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Unica Zürn, eine der Ikonen des Surrealismus und Lebensgefährtin Hans Bellmers, hat ein einzigartiges künstlerisches Werk von Zeichnungen, Anagrammen und Prosatexten geschaffen. Ihre tragische Lebensgeschichte, geprägt von den gefürchteten und doch als poetisch erfahrenen Schizophrenieschüben, wird hier von ihrer Freundin und Übersetzerin Ruth Henry erzählt.
Wie das Werk Antonin Artauds eröffnet auch Unica Zürns Kunst einen Blick auf den Wahn von innen. "Der Leser möge sich internieren lassen, falls er das schöne Talent besitzt, verrückt zu werden, um zu erfahren, wie es in einer solchen
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Produktbeschreibung
Unica Zürn, eine der Ikonen des Surrealismus und Lebensgefährtin Hans Bellmers, hat ein einzigartiges künstlerisches Werk von Zeichnungen, Anagrammen und Prosatexten geschaffen. Ihre tragische Lebensgeschichte, geprägt von den gefürchteten und doch als poetisch erfahrenen Schizophrenieschüben, wird hier von ihrer Freundin und Übersetzerin Ruth Henry erzählt.

Wie das Werk Antonin Artauds eröffnet auch Unica Zürns Kunst einen Blick auf den Wahn von innen. "Der Leser möge sich internieren lassen, falls er das schöne Talent besitzt, verrückt zu werden, um zu erfahren, wie es in einer solchen Klinik zugeht", schrieb Unica Zürn in einem Brief an Ruth Henry. Der Surrealismus versuchte, die Kreativität des Unbewussten zutage zu bringen. "Unica Zürn fiel diese poetische Frucht, bitter genug, mühelos in den Schoß, als sie sich entschloss, die unerhörten Leiden und die unerhörten Freuden der Krankheit aufzuzeichnen". (Ruth Henry)
Autorenporträt
Ruth Henry, seit den 1950er Jahren in Paris, Lebensgefährtin des surrealistischen Künstlers Maurice Henry. U.a. mit Max Ernst, Man Ray, Meret Oppenheim und Marcel Duchamp befreundet. Schrieb regelmäßig für den deutschen Rundfunk und diverse Printmedien. Übersetzte u.a. Bretons Manifeste des Surrealismus und Simone de Beauvoirs Das Altern ins Deutsche. Lernte in den 60er Jahren Unica Zürn kennen. Übersetzte deren Bücher Der Mann im Jasmin und Dunkler Frühling ins Französische und setzte sich für die Veröffentlichung in Frankreich und Deutschland ein. Ruth Henry lebt und arbeitet in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.01.2008

Wohliger Wahn

Der Titel ist das einzig Naheliegende an diesem winzigen Buch: Unica, das heißt "die Einzige", und so heißt auch das Buch, das die Publizistin, Übersetzerin und Surrealisten-Muse Ruth Henry ihrer Freundin Unica Zürn gewidmet hat. Zürn war Zeichnerin, Schriftstellerin und gleichfalls Surrealisten-Muse, ehe sie sich 1970 im Alter von vierundfünfzig Jahren in der Wohnung von Hans Bellmer, dessen Partnerin sie siebzehn Jahre gewesen war, aus dem Fenster stürzte - wie sie es vorher mehrfach angekündigt hatte. Unica Zürn litt an Schizophrenie, doch wenn der Wahn sie in Bann schlug, fühlte sie sich am wohlsten. Furchtbar aber waren die Folgen, und von diesem Zwiespalt erzählt Ruth Henry auf gerade einmal siebzig Seiten, die zudem noch klug bebildert sind. Ein verstörenderes Buch kann man sich kaum denken, weil die üblichen Oppositionen zwischen Krankheit und Gesundheit, aber auch Helfern und Opfern nicht mehr taugen. Wahr ist jedenfalls, dass Unica Zürn auf dieser Welt nicht zu helfen war. Nun hilft wenigstens dieses Buch dabei, ihr Angedenken zu wahren. (Ruth Henry: "Die Einzige". Begegnung mit Unica Zürn. Nautilus Verlag, Bremen 2007. 94 S., Abb., br., 9,90 [Euro].) apl

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