Während der ersten Übernachtung der Schriftstellerin im Norden der USA stirbt im Nebenzimmer eine Frau - ob sie umgebracht wurde, bleibt vorerst ungeklärt. Während die Erzählerin noch über den Vorfall rätselt, verliebt sie sich auf der Weiterreise mehr und mehr in den Helden ihres neuen Romans, Duncan, der im 17. Jahrhundert zu den ersten britischen Einwanderern in die Neue Welt gehörte. In ihrer Fantasie wird die Schreibende zu Megan, der Geliebten Duncans, und lebt an seiner Seite in einer Siedlung an der Küste Neufundlands. Trotz der zunehmenden Vermischung von Wirklichkeit und Fiktion wird ihr bewusst, dass ihre Geschichte eine Flucht ist vor der realen Liebe - und zusehends auch vor der Polizei, die einen Mord aufklären will.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Einfach habe es die aus der Schweiz kommende, in Irland sesshafte gewordene Autorin ihren Lesern noch nie gemacht, bekennt Gieri Cavelty. Auch Alioths mittlerweile fünfter Roman funktioniere nach dem immer gleichen aber komplizierten Muster, das Cavelty folgendermaßen erklärt: es gibt verschiedene Erzählebenen, die sich im Lauf des Romans immer mehr durchdringen, bis sie "ein einziges Geflecht aus Andeutungen und Aussparungen" ergeben. "Die Erfindung von Liebe und Tod" handele von einer einseitigen Amour fou einer Autorin zu einer Romangestalt, das ganze vermengt, so Cavelty, mit Episoden aus der keltischen Mythologie und der antiken Epik, mit Bibelzitaten und Krimielementen, eine eigenwillige Mischung also, die den Lesern zudem die Übersicht über die geistigen und literarischen Bezugssysteme verweigert. Entschädigt werde der Leser jedoch, beteuert Cavelty, durch die durchgängig schlichte und unaufgeregte Sprache Alioths, die nie ins "mythisch Raunende" umschlage und sich von aller Phantasy-Literatur fern halte.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH