Milan Kundera
Broschiertes Buch
Die Identität
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Chantal und Jean-Marc sind ein glückliches Paar. Doch als Chantal bemerkt, dass sich die Männer nicht mehr nach ihr umdrehen, hat Jean-Marc einen Plan. Um ihr das Gefühl wiederzugeben, attraktiv und begehrenswert zu sein, schreibt er ihr anonyme Liebesbriefe. Fasziniert beobachtet er, wie Chantal mit jedem eintreffenden Brief strahlender und lebendiger wird. Bis Jean-Marc die Eifersucht packt. Ihre Liebe wird zu einem gefährlichen Spiel, in dem der eine dem anderen zu entgleiten droht.
Milan Kundera, 1929 in Brünn, ehemals Tschechoslowakei, geboren, ging 1975 ins Exil nach Frankreich, wo er seither lebte und publizierte. Sein Werk wurde in alle Weltsprachen übersetzt und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nelly-Sachs-Preis (1987), dem Staatspreis für Literatur der Tschechischen Republik (2007) und dem Franz-Kafka-Preis (2020). Milan Kundera starb im Juli 2023 in Paris.
Produktdetails
- Fischer Taschenbücher 14357
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Originaltitel: L' identite
- Artikelnr. des Verlages: 1003276
- 9. Aufl.
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 1. Oktober 2000
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 125mm x 12mm
- Gewicht: 132g
- ISBN-13: 9783596143573
- ISBN-10: 3596143578
- Artikelnr.: 08492524
Herstellerkennzeichnung
FISCHER Taschenbuch
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Ein etwas spröde und daher teilweise mühevoll zu lesendes Buch. Es gibt wenig Anschauliches, Beschreibungen von Äußerlichkeiten (Personen, Umgebung) werden eher vernachlässigt. Der Text bezieht sich meist auf die Innenansicht, Gedanken, Gefühle der HauptdarstellerIn. …
Mehr
Ein etwas spröde und daher teilweise mühevoll zu lesendes Buch. Es gibt wenig Anschauliches, Beschreibungen von Äußerlichkeiten (Personen, Umgebung) werden eher vernachlässigt. Der Text bezieht sich meist auf die Innenansicht, Gedanken, Gefühle der HauptdarstellerIn. Gegen Ende wird die Geschichte zusehends wirrer und unsinniger, bis sich zuguterletzt alles in einem Happy End auflöst.
In einer Kritik der ZEIT stand Folgendes: "Der Text ermöglicht unsere Gedanken- und Phantasieproduktion, und er fordert sie. Er weist über die bloße Anschauung hinaus, er will Erkenntnis, ist also philosophisch." Ist zum Teil recht treffend. Nachdenkenswerte Abschnitte sind beispielsweise die über Freundschaft oder über den Zwang (?) in unterschiedlichen Bereichen des Lebens die entsprechenden Masken tragen zu müssen.
Alles in Allem: Keine Liebesgeschichte der herkömmlichen Art.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Rezension
Milan Kundera – Die Identität
„Die Männer drehen sich nicht mehr nach mir um“, schlussfolgert Chantal nach einem Spaziergang am Strand. Als Jean-Marc verspätet im Hotel eintrifft, sind sich die beiden fremd geworden.
Rettet Liebe, verrät sie? …
Mehr
Rezension
Milan Kundera – Die Identität
„Die Männer drehen sich nicht mehr nach mir um“, schlussfolgert Chantal nach einem Spaziergang am Strand. Als Jean-Marc verspätet im Hotel eintrifft, sind sich die beiden fremd geworden.
Rettet Liebe, verrät sie? Oder beides?
Chantals wahre Identität enthüllt sich mit einem fortschreitenden Erlöschen ihrer selbst und setzt anscheinend die langjährige Beziehung aufs Spiel.
Nach dem Urlaub nimmt der arbeitslose Jean-Marc die Krise seiner Frau zum Anlass, dieser regelmäßig anonyme Liebesbriefe zukommen zu lassen. „Ich folge Ihnen wie ein Spion. Sie sind sehr, sehr schön“, heißt es da zum Beispiel.
Chantals Identität scheint gerettet. Sie ist erotisiert von ihrem kleinen Geheimnis, versteckt die Briefe sorgfältig in Schubladen und sucht auf den Straßen nach einem möglichen Verfasser. Bald jedoch wird ihr bewusst, dass es Jean-Marc ist, der die Briefe schreibt. Er erschuf ihrer Meinung nach das „Phantom eines Mannes und unterzog sie damit einem Test, der ihre Empfänglichkeit für die Verführungskunst eines anderen auf die Probe stellte“.
So glaubt Chantal fest daran, dass ihr Mann durch die Briefe eine Trennung einleiten möchte, welche dann in dem Spontanbesuch ihrer Schwester mündet.
Chantal reist ab, halb auf Geschäftsreise, halb auf der Suche nach ihrem damaligen Liebhaber „Britannicus“. Jean-Marc kauft von seinem letzten Geld ein Zugticket und folgt seiner Frau. In London findet er sie auf einer masochistischen Sexparty wieder und rettet sowohl Liebe als auch Vertrauen – so scheint es.
In seinem Roman verknüpft Milan Kundera die Probleme eines Durchschnittspaares mit der Angst, die eigene Identität zu verlieren.
Die dargestellten Intrigen und Geheimnisse zeigen ein allbewährtes Klischee auf, das schlussendlich in einem Albtraum zu enden droht. Die Sprache Kunderas in „Die Identität“ ist allerdings so poetisch und klar, dass es sich meiner Meinung nach um einen gelungenen und sehr authentischen Liebesroman handelt, der während seines Verlaufes immer wieder auf die Aussage abzielt: „Liebe rettet. Liebe verrät“.
Der finale Satz des Romans „Ich lasse die Lampe die ganze Nacht an. In allen Nächten“ zeugt einerseits von Angst, den Anderen zu verlieren, aber auch von der stetigen Existenz einer Spionage, wie Jean-Marc es mit seinen Liebesbriefen bewiesen hat. Briefe, die dann unscheinbar im gemeinsamen Briefkasten auf Chantal warteten.
Weniger
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
