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Design ist heute zu einem globalen Instrument geworden. Seine Entwicklung und Bedeutung wird anhand ausgewählter Länder Europas, Amerikas und Asiens vorgestellt. Mannigfaltige Unternehmensbeispiele machen das Buch zu einem aktuellen internationalen Kompendium des Designs.
Der Autor zeigt die Entwicklung des Designs von seinen Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert über die wichtigsten Bewegungen des 20. Jahrhunderts bis hin zur biologischen Wende, die das 21. Jahrhundert bestimmen wird. Die wichtigsten Grundlagen der Designtheorie und -methodologie werden vorgestellt, besonders auch die…mehr

Produktbeschreibung
Design ist heute zu einem globalen Instrument geworden. Seine Entwicklung und Bedeutung wird anhand ausgewählter Länder Europas, Amerikas und Asiens vorgestellt. Mannigfaltige Unternehmensbeispiele machen das Buch zu einem aktuellen internationalen Kompendium des Designs.

Der Autor zeigt die Entwicklung des Designs von seinen Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert über die wichtigsten Bewegungen des 20. Jahrhunderts bis hin zur biologischen Wende, die das 21. Jahrhundert bestimmen wird. Die wichtigsten Grundlagen der Designtheorie und -methodologie werden vorgestellt, besonders auch die kommunikativen Funktionen der Produkte. Die aktuellen Erweiterungen hin zum Corporate- und Service Design, Design-Management und strategischem Design, Interface/Interaction-Design bis hin zum Human Design werden erläutert und anhand zahlreicher Beispiele anschaulich gemacht.

Der Autor ist Professor an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und Autor zahlreicher Publikationen.
Autorenporträt
Bernhard E. Bürdek, Professor an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und Autor zahlreicher Publikationen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.10.2005

"Standardwerk" über Design neu aufgelegt

OFFENBACH. Das Buch gilt als Standardwerk: Burkhard Bürdecks "Design - Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung". Jetzt ist das 1991 erstmals veröffentlichte Werk in der dritten, überarbeiteten und erweiterten Neuauflage erschienen. Bürdeck, Dekan am Fachbereich Produktgestaltung der Hochschule für Gestaltung (HfG), hat das Buch in fünf Abteilungen gegliedert - von der Designgeschichte über "Design im Zeichen der Globalisierung", Methodologie und Theorie bis zu "Design und seine Kontexte". Stichwörter wie "Mind Mapping", "Milieubestimmungen" oder "NID" ("Nicht intentionales Design") werden ebenso erläutert wie der "Offenbacher Ansatz" in der Designtheorie und die "Zentren digitaler Kultur", etwa das "Media Lab" und das "Interactive Design Institute". Eine Bibliographie, Personenverzeichnis und Sachregister ergänzen den 483 Seiten umfassenden Band.

ajw.

Burkhard Bürdecks "Design - Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung" ist im Birkenhäuser Verlag, Basel, erschienen. Es ist im Buchhandel erhältlich und kostet 59 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.01.2006

Der Geist hinter den Dingen
Das Nachdenken über Design erfährt eine Renaissance - auch auf dem Buchmarkt
Schönheit stehe bei „manchen Industrieprodukten gar nicht zur Debatte”, beschied Dieter Rams vor mehr als einem Vierteljahrhundert. Für den Gottvater des deutschen Nachkriegsdesigns galt: Wenn Dinge „gut, das heißt brauchbar gestaltet sind, haben sie die Schönheit des vollendet Zweckmäßigen”. Selten verbanden Formgeber so unmissverständlich Ästhetik und Nutzen. Rams wollte mit seiner Reduktion auf das Wesentliche „das Chaos lichten, in dem wir heute leben.” Heute haben wir uns mit den Warenwelten abgefunden, ist die gute Form Geschichte, und Beat Schneider widmet ihr ein Kapitel seines vorzüglichen Buches „Design - eine Einführung”. Er entlarvt sie als gescheitertes Projekt, bei dem die Wirtschaft den Funktionalismus gerne als Hülse übernahm, um weiter anspruchslose Massenwaren zu liefern. Die Verbraucher, fürchtet Schneider, hätten die gute Form ohnehin nicht verstanden, weil sie längst durch „Gewohnheit und Werbung auf die vorherrschende Warenästhetik abgerichtet” worden waren.
Wenn Schneider auch manchmal elitär über Design und seine Nutzer spricht, so möchte er doch herausführen aus der Sackgasse singulärer Geschmacksurteile. Der Lehrer an der Hochschule für Künste in Bern verankert das zum Modewort degradierte Design durch Analyse seiner gesellschaftlichen Basis. Schneiders soziokultureller Ansatz liegt im Trend. Vor vier Jahren wurde die Deutsche Gesellschaft für Designtheorie und -forschung (DGTF) gegründet, 2004 folgte das Swiss Design Network (SDN). Seither haben mehrere Konferenzen und neue Master-Studiengänge das Nachdenken über Design befördert. Gestaltung wird mehr und mehr zur Wissenschaft und bedient sich dabei aller Methoden der Geistes-, Natur- und Sozialfächer, um das, was so offensichtlich und handgreiflich daherkommt, in den Griff zu bekommen. Nach Jahren der Zersplitterung in der Praxis findet das Fach theoretisch zu sich selbst. Es geht um den Geist hinter den Dingen, vor allem um die Relevanz von Gestaltung in einer sich immer radikaler wandelnden Gesellschaft.
„Design interessiert sich nicht für Theorie, sondern für Rhetorik”, behauptet Schneider. Seine Befürchtung: hinter visueller Opulenz und haptischen Überwältigungsangeboten verberge sich die Angst der Gestalter, dass es mit ihrer Freiheit nicht weit her sei. Mehr noch, die Furcht, dem Markt hinterherzuhinken ohne ihn schöpferisch beeinflussen zu können. Die Demiurgen verkommen zu Dienern wirtschaftlicher Innovationszwänge. Man kann Schneiders These getrost verschärfen. Für Marktanteile bei fast identischen Produkten sorgt vor allem Styling, die Kunst der Verhüllung.
Schneider entzaubert solche Marktmechanismen, indem er das Nachdenken über Gestaltung als Prozess permanenter Selbstreflexion kultiviert. „Gefragt ist die kritische Auseinandersetzung”, fordert der Hochschullehrer im Vorwort, und das bedeute, „Design im Kontext und in seinen sozialen Qualitäten zu erkennen.” Schneider löst den eigenen Anspruch ein. Präzise schlägt er eine Schneise durch die Dingwelten. Was treiben Gesellschaft und Wirtschaft an, und wie reagieren Gestalter? Was ist ihre Rolle - heute und im Rückblick? Sein prägnanter Kurzabriss der Designgeschichte wird übertroffen nur vom zweiten Teil, der Design als permanente Debatte begreift. Schneider treibt die Begriffsbildung voran und diskutiert Fragen nach Theorie, Gender oder Geschmack, auch wenn sein aufklärerischer Impetus stark an die 1970er Jahre erinnert. Sobald Kitsch die „Bedürfnisse und Sehnsüchte breiter Bevölkerungsschichten aufnimmt”, argwöhnt Schneider, absorbiere er das auf Veränderung gerichtete Potenzial der Gesellschaft. Das Gute, Wahre, Schöne - es ist nicht in den Objekten zu finden, wohl aber im Gespräch. Design ist Kommunikation, und nur im Diskurs wachsen die Instrumente, über Dinge sinnvoll und nachvollziehbar zu reden.
Welche Gegenstände? Gestaltung sei unsichtbar, verkündete Designguru Lucius Burckhardt: der Prozess ihrer Entstehung ebenso wie alles, das über das Handgreifliche und Offensichtliche hinausgeht. Dass solche Überlegungen nur im Expertenkreis zu hören sind, liegt auch daran, dass über 100 Jahre Designtheorie kaum präsent sind. Wer nicht auf Textkonvolute der Nachbardisziplin Architektur oder Anthologien der Kunstwissenschaft ausweichen will, sucht lange nach der Sammlung wichtiger Theorietexte zum Design. 1999 erschien im Verlag „form” der erste, längst vergriffene Teil von „Theorien der Gestaltung”, der Anschlussband folgte nie. Designliteratur besteht zum überwiegenden Teil aus Monografien erfolgreicher Macher und visuellen Stoffsammlungen enzyklopädischen Formats. Anthologien wie Möbelkataloge. Im Vordergrund steht das Wie, das Warum und Wofür bleiben ausgeblendet. Schneiders ideologiekritischer Ansatz bietet eine Alternative.
Und er steht nicht allein. Bernhard E. Bürdeks „Design. Eine Einführung” geht in die dritte Auflage. Gut zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung kommt das Buch vollständig überarbeitet und erweitert in den Handel. Wenn jemand eine Orientierungshilfe im „nicht enden wollenden Strom von Gütern und Waren” sucht, bietet sie Bürdek. Geschichte und Globalisierung nehmen die Hälfte des Buches ein, raffend und pointiert, aber in der Summe ermüdend. Hier dürften sich viele Leser mit Stichworten begnügen. Ergiebiger fallen die folgenden drei Kapitel aus, die sich der Methodologie, der Theorie und dem Kontext von Design widmen. Bürdek reißt an, welchen Erkenntnishorizont Gestaltung heute benötigt. Er breitet das Instrumentarium einer Designwissenschaft aus, von der Semiotik zur Systemtheorie und von der guten alten Hermeneutik zum Hyperlink. Da wird der genialische Schöpfer, der mal eben ein Logo kreiert und ein Erscheinungsbild umkrempelt, schnell zur Erfindung einer guten Marketingabteilung.
Wenig hat Design so geschadet wie die Vorstellung, eigentlich handle es sich um Kunst, die sich nützlich mache, befreite sie doch alle Künstler-Gestalter von der Aufgabe, sich und anderen Rechenschaft darüber abzulegen, was Gegenstand, Ziel und Methode ihrer Arbeit sei. Finanziell attraktiv war der Mythos des schöpferischen Freigeistes allemal, das Autorendesign der 1980er Jahre vermarktete ihn gnadenlos. Theorieferne als Indiz für die Macherqualitäten der Gestalter wirkt heute überholt. Nicht, dass Designer nun grübelnd über ihren Entwürfen verharrten, aber die Renaissance der Theorie ist spürbar. Das geschieht nicht ohne Ironie. Sie kommt in einem Moment, da die industrielle Basis in Zentraleuropa zu verschwinden droht. Made in EU kann bald bedeuten: designed in EU. Dazu ist Theorie ganz praktisch.
OLIVER HERWIG
BEAT SCHNEIDER: Design - eine Einführung. Entwurf im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontext. Birkhäuser, Basel, 2005. 299 Seiten, 29,90 Euro.
BERNHARD E. BÜRDEK: Design. Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung. Birkhäuser, Basel, 2005. 483 Seiten, 49,50 Euro.
Plastik kann so schön sein: aus der Transit-Furniture-Serie von Ross Lovegrove, B.D. Ediciones de Diseño
Abb.aus dem bespr. Band
So lichtet man das Chaos, in dem wir alle leben. 1908 entwarf Harold Stabler das Logo der Londoner U-Bahn.
Abb. aus dem bespr. Band
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In seiner Doppelrezension zweier Bücher, die sich mit Design beschäftigen, begrüßt Oliver Herwig die Neuauflage von Bernhard E. Bürdeks Einführung in das Gebiet. Das vor zehn Jahren zum ersten Mal erschienene Werk liegt nun in einer überarbeiteten und erweiterten Ausgabe vor, teilt der Rezensent mit, der das Buch als gute "Orientierungshilfe" lobt. Wenn er auch den Abriss, der sich mit Design-Geschichte und den Auswirkungen der Globalisierung beschäftigt, im Ganzen etwas "ermüdend" findet, wertet er die folgenden Kapitel, in denen Bürdek der "Methodologie, der Theorie und dem Kontext" von Design nachgeht, als "ergiebiger".

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