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Die städtischen Rechnungsbücher der freien Reichsstadt Augsburg - Baumeisterbücher genannt - stellen mit 30,3 Regalmetern und 379 Bänden die größte serielle Quellenkategorie des Stadtarchivs Augsburg dar. Sie umfassen einen Zeitraum von 1320 bis 1786, von dem die ersten 120 Jahre jetzt erschlossen wurden. In diesem Projekt wurden die Bücherdes Zeitraums 1402 bis 1440 erfasst.Dadurch wurde zum ersten Mal sichtbar, wie sich das mittelalterliche Augsburg finanzierte: welche Einnahmen die Stadt hatte, wofür diese Gelder ausgegeben wurden. Nicht Zölle oder diverse Steuern waren die größten…mehr

Produktbeschreibung
Die städtischen Rechnungsbücher der freien Reichsstadt Augsburg - Baumeisterbücher genannt - stellen mit 30,3 Regalmetern und 379 Bänden die größte serielle Quellenkategorie des Stadtarchivs Augsburg dar. Sie umfassen einen Zeitraum von 1320 bis 1786, von dem die ersten 120 Jahre jetzt erschlossen wurden. In diesem Projekt wurden die Bücherdes Zeitraums 1402 bis 1440 erfasst.Dadurch wurde zum ersten Mal sichtbar, wie sich das mittelalterliche Augsburg finanzierte: welche Einnahmen die Stadt hatte, wofür diese Gelder ausgegeben wurden. Nicht Zölle oder diverse Steuern waren die größten Finanzquellen, sondern "Ungelder" auf nahezu alle Dinge des täglichen Lebens, die wir heute als Sondersteuern bezeichnen.Auf der Ausgabenseite waren unter der Stadtverwaltung durch die Zünfte der Ausbau des Kanalsystems für den wirtschaftlichen Aufschwung Augsburgs von größter Bedeutung. Um die Stadt zu schützen, waren größere Ausgaben für den Ausbau der Stadtbefestigung, für Söldner und deren Bewaffnung notwendig. Die Kommunikation mit anderen Städtenund dem Reich war ebenfalls sehr kostenintensiv. Für damalige - mittelalterliche - Verhältnisse wurden von der Stadt enorme Summen für soziale Leistungen aufgebracht: Findel- und Waisenkinder, arme und kranke Bürger Augsburgs erhielten immer wieder finanzielle Zuwendungen und Naturalien in Form von Stoffen. Insgesamt ergeben die Baumeisterbücher einen bisher unbekannten Einblick in das städtische Leben einer mittelalterlichen Stadt von der Größe Augsburgs, was man mit "Mitten aus dem Leben" zusammenfassen kann.
Autorenporträt
Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges in Leipzig geboren, machte er dort 1957 das Abitur. Dem schloss sich eine Lehre als Großhandelskaufmann und danach zwei Jahre Studium Betriebswirtschaft an der Hochschule für Binnenhandel an. Aus politischen Gründen verließ er im Juni 1961 Leipzig und zog nach Augsburg. Da weder Abitur noch Studium damals in der Bundesrepublik anerkannt wurden, arbeitete er zunächst als Korrespondent in einer Augsburger Firma, ging jedoch bald in den pharmazeutischen Außendienst. 1996 konnte er in den vorzeitigen Ruhestand gehen. 2004 begann er an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte erneut mit einem Studium. Sein Abitur wurde nachträglich anerkannt und er konnte 2011 dieses Studium mit einer Magisterarbeit zu den Augsburger Baumeisterbüchern abschließen. Neben seinem Studium arbeitete er zwischen 2004 und 2010 ehrenamtlich im Stadtarchiv Augsburg, wo er alle Straßennamen seit ihrer ersten Nennung für die Stadt erfasste. 2012 begann er mit der Dissertation zum Thema ¿Die Augsburger Baumeisterbücher des 14. Jahrhunderts¿. Diese umfasste 2 Bände mit insgesamt 1.130 Seiten. Im Dezember 2014 promovierte er als ältester Doktorand der Augsburger Universität in diesem Jahr. Das Thema der Baumeisterbücher ließ ihn nicht mehr los. Daher erfasste er einen weiteren Zeitraum zwischen 1402 und 1440. Ihn faszinierte, wie sich eine mittelalterliche Stadt der Größe Augsburgs finanzierte, woher sie ihre öffentlichen Gelder bezog, wofür diese ausgegeben wurden. Dafür entwickelte er eine Datenbank, mit deren Hilfe heute sehr differenzierte Einblicke in das Finanzwesen des mittelalterlichen Augsburgs möglich sind. Insbesondere beschäftigte er sich mit den sozialen Leistungen der Stadt für Findel- und Waisenkinder, arme und bedürftige Bürger. Durch die Erfassung dieser städtischen Rechnungsbücher konnte er wichtige Erkenntnisse zur Bewerbung Augsburg um das Weltkulturerbe für Wasserwirtschaft einbringen.