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Friedrich Schorb räumt auf mit den modernen Fett-Mythen und legt offen, wer ein Interesse an der Hatz auf die Dicken hat - von den Krankenkassen bis hin zur Pharmaindustrie. Denn die Ausgaben im Gesundheitswesen explodieren - und als Sündenbock müssen neuerdings die Übergewichtigen herhalten. Sie werden öffentlich diskriminiert - zu Unrecht, wie Schorb in seinem Buch nachweist.
Fette Lügen Die Dicken sind schuld: Sie sind zu oft und zu lange krank, sie leisten zu wenig, sie haben sich nicht im Griff. Sie kosten die Gesellschaft Geld und sie tun es mit Absicht. Das ist das herrschende
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Produktbeschreibung
Friedrich Schorb räumt auf mit den modernen Fett-Mythen und legt offen, wer ein Interesse an der Hatz auf die Dicken hat - von den Krankenkassen bis hin zur Pharmaindustrie. Denn die Ausgaben im Gesundheitswesen explodieren - und als Sündenbock müssen neuerdings die Übergewichtigen herhalten. Sie werden öffentlich diskriminiert - zu Unrecht, wie Schorb in seinem Buch nachweist.
Fette Lügen
Die Dicken sind schuld: Sie sind zu oft und zu lange krank, sie leisten zu wenig, sie haben sich nicht im Griff. Sie kosten die Gesellschaft Geld und sie tun es mit Absicht. Das ist das herrschende Vorurteil. Politik, Krankenkassen und Pharmaindustrie haben die Übergewichtigen zu Sündenböcken erklärt, weil die Kosten explodieren und das Gesundheitssystem zu kollabieren droht. Doch diese gigantische Kampagne ist an Verlogenheit kaum zu überbieten. Die Grenzwerte für Übergewicht und Fettsucht sind willkürlich festgelegt und stempeln vollkommen gesunde Menschen als Kranke ab. Leicht korpulente Menschen leben sogar gesünder und sind leistungsfähiger als sehr schlanke. Der Soziologe Friedrich Schorb ist den Lügen des Schlankheitswahns auf den Grund gegangen und demaskiert sie als Volksverdummung und Geschäftemacherei.
Autorenporträt
Friedrich Schorb, Jahrgang 1977, studierte an der Universität Bremen und der Universidad Pública de Navarra Soziologie. Seit Jahren befasst er sich wissenschaftlich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen des Übergewichts und hat etliche Beiträge zum Thema verfasst. Friedrich Schorb lehrt und promoviert an der Universität Bremen. Er Iebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2009

Fette Lügen

Eine bereits totgesagte Unterschicht ist wiederauferstanden. Die ihr angehörigen Menschen sind nicht nur ungebildet, deshalb arbeitslos und folglich arm, sie lassen sich mittlerweile auch anhand eines ausgewiesenen Phänotyps, den des überbordenden Körperfettes, erkennen. Diese Pathologisierung des Dickseins ist die Kehrseite des Schlankheitswahns. Dabei wird oft mit Ursachen hantiert (Bewegungsfaulheit, mangelnde Bildung), die sich gut behaupten, aber schlecht nachweisen lassen. Der Soziologe Friedrich Schorb räumt mit der "Hysterie um die Fettpolster" auf. Er zeigt, wer von der vermeintlichen "Übergewichts-Epidemie" profitiert, und liefert nebenbei eine gut lesbare Einführung in die Tücken des Gesundheitssystems. Die von der Bundesregierung genannte Zahl von 39 Millionen Übergewichtigen ist demnach nicht haltbar. Vieles spräche dafür, dass die Zahl der Übergewichtigen in den letzten Jahrzehnten nur geringfügig zugenommen habe. Schorb legt überzeugend dar, wie der Risikofaktor Übergewicht an Bedeutung verliert. Die Dicken von heute leben gesünder als die Dünnen von gestern. Sie leiden viel seltener an Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel und anderen Risikofaktoren als vor dreißig oder vierzig Jahren. Die gesundheitliche Lücke zwischen dick und dünn schließt sich. Im Detail berichtet Schorb über Versuche, sich über das Ernährungsthema sozial abzugrenzen. Mit dem Bedürfnis nach gesellschaftlicher Distinktion sei die Kritiklosigkeit zu erklären, mit der die "fette Lüge" vom übergewichtigen Unterschichtler in der zunehmend einkommensschwachen Mittelschicht aufgegriffen werde - "frei nach dem Motto: wenn schon arm, dann nicht auch noch dick und doof". (Friedrich Schorb: "Dick, doof und arm?" Die große Lüge vom Übergewicht und wer von ihr profitiert. Droemer Verlag, München 2009, br., 240 S., 16,95 [Euro]) mith

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