
Dialog, Duell, Disputation
Inszenierung der Streitkultur im europäischen Spätmittelalter
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Erscheint vorauss. 9. Februar 2026
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Interessengegensätze fair und gleichberechtigt auszuhandeln, nach Regeln, an die sich alle Beteiligten halten, klingt nach einem Ideal moderner demokratischer Kultur. Gab es eine solche Praxis dialogischer Streitkultur bereits im Mittelalter? Tatsächlich konnten in der mittelalterlichen Gesellschaft Kontroversen im Konsens ausgetragen und durch spielerische Inszenierung überbrückt werden. Eskalationen konnten vermieden und ein friedlicher Interessenausgleich bewahrt werden. So war es bei Dialogen zwischen Gelehrten, Disputationen an der Universität und sogar bei Zweikämpfen, Duellen und ...
Interessengegensätze fair und gleichberechtigt auszuhandeln, nach Regeln, an die sich alle Beteiligten halten, klingt nach einem Ideal moderner demokratischer Kultur. Gab es eine solche Praxis dialogischer Streitkultur bereits im Mittelalter? Tatsächlich konnten in der mittelalterlichen Gesellschaft Kontroversen im Konsens ausgetragen und durch spielerische Inszenierung überbrückt werden. Eskalationen konnten vermieden und ein friedlicher Interessenausgleich bewahrt werden. So war es bei Dialogen zwischen Gelehrten, Disputationen an der Universität und sogar bei Zweikämpfen, Duellen und Turnieren. Die Regeln der Inszenierung waren aus Erziehung und Erfahrung bekannt. Über soziale und kulturelle Unterschiede hinweg wussten Männer und Frauen der zeitgenössischen Gesellschaft, Streitinszenierungen zu "lesen". Welche gemeinsamen Imaginationen konnten aufgerufen werden? Funktionierte die regelhafte Einhegung oder gab es Grenzüberschreitungen? Ein überraschend plurales und kreatives Mittelalter voller Vielfalt und Flexibilität tritt uns hier entgegen, dessen Kultur des dialogischen Streitens einen Impuls für die heutige Zeit setzen könnte.