
Paul Murdin
Gebundenes Buch
Die Kartenmacher
Der Wettstreit um die Vermessung der Welt
Übersetzung: Kuhlmann-Krieg, Susanne
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Heute geben GPS-Geräte jederzeit unsere exakte Position an. Aber: Keine Positionsbestimmung ohne Nullpunkt! Ein solcher wurde erst vor 350 Jahren festgelegt, als französische Wissenschaftler den Pariser Meridian bestimmten - den Grundstein für die präzise Vermessung der Welt. Paul Murdin nimmt uns mit auf die abenteuerlichen Expeditionen der Forscher und berichtet von den vielfältigen Hindernissen, die sie im Wettstreit um die Maße der Welt überwinden mussten.
Paul Murdin ist Professor am Institute of Astronomy der Cambridge University und ehemaliger Präsident der European Astronomical Society. Als Direktor für Wissenschaft des British National Space Centre war er zehn Jahre lang maßgeblich an der Planung und Durchführung britischer Raumfahrt- und Astronomieprojekte beteiligt. Er zählte als Forschungsastronom zu den ersten wissenschaftlichen Mitgliedern des Anglo-Australian Observatory und hat auch in den USA sowie auf den Kanarischen Inseln gelebt und gearbeitet, wo er am Aufbau des englisch-holländischen Observatoriums in La Palma mitwirkte. Er ist Mitglied der britischen Royal Astronomical Society und erhielt 1988 für seine Verdienste um die Astronomie den OBE (Order of the British Empire). Zu seinen Entdeckungen gehören das schwarze Loch im Stern Cygnus X-1, die Lichtblitze des Vela-Pulsars und die Natur des ungewöhnlichen Sterns SS433. Murdin ist außerdem ein bekannter Wissenschaftsvermittler, der in Büchern, Artikeln, Fernseh- und
Radiosendungen (etwa für die BBC und für CNN) astronomische Themen aufbereitet.
Radiosendungen (etwa für die BBC und für CNN) astronomische Themen aufbereitet.
Produktdetails
- Verlag: Artemis & Winkler
- Originaltitel: Full Meridian of Glory
- Seitenzahl: 299
- Erscheinungstermin: 29. Juli 2010
- Deutsch
- Abmessung: 213mm
- Gewicht: 520g
- ISBN-13: 9783538072954
- ISBN-10: 3538072957
- Artikelnr.: 29792324
Herstellerkennzeichnung
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Weltvermessung
Als im 19. Jahrhundert der durch die Sternwarte von Greenwich verlaufende Meridian als Ausgangspunkt für ein einheitliches weltweites Orts- und Zeitsystem ausgewählt wurde, war das für den härtesten Konkurrenten - die Sternwarte von Paris - ein schwerer Schlag. Paul Murdin, der im Jahr 1963 an der Sternwarte von Greenwich Arbeit fand und dort mit der historischen Rolle des Observatoriums vertraut wurde, ist in den folgenden Jahren immer wieder auch auf die entsprechenden Verdienste der französischen Astronomen gestoßen - und wollte ihnen Gerechtigkeit widerfahren lassen. So entschloss er sich, aus englischer Sicht Frankreichs Anteil an der Vermessung der Welt zu würdigen. In dem Buch mit dem irreführenden -
Als im 19. Jahrhundert der durch die Sternwarte von Greenwich verlaufende Meridian als Ausgangspunkt für ein einheitliches weltweites Orts- und Zeitsystem ausgewählt wurde, war das für den härtesten Konkurrenten - die Sternwarte von Paris - ein schwerer Schlag. Paul Murdin, der im Jahr 1963 an der Sternwarte von Greenwich Arbeit fand und dort mit der historischen Rolle des Observatoriums vertraut wurde, ist in den folgenden Jahren immer wieder auch auf die entsprechenden Verdienste der französischen Astronomen gestoßen - und wollte ihnen Gerechtigkeit widerfahren lassen. So entschloss er sich, aus englischer Sicht Frankreichs Anteil an der Vermessung der Welt zu würdigen. In dem Buch mit dem irreführenden -
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weil zu kurz greifenden - Titel "Die Kartenmacher" schildert er, wie sich die Vermessung des Meridians von Paris - des Verlaufs jener Linie, die in Nord-Süd-Richtung durch Paris führt - zu einem Abenteuer entwickelte, das die Beteiligten in wild zerklüftete, entlegene Landstriche führte und sie mancherlei Gefahren aussetzte. Aus den Arbeiten entstand im 17. Jahrhundert die erste Karte eines ganzen Landes, Frankreichs, und die Triangulation ganz Frankreichs schloss sich an. Führend war Frankreich auch bei der Ermittlung der Erdgestalt durch Meridianbogen-Messungen in Lappland und am Äquator, und folgerichtig wurde von Frankreich das Metermaß und mit ihm ein einheitliches Währungs- und Messsystem kreiert. Murdins stark ausgereiztes Verfahren, auf die beteiligten Menschen und ins Spiel kommenden Orte näher einzugehen, führt gelegentlich zu vermeidbaren Abschweifungen. (Paul Murdin: "Die Kartenmacher". Der Wettstreit um die Vermessung der Welt. Aus dem Englischen von Susanne Kuhlmann-Krieg. Artemis & Winkler Verlag, Mannheim 2010. 300 S., geb., 19,95 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Der Wettstreit um die Vermessung der Welt
Unsere Landvermesser vergangener Jahrhunderte waren echte Pioniere und Abenteurer. In unruhigen Zeiten wie z.B. der französischen Revolution war es lebensgefährlich, mit seltsamen Gerätschaften durchs Land zu reisen und auf einsamen Bergen …
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Der Wettstreit um die Vermessung der Welt
Unsere Landvermesser vergangener Jahrhunderte waren echte Pioniere und Abenteurer. In unruhigen Zeiten wie z.B. der französischen Revolution war es lebensgefährlich, mit seltsamen Gerätschaften durchs Land zu reisen und auf einsamen Bergen weit sichtbare Leuchtfeuer zu errichten. Das es sich dabei lediglich um harmlose Triangulationen handelte, mit dem Ziel, das Land zu vermessen, konnte von dem Volk auf der Straße nicht nachvollzogen werden. Wer nicht mit Mathematik und Astronomie vertraut war, und das waren die wenigsten, konnte einfach nicht verstehen, um was es da ging.
Es gab im 17. Jahrhundert noch keine zuverlässigen Kartenwerke, mangels zuverlässiger Uhren existierten bei der Navigation der Schiffe große Probleme und auch fehlten einheitliche Normen für Maße und Gewichte.
Autor Paul Murdin, selbst Astronom, beschreibt die Geschichte der Vermessung vom 17. Jahrhundert bis hin zur Neuzeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung in Frankreich. Vermessungen benötigen eine Basis und so wurde ein Meridian (Großkreis) durch Paris definiert und astronomisch vermessen. Ziel war es, genaue Karten zu zeichnen und die wahre Gestaltung der Erde zu erforschen. Notwendige Vermessungsarbeiten führten die Akteure bis in die entlegensten Winkel der Erde.
Murdin beschreibt die Lebensgeschichten zahlreicher Wissenschaftlicher, die an diesem Großprojekt beteiligt waren. Dabei wird, am Beispiel von Pierre-François-Andre Méchain, eins deutlich: Messfehler sind das schlimmste, was einem Landvermesser passieren kann.
Der Autor erzählt keine unmittelbar zusammenhängende Geschichte, sondern er beschreibt die historische Entwicklung anhand zahlreicher Biographien. Die Grundlagen der Vermessungen hätten m.E. verständlicher erläutert und auch mittels Skizzen visualisiert werden können. Auch wundert es mich, dass in einem Buch, in dem viele große Namen genannt werden, der geniale Mathematiker, Geometer und Astronom Carl Friedrich Gauß nur ganz am Rande erwähnt wird.
Es gibt nur wenige Bücher über die Vermessung der Welt. Die Biographie von Hubert Mania über Gauß hat mir wegen der zusammenhängenden Darstellung und Konzentration auf eine Person besser gefallen. Dennoch bleibt positiv festzuhalten: Der Geist der damaligen Zeit kommt rüber, die Motivation der Wissenschaftler ist erkennbar und die Geschichte wird lebendig erzählt.
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