwendbare Recht und andere wesentliche Merkmale der KSCs aus völkerrechtlicher Sicht untersucht und gleichzeitig das historische und politische Umfeld erläutert, das zur Schaffung dieses Gerichts geführt und einige seiner Besonderheiten bestimmt hat. Der zweite Teil, verfasst von Chiara Loiero, untersucht analytisch den verfahrensrechtlichen Rahmen der KSC, mit entsprechenden Verweisen auf Konzepte und Regeln des internationalen und europäischen Strafrechts und der Menschenrechte, insbesondere den Grundsatz des fairen Verfahrens. Insgesamt bietet das Buch eine nützliche erste Bewertung eines noch wenig bekannten Gerichtsgremiums, eines weiteren Prüfstandes für sogenannte internationalisierte Gerichte in der inzwischen breiten und vielfältigen Landschaft der gerichtlichen Mechanismen zur Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.