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Sándor Márais Roman "Die Glut" löste die weltweite Renaissance des großen ungarischen Romanciers aus. Er erzählt darin von der Begegnung der beiden Jugendfreunde Henrik und Konrád, die nach über vierzig Jahren der einen brennenden Frage auf den Grund gehen wollen: Welche Rolle spielte damals Henriks junge Frau Krisztina?
Sándor Márai, 1900 in Kaschau (KoÜice, heute Slowakei) geboren, lebte und studierte in verschiedenen europäischen Ländern, ehe er 1928 als Journalist nach Budapest zurückkehrte. Er verließ Ungarn 1948 aus politischen Gründen und ging 1952 in die USA, wo er bis zu seinem Freitod 1989 lebte. Er war einer der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller und Kritiker des 20. Jahrhunderts.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- Originaltitel: Agyertyak csonkig egnik
- Sonderausg.
- Seitenzahl: 232
- Erscheinungstermin: 15. September 2005
- Deutsch
- Abmessung: 28mm x 125mm x 195mm
- Gewicht: 326g
- ISBN-13: 9783492048149
- ISBN-10: 3492048145
- Artikelnr.: 14056238
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
»Sándor Márai hat einen grandiosen, einen quälenden Gespensterroman geschrieben, einen Totengesang der Überlebenden, denen die Wahrheit zum Fegefeuer geworden ist. Die Glut hat ihnen das Leben zur Asche ausgebrannt.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Broschiertes Buch
Nachdem die Scherben der Ehe aufgeräumt waren und der frühe Tod seiner Frau betrauert, bleiben dem alten General Henrik ein Konvolut an ungeklärten Fragen, die er in einer einzigen Nacht mit seinem alten Freund Konrad abarbeitet. Über 40 Jahre ließ Konrad auf sich warten …
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Nachdem die Scherben der Ehe aufgeräumt waren und der frühe Tod seiner Frau betrauert, bleiben dem alten General Henrik ein Konvolut an ungeklärten Fragen, die er in einer einzigen Nacht mit seinem alten Freund Konrad abarbeitet. Über 40 Jahre ließ Konrad auf sich warten bis er unerwartet seinen Besuch ankündigt. Was folgt ist ein nachtlanger, spannender quasi Monolog des Generals - sein Freund ergreift relativ selten das Wort - doch dieser Monolog enthält in sich die Leidenschaft der Liebe und Weisheit eines ganzen Lebens. Die glasklare Sprache und Kunst Marais, den Spannungsfaden durch die ganze Erzählung zu steigern, machen aus diesem Buch ein einmaliges Leseerlebnis.
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Broschiertes Buch Der Roman "Die Glut" ist ein fesselnder Beweis dafür, daß die Zeit doch nicht alle Wunden heilt. Eine streckenweise bedrückend präzise Beziehungsanalyse des Protagonisten, die erst durch die erlebte (Lebens-)Zeit ermöglicht wird.
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Broschiertes Buch
Lange vergessenes Meisterwerk
Die Wiederentdeckung seines Romans «Die Glut», 1942 erstmals in seiner Heimat erschienen, machte den ungarischen Schriftsteller Sándor Márai fast fünfzig Jahre später schlagartig auch einem internationalen Publikum bekannt, die …
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Lange vergessenes Meisterwerk
Die Wiederentdeckung seines Romans «Die Glut», 1942 erstmals in seiner Heimat erschienen, machte den ungarischen Schriftsteller Sándor Márai fast fünfzig Jahre später schlagartig auch einem internationalen Publikum bekannt, die deutsche Übersetzung erschien 1998. Seither zählt Márai für Fachleute zu den bedeutendsten Autoren des Zwanzigsten Jahrhunderts, - man wird dem begeistert zustimmen, wenn man den vorliegenden Roman gelesen hat.
In einem kammerspielartigen Plot wird die Geschichte einer engen Freundschaft erzählt, die Henrik und Konrád seit ihrer gemeinsamen Zeit auf der Kadettenanstalt verbindet. Henrik ist der Sohn eines reichen adligen Gutsbesitzers, bodenständig, robust, lebenslustig, während Konrád von einem verarmten Baron abstammt, introvertiert, feinsinnig, musisch veranlagt. Konrád ist jahrelang immer wieder Gast bei seinem inzwischen mit Krisztina verheirateten Freund auf dessen prächtigem Landsitz, bis Henrik eines Tages bei einem Jagdausflug plötzlich bemerkt, dass Konrád mit dem Gewehr auf ihn angelegt hat, nicht auf den stattlichen Hirsch, der vor ihnen aus dem dichten Wald aufgetaucht ist. Doch Konrád lässt das Gewehr wieder sinken, sie sprechen kein Wort über den Vorfall, überstürzt und ohne Abschied reist Konrád ab. Als Henrik am nächsten Tag Konrád in der Stadt aufsuchen will, erfährt er von dessen Burschen, dass sein Herr mit unbekanntem Ziel abgereist sei, er hätte den Dienst quittiert, die Wohnung solle aufgelöst werden. Erstaunt - ein Besuch war ihm bisher immer verwehrt worden - sieht sich Henrik in Konráds ungewöhnlich komfortabler Wohnung um, als plötzlich Krisztina erscheint. Er merkt an der Art, wie sie sich darin bewegt, dass ihr die Wohnung vertraut ist. Mit dem Wort «Feigling» verlässt sie die Wohnung, Henrik und sie sprechen nie wieder miteinander, sehen sich auch nie mehr, er ist in das Jagdhaus umgezogen, acht Jahre später stirbt seine Frau.
Einundvierzig Jahre sind seit der abrupten Trennung vergangen, man schreibt das Jahr 1940, als Konrád dem weltabgewandt lebenden, nunmehr 75jährigen Henrik, im Roman immer nur als «der General» bezeichnet, überraschend seinen Besuch ankündigt. Beim Dinner mit anschließendem Kamingespräch kommt es zwischen den Beiden zu einem vom Leser schon mit Spannung erwarteten, verbalen Showdown, der den weitaus größten Teil dieses Romans ausmacht. Nachdem Konrád anfangs von seiner Zeit in den Tropen erzählt, wohin er damals geflüchtet ist, zieht der General das Gespräch zunehmend an sich, immer mehr in einen Monolog verfallend, in dem er ihre Freundschaft psychologisch analysiert mit am Ende verblüffendem Resultat. Wobei er auch den bisher unausgesprochenen Treuebruch seines Freundes sehr zögerlich thematisiert, ihn quasi scheibchenweise entlarvt, so ganz ohne Vorwürfe zudem, nicht wie erwartet in einem Racheakt kumulierend. Konrád soll bei alldem offensichtlich nicht zu Wort kommen und bleibt auch einsilbig, beantwortet keine der Fragen des Generals.
Mit der Ankündigung dieses Besuchs gleich zu Beginn des Romans erzeugt Márai eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Er lässt den General in einem weiten Bogen über elementare philosophische Fragen schwadronieren, thematisiert Freundschaft, Treue und Sinn des Lebens auf ganz eigene Weise. Der General stellt zum Schluss sogar überraschend die Frage, ob nicht ihrer beider Sehnsucht nach der inzwischen ja schon lange toten Krisztina ihrem Leben nicht nur einen Sinn gegeben, sondern ihm zusätzlich auch eine gewisse Würze verliehen habe. Schließlich wirft er spontan auch noch das versiegelte Tagebuch seiner Frau ungelesen ins Feuer, sein letzter Trumpf quasi, der die - ihm nun allerdings nicht mehr wichtige - Wahrheit hätte aufdecken können. Emotional packend, immer wieder nachdenklich machend, in einer angenehmen, den Leser geradezu wohlig einhüllenden Sprache geschrieben, zählt dieser großartige Roman zweifellos heute schon zu den Klassikern der Belletristik.
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