John R. Searle
Broschiertes Buch
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit
Zur Ontologie sozialer Tatsachen
Übersetzer: Suhr, Martin
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In seinem grundlegenden Werk geht John Searle der Frage nach, in welchem Sinn das Soziale existiert. Was unterscheidet soziale Tatsachen wie etwa Geld von natürlichen Tatsachen wie der Höhe eines Berges? Searle kommt zu dem Ergebnis, daß soziale Tatsachen durch Phänomene kollektiver Intentionalität konstituiert werden. Hierfür entwickelt er die mittlerweile zum philosophischen Standardrepertoire gehörende Formel "X gilt als Y in C", die aufschlüsselt, wie zum Beispiel ein Stück Papier in einem bestimmten sozialen Kontext als Geld behandelt wird. Eine brillante Analyse, ein Klassiker.
John R. Searle wurde in Oxford ausgebildet und ist seit 1959 Slusser Professor für Philosophie an der University of California, Berkeley. Für sein umfangreiches Werk, das die Philosophie der Gegenwart auf vielen Gebieten maßgeblich beeinflußt hat, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Jean Nicod Preis und die National Humanities Medal.
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2005
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: The Construction of Social Reality
- Artikelnr. des Verlages: 29605, STW 2005
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 248
- Erscheinungstermin: Mai 2012
- Deutsch
- Abmessung: 177mm x 108mm x 17mm
- Gewicht: 156g
- ISBN-13: 9783518296059
- ISBN-10: 3518296051
- Artikelnr.: 32454064
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Philosoph und Publizist Willy Hochkeppel hat sich mit großem Interesse in John R. Searles philosophische Abhandlung zur "Ontologie" der gesellschaftlichen Wirklichkeit gestürzt. Luzide legt der Autor in seiner nun neu aufgelegten Arbeit dar, dass sich gesellschaftliche Wirklichkeit, anders als physische Realitäten, dadurch auszeichnen, dass man ihnen eine Funktion zuschreibt. Der Autor verdeutlicht das durch seine Beispiele von Papiergeld, Eheschließungen oder Kriegserklärungen, die deklamiert und kollektiv anerkannt werden müssen, erklärt uns der Rezensent. Dabei legt Searle seine These von einer gewissermaßen "angeborenen Intentionalität" dar, die sich fundamental von Hegels "Weltgeist" oder Herders "Volksgeist" abhebt und die die Basis seiner Ausführungen darstellt, wie Hochkeppel zustimmend feststellt. Auch der im vorliegenden Text bekräftigten Verteidigung einer "externen", von uns unabhängigen Wirklichkeit kann sich der Rezensent anschließen. Er lobt besonders die beeindruckende "Transparenz" von Searles Text, würdigt ihn als wichtigen Beitrag zur sozialphilosophischen Grundlagenforschung und erhofft sich davon eine Belebung der aktuellen Debatten zum Thema.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Konstruktion einer objektiven gesellschaftlichen Wirklichkeit
John R. Searle, Professor für Philosophie an der University of California in Berkeley, beschäftigt sich mit Grundlagen der Sozialwissenschaften aus philosophischer Sicht. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die …
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Konstruktion einer objektiven gesellschaftlichen Wirklichkeit
John R. Searle, Professor für Philosophie an der University of California in Berkeley, beschäftigt sich mit Grundlagen der Sozialwissenschaften aus philosophischer Sicht. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Feststellung, dass einerseits die reale Welt so funktioniert, wie sie von den Naturwissenschaften beschrieben wird, es andererseits aber geistige bzw. gesellschaftliche Wirklichkeiten gibt, die nicht naturwissenschaftlich erklärbar sind. „Wie passt eine geistige Wirklichkeit, eine Welt des Bewusstseins, der Intentionalität und anderer geistiger Phänomene in eine Welt, die vollkommen aus physischen Teilchen in Kraftfeldern besteht?“ (7)
Das Buch lässt sich, unabhängig von den Kapiteln, in vier Teile gliedern. Im ersten Teil geht es um die Frage, wie eine objektive gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert wird. Searle entwickelt eine allgemeine Theorie der Ontologie gesellschaftlicher Tatsachen und gesellschaftlicher Institutionen. Der Sprache kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Struktur menschlicher Institutionen ist eine Struktur konstitutiver Regeln. Kurioserweise sind uns diese Regeln nicht bewusst. Folgen wir den Regeln unbewusst? Die Antwort ist kompliziert, wie Searle im zweiten Teil des Buches deutlich macht, sie erinnert an eine evolutive Anpassung.
Autor Searle verteidigt im dritten Teil des Buches die Hypothese des externen Realismus. Darunter versteht er eine Wirklichkeit, die unabhängig von unseren Repräsentationen von ihr ist. Mit dieser Auffassung steht er prinzipiell im Einklang mit der Evolutionären Erkenntnistheorie und in Opposition zum Konstruktivismus. Er spricht von Konstruktion nur im Zusammenhang mit (beobachterabhängigen) sozialen Realitäten. Das Thema behandelt er auf ca. 50 Seiten, wohl wissend, dass eine ausführliche Diskussion Bücher füllen würde. Seine Theorie über das Soziale beruht auf dem externen Realismus. „Ich habe nicht bewiesen, dass der externe Realismus wahr ist. Ich habe versucht zu zeigen, dass er durch die Verwendung von sehr großen Teilen einer öffentlichen Sprache vorausgesetzt wird.“ (203)
Im vierten Teil des Buches rechtfertigt Searle eine bestimmte Version der Korrespondenztheorie als methodologisches Hilfsmittel für die Untersuchung gesellschaftlicher Tatsachen. Nach der Korrespondenztheorie der Wahrheit sind subjektive Aussagen genau dann wahr, wenn sie mit den Tatsachen in der objektiven Welt übereinstimmen. Searle diskutiert ausführlich Einwände gegen die Korrespondenztheorie und begründet seinen Standpunkt.
„Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit“ ist ein Buch für Fachleute. Es enthält keine populärwissenschaftliche Aufbereitung von Searles Theorie. Die Kenntnis von Fachbegriffen wird vorausgesetzt, sie werden nicht erklärt. Es handelt sich um ein Grundlagenwerk über Searles Theorien.
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