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Weil Kwiatkowski Eis liebt, ist er mit dem Eisdielen-Inhaber Giovanni richtig gut bekannt. Eines Tages bekommt Giovanni eine afrikanische Maske geschenkt und fast von Stund an passieren die seltsamsten Dinge. Giovanni glaubt, dass die Maske Unglück bringt, aber Kwiatkowskis kriminalistische Spürnase wittert etwas ganz anderes...

Produktbeschreibung
Weil Kwiatkowski Eis liebt, ist er mit dem Eisdielen-Inhaber Giovanni richtig gut bekannt. Eines Tages bekommt Giovanni eine afrikanische Maske geschenkt und fast von Stund an passieren die seltsamsten Dinge. Giovanni glaubt, dass die Maske Unglück bringt, aber Kwiatkowskis kriminalistische Spürnase wittert etwas ganz anderes...
Autorenporträt
Jürgen Banscherus, geb. 1949, arbeitete nach geistes- und sozialwissenschaftlichem Studium als Journalist, Lektor und Dozent in der Erwachsenenbildung. Er ist Mitglied im PEN und Vorsitzender der Jury beim Bundesentscheid des Vorlesewettbewerbs. Seit mehr als 20 Jahren schreibt er erfolgreich für Kinder und Jugendliche. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und sind in 21 Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und seiner Familie im Ruhrgebiet. 2010 wurde Jürgen Banscherus mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.1995

Das Böse lauert überall
Krimis für Kinder müssen nicht nur spannend, sie dürfen auch lustig sein

Kinder- und Jugendkrimis gibt's - wie Erwachsenenkrimis - mit und ohne Botschaft. Gut geschrieben, haben beide Sorten etwas für sich.

Zum ersten Selbstlesen in großer Schrift sind "Harry und Fox, die Super-Spürnasen" von Ursel Scheffler geeignet, mit hübschen Zeichnungen von Maria Wissmann. Zwei Hunde eröffnen ein Detektivbüro und kombinieren in einem Fall von Bankraub scharfsinnig, aber falsch. Kinder, deren Kombinationsgabe ja auch in alle möglichen Richtungen läuft, lachen sich sicher tot über die komische Pointe.

Für die etwas Größeren sind die beiden Krimis von Jürgen Banscherus: "Die Kaugummiverschwörung" und "Die verschwundenen Rollschuhe". Kwiatkowski stellt sich als Privatdetektiv vor, ist aber außerdem noch Schüler, und seine Mutter mahnt manchmal mehr Lerneifer bei ihm an. Denn wenn es einen Verdacht aufzuklären gilt, bleibt Kwiatkowski beharrlich am Ball. Seine Fälle sind alltäglich und enthalten trotzdem ein Element des Bedrohlichen. Das Böse lauert eben auch hinterm Imbiß und beim Pizzaboten. Eine schlüssige Handlung und gut charakterisierte Figuren schaffen eine dichte Atmosphäre mit Chandler-Touch. Ralf Butschkows Illustrationen tragen dazu bei, des supercoolen Helden kindlich-komische Abenteuer zu dramatisieren. Davon möchte man gern noch mehr lesen.

,Das Geheimnis um das verschwundene Taxi" von Joan Aiken ist ein lustiger, von Quentin Blake kongenial illustrierter Slapstick um geklaute Bibliotheksbücher. Das Mädchen Arabel und ihr Rabe Mortimer geraten in einen mit Verfolgungsjagden, Entführungen und Verwechslungen reichbestückten Kriminalfall, bei dem die Phantasie ordentlich ausufern darf.

Nun die Krimis mit Botschaft: "Der Taschendieb" von Mieke van Hooft erzählt, wie zwei kriminelle Jugendliche einen Jungen zum Mitmachen zwingen. Alex weiß sich nicht zu helfen, weil er sich den Eltern nicht anvertrauen mag, bis er endlich jemanden trifft, dem er alles beichten kann, bevor er selbst unrettbar kriminell wird. Alex schildert sehr spannend seine Gefühle, wir empfinden mit ihm die Qual des Mitläufers wider Willen.

Klaus Möckel hat für den Hintergrund seines Krimis "Bleib cool, Franzi" einen Badesee bei Berlin gewählt. Dort haben sich schon Wessis zu den Einheimischen in der Feriensiedlung gesellt, Franzi beobachtet zwar etwas, das nach Mord aussieht, aber da sie und ihr Vater keine Spuren finden, holen sie nicht die Polizei. Mit ihrer Freundin recherchiert sie trotzdem weiter und gerät in Lebensgefahr. In die realistisch erzählte Geschichte ist einiges an Ost-West-Befindlichkeit eingearbeitet.

Von Fiona Kellys "Mystery-Club"-Serie sind jetzt vier Bände auf einmal erschienen. Drei Mädchen gründen in ihrer Schule diesen Club, um in ihrer Kleinstadt Kriminalfälle zu erkunden, und siehe da, es finden sich mysteriöse Begebenheiten am laufenden Band. Hier spielt das Überraschungsmoment die Hauptrolle: Die Mädchen geraten in Gefahren, viele Bekannte in Verdacht - es geht ein bißchen zu wie bei Martha Grimes und ihren ländlichen Tatorten.

Barbara Veit schickt einen Kommissar nach Indonesien, damit er dort "Gift im Busch" aufspürt - illegale deutsche Giftmülltransporte. Als er den Fall gelöst hat, besucht er einen Freund in Australien und kommt auch dort Öko-Übeltätern auf die Schliche. Aufklärung mit Lokalkolorit.

Jugendlichen bietet Marc de Bels Buch "Blinker und der Blaue Morgenstern" eine Mischung aus Entwicklungs- und Kriminalroman. In dem Dorf, das viele schon aus "Blinker und das bioskopische Lastenfahrrad" kennen werden, suchen Blinker und seine Freunde nach einem Edelstein, der auch von ortsansässigen Ganoven begehrt wird. Was sich darum herum im Dorf und in Blinkers Seele abspielt, fördert ein Kaleidoskop von Geschichten zutage. Ein Pfarrer mit spiritistischen Neigungen, Liebe zwischen Elfjährigen, eine Verrückte im Schloß, Geheimgänge, Grüfte und Gräber sind nur einige Ingredienzien des Romans, in dem eine Aufregung die andere jagt und die meisten Figuren sehr unkonventionell sind.

Interessant ist auch "Die Diskette" von Bernt Danielsson. Held Kevin gerät mit seinem Freund Schröder auf der gefahrvollen Suche nach einer Frau in ein Tohuwabohu wilder Abenteuer. Schröder ist der unbürgerlichste Chaot, den man sich denken kann. Alles, was er tut, ist reine Anarchie. Aber er wächst einem zunehmend ans Herz, weil er nett und mutig ist - eine Bereicherung der Jugendliteratur. Slapstick vom Feinsten, herrlich cool und bis zum Schluß spannend.

Ein politischer Krimi kommt von Robert Westall aus England: "Lucies Flucht". Lucy hat gerade ihr Abi gemacht, als ihr Vater sie wegschickt. Er wird in seinem Ministerium einen Skandal aufdecken und fürchtet um ihrer beider Sicherheit. Es wird nun sehr konkret geschildert, wie Lucy nach allen Regeln der Konspiration in Manchester untertaucht - mit Herzklopfgarantie! Alles eskaliert, Staatsdiener wenden Gewalt an. Nur der Furchtlosigkeit ihrer neuen Nachbarn und Freunde verdanken Lucy und ihr Vater ihre Freiheit. Das ist sehr gut geschrieben, sehr spannend und realistisch. Daß der demokratische Staat sich zu so bösen Mitteln versteigt, um Machenschaften zu vertuschen, mag man kaum glauben, aber man kann dieses Buch als Warnung vor der Möglichkeit verstehen.

ELLEN POMIKALKO Ursel Scheffler: "Harry und Fox, die Super-Spürnasen". Mit Bildern von Maria Wissmann. Benziger Edition im Arena Verlag, Würzburg 1995. 47 S., geb., 9,80 DM. Ab 6 J.

Jürgen Banscherus: "Ein Fall für Kwiatkowski". Mit Bildern von Ralf Butschkow. Arena Verlag, Würzburg 1995. 2 Bände. Je 72 S., geb., je 14,80 DM. Ab 8 J.

Joan Aiken: "Das Geheimnis um das verschwundene Taxi". Mit Bildern von Quentin Blake. A. d. Engl. v. Sybil Gräfin Schönfeldt. Fischer Schatzinsel, Frankfurt 1995. 85 S., brosch., 9,90 DM. Ab 8 J.

Mieke van Hooft: "Der Taschendieb". A. d. Niederl. v. Jeanne Oidtman-van Beek u. Peter Oidtmann. Anrich Verlag, Weinheim 1995. 156 S., geb., 22,80 DM. Ab 10 J.

Klaus Möckel: "Bleib cool, Franzi". rororo-rotfuchs, Rowohlt Verlag, Reinbek 1995. 122 S., brosch., 8,90 DM. Ab 10 J.

Fiona Kelly: "Mystery Club". A. d. Engl. v. Simone Wiemken. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1995. 4 Bände. Je 191 bzw. 174 Seiten., geb., je 12,80 DM. Ab 10 J.

Barbara Veit: "Gift im Busch". Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1995. 160 S., brosch., 8,80 DM. Ab 12 J.

Marc de Bel: "Blinker und der Blaue Morgenstern". A. d. Niederl. v. Silke Schmidt. Anrich Verlag, Weinheim 1995. 316 S., geb., 29,80 DM. Ab 11 J.

Bernt Danielsson: "Die Diskette". A. d. Schwed. v. Regine Elsässer. Anrich Verlag, Weinheim 1995. 192 S., geb., 24,80 DM. Ab 12 J.

Robert Westall: "Lucies Flucht". A. d. Engl. v. Käthe Fleckenstein. Alibaba Verlag, Frankfurt 1995. 207 S., brosch., 24 DM. Ab 12 J.

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