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Der evangelische Glaube soll sich im Alltag der Welt bewähren. Luther hat in Abgrenzung zu jedem monastischen Ideal - so das klassische Urteil Wilhelm Diltheys - ein "menschlich volles Ideal" proklamiert, "welches die ganze menschliche Lebendigkeit in das religiöse Verhältnis aufnimmt und in ihm zur christlichen Vollkommenheit erhebt". Obwohl Luthers Wirkung sowohl auf die individuelle Lebensführung als auch auf die gesellschaftlichen Ordnungen unbestritten ist, kommt ihm für die protestantische Ethik eine eher geringe Bedeutung zu. Seit der Reformationszeit warf man ihm immer wieder vor, dass…mehr

Produktbeschreibung
Der evangelische Glaube soll sich im Alltag der Welt bewähren. Luther hat in Abgrenzung zu jedem monastischen Ideal - so das klassische Urteil Wilhelm Diltheys - ein "menschlich volles Ideal" proklamiert, "welches die ganze menschliche Lebendigkeit in das religiöse Verhältnis aufnimmt und in ihm zur christlichen Vollkommenheit erhebt". Obwohl Luthers Wirkung sowohl auf die individuelle Lebensführung als auch auf die gesellschaftlichen Ordnungen unbestritten ist, kommt ihm für die protestantische Ethik eine eher geringe Bedeutung zu. Seit der Reformationszeit warf man ihm immer wieder vor, dass seine Theologie letztlich die Ethik überflüssig mache. Luther habe das Gewicht so sehr auf den Glauben gelegt, dass alle Werke und Leistungen des Menschen ohne Bedeutung zu sein scheinen. Demgegenüber zeigt dieser Band, dass sich die Grundstrukturen, die Umrisse und die Arbeitsweise seiner Ethik deutlich konturieren und exemplarisch auf heutige ethische Diskurse anwenden lassen.

Luther war Schrifttheologe in dezidiertem Sinn. Daher begleitet die angemessene Rezeption und theologische Verarbeitung biblischer Normen sowie die Auseinandersetzung mit ihrer missbräuchlichen Verwendung die theologische Entfaltung seiner normativen Begründungen. Ethik ist insofern stets Teil einer Hermeneutik der biblischen Orientierungen. Sie lässt sich nicht in ein Schema von Prinzipien fassen. Luthers Ethik ist vielmehr als eine "inventionale Ethik" zu verstehen, die aus ihrem religiösen Selbstverständnis heraus schöpferisch mit vorgegebenen Normen umgeht wie auch neue Normen entwickelt.
Autorenporträt
Traugott Jähnichen, geb. 1959, Dr. theol., seit 1998 Lehrstuhlinhaber für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Studium der Evangelischen Theologie und der Wirtschaftswissenschaften in Bochum, Bonn und Wuppertal. Nach den beiden theologischen Examina und der Ordination erfolgten die theologische Promotion, das Diplom im Fach Wirtschaftswissenschaften sowie die Habilitation. Mitglied u.a. im ständigen Theologischen Ausschuss und im Sozialauschuss der EKvW sowie in der Kammer für soziale Ordnung der EKD, Mitherausgeber u.a. der ZEE und des Jahrbuchs Sozialer Protestantismus. Forschungsschwerpunkte sind gegenwärtig die Geschichte des sozialen Protestantismus, Grundfragen der Sozial- und Wirtschaftsethik sowie kirchliche Zeitgeschichte mit dem Schwerpunkt der Diakoniegeschichte.

Dr. theol. Wolfgang Maaser, geboren 1955, studierte Religionspädagogik in Düsseldorf sowie Theologie und Philosophie in Bochum und Bonn. Nach Promotion (1990) und Habilitation (1995) in Systematischer Theologie an Ruhr-Universität Bochum ist er seit 1995 Professor für Ethik der Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und war Fellow im Projekt Kulturen der Verantwortung (Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Wissenschaftszentrum NRW 2004 2007).