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Die Eifel bildet die geologisch aktivste Region Deutschlands. Ihre bewegte Vergangenheit ist jetzt touristisch erschlossen: Die Deutsche Vulkanstraße verbindet auf 280 Kilometern 39 geotouristische Punkte. Der Geologe Dr. Wilhelm Meyer und der Reisejournalist Wolfgang Blum spannen dabei den Bogen von lange zurückliegenden Zeiträumen bis zur Gegenwart. Abgetragene Bergkuppen, angerissene Steinbrüche und unterirdische Bergwerke zeigen, wie sich die Bewohner der Region die zerstörerische Kraft der Vulkane bis heute zunutze machen. Mystische Maarseen, gewaltige Geländetrichter, sprudelnde Quellen…mehr

Produktbeschreibung
Die Eifel bildet die geologisch aktivste Region Deutschlands. Ihre bewegte Vergangenheit ist jetzt touristisch erschlossen: Die Deutsche Vulkanstraße verbindet auf 280 Kilometern 39 geotouristische Punkte. Der Geologe Dr. Wilhelm Meyer und der Reisejournalist Wolfgang Blum spannen dabei den Bogen von lange zurückliegenden Zeiträumen bis zur Gegenwart. Abgetragene Bergkuppen, angerissene Steinbrüche und unterirdische Bergwerke zeigen, wie sich die Bewohner der Region die zerstörerische Kraft der Vulkane bis heute zunutze machen. Mystische Maarseen, gewaltige Geländetrichter, sprudelnde Quellen die Liste der Sehenswürdigkeiten ist lang und schließt historische Städte und Stätten mit ein:
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2007

Döres und Fränzje

Mehr als hundertfünfzig Ferienstraßen gibt es in Deutschlnd, von der Oberschwäbischen Barockstraße über die Hansa-Route bis zur Deutschen Weinstraße. Zu den jüngeren dieser touristisch aufbereiteten Touren zählt die Deutsche Vulkanstraße. Sie führt über zweihundertachtzig Kilometer quer durch die Ost-, die Hoch- und die Vulkaneifel vom Laacher See bei Mendig bis zum Meerfelder Maar bei Manderscheid. Konzipiert hat diese "Erlebnisstraße" Wilhelm Meyer vom Geologischen Institut der Universität Bonn, der nun in einem mit dem Journalisten Wolfgang Blum geschriebenen Buch die Vulkanstraße vorstellt. Meyers Handschrift dominiert: Über die Entstehung und geologische Beschaffenheit der Vulkaneifel wird hinreichend informiert; dass das älteste Maar, das Eckfelder Maar, vor fünfundvierzig Millionen Jahren entstand (und man dort Abdrücke von Krokodilen fand), das jüngste, das Ulmener Maar, hingegen erst vor dreizehntausend Jahren, und dass das Pulvermaar bei Gillenfeld mit vierundsiebzig Metern das tiefste Maar, das in einem fünfzehnhundert Meter weiten Kessel gelegene Meerfelder Maar das größte und das nur fünfzig Meter breite Hitschemaar das kleinste Maar ist, erfährt man genauso wie die Höhe des Hohen Acht-Bergs (747 Meter) oder die Entstehung der hundertzwanzig Tonnen schweren Basaltkugel bei Strohn im Alftal: "Kein Stein, der durch die Luft geschleudert wurde, sondern dadurch entstanden, dass ein bereits erstarrter Lavakörper in flüssige Lava fiel, darin durch die aufsteigenden Gase bewegt wurde und dabei wie ein Schneeball ständig an Masse zunahm." Neununddreißig Erlebnisorte entlang der Vulkanstraße listet das Buch auf, nicht nur Meyers Lieblingsorte wie Steinbrüche (bei Eppelsberg oder Welcherath), alte Römerbergwerke (bei Meurin) und Eishöhlen (am Rother Kopf), sondern auch Orte wie Bad Tönisstein, Burg Olbrück, Mayen, Daun, Hillesheim oder Gerolstein. Mehr als der Text erzählen die Fotos, dass sich ein Aufenthalt in diesen Orten lohnen könnte. Der Text kommt oft anbiedernd daher ("Kennen Sie Döres und Fränzje aus Andernach? Nein?"), da "gurgeln" die Bäche und "klappern" die Mühlen, und für das Erlebnis der Schönheit des rauhen, aber "lebendigen Lands der schlafenden Vulkane" wird die Eifeldichterin Clara Viebig herbeizitiert: "Das ist das Land, das ... meinem Herzen am nächsten steht, das mich beredt macht, selbst wenn ich stumm bleiben möchte." Zwischendurch aber sind immer wieder nützliche Informationen eingestreut, etwa der Zeitpunkt des Klaviersommers in Bad Bertrich, des Burgfests in Ulmen oder des Kartoffelfests in Lutzerath. Auch Ratschläge für Wanderungen und Radtouren werden gegeben. Nur das Personenregister ist kaum zu gebrauchen. Es führt unter anderen den ZDF-Journalisten Peter Hahne sowie Peter Scholl-Latour, Alice Schwarzer und Elke Heidenreich auf. Schlägt man nach, was die vier mit der Deutschen Vulkanstraße zu tun haben, erfährt man, dass sie einmal auf dem Eifel-Literatur-Festival aus ihren Büchern gelesen haben.

Lin.

"Deutsche Vulkanstraße. 280 erlebnisreiche Kilometer im Vulkanland Eifel" von Wolfgang Blum und Wilhelm Meyer. Eine Co-Produktion des Görres Verlags, Koblenz und des Floh-Verlags, Geisenheim, 2006. 248 Seiten, 235 Farbfotos, 20 geologische Skizzen, zwei Übersichtskarten. Broschiert, 12,80 Euro. ISBN 3-935690-53-3.

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