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Ich liebe die Freiheit. Ich will und kann keiner Partei dienen.Desiderius Erasmus von RotterdamBestraft wird, wer englisches Tuch für venezianisches ausgibt, aber die Früchte seiner Unverfrorenheit genießt, wer unter dem Namen großer Autoren nichts als Pein und Geistesqualen verkauft.Desiderius Erasmus von RotterdamIm Sommer 2018 wurde die Desiderius-Erasmus-Stiftung zur parteinahen Stiftung der AfD. Das ist empörend. Erasmus von Rotterdams Leben, Denken und Schreiben ist geprägt von Toleranz, Menschlichkeit, Herzensgüte, Pazifismus und Weltbürgerlichkeit. Gegen die feindliche Übernahme seines…mehr

Produktbeschreibung
Ich liebe die Freiheit. Ich will und kann keiner Partei dienen.Desiderius Erasmus von RotterdamBestraft wird, wer englisches Tuch für venezianisches ausgibt, aber die Früchte seiner Unverfrorenheit genießt, wer unter dem Namen großer Autoren nichts als Pein und Geistesqualen verkauft.Desiderius Erasmus von RotterdamIm Sommer 2018 wurde die Desiderius-Erasmus-Stiftung zur parteinahen Stiftung der AfD. Das ist empörend. Erasmus von Rotterdams Leben, Denken und Schreiben ist geprägt von Toleranz, Menschlichkeit, Herzensgüte, Pazifismus und Weltbürgerlichkeit. Gegen die feindliche Übernahme seines Namens muss Widerspruch eingelegt werden. Am besten von ihm selbst: Lassen wir ihn mit seinem Hauptwerk zu Wort kommen!Es ist schon eine seltsame Angelegenheit mit Erasmus von Rotterdam. Während seine Schriften kaum mehr gelesen werden, beanspruchen immer mehr und immer ungewöhnlichere Institutionen seinen Namen. Um den Inhalten des Erasmus wieder Gehör zu verschaffen, gibt der Verlag Das Kulturelle Gedächtnis aus gegebenem Anlass eine kleine Auswahl aus seinem Hauptwerk, den Adagia heraus: Konzise, elegante und entschiedene Mikroessais, Stellungnahmen für Weltbürgerlichkeit und Freigiebigkeit, Plädoyers für das rechte Maß und für Herzensgüte gegenüber Freunden, Fremden und Verfolgten. Daran wird sich jede Institution, die den goldenen Namen des Erasmus trägt, messen müssen.
Autorenporträt
Desiderius Erasmus, Autor u.a. des Lobs der Torheit, wurde im Oktober 1466 in Holland geboren, 1536 starb er in Basel. Mehrere Städte trugen ihm das Bürgerrecht an, alle lehnte er ab, weil er sich als Bürger der Welt verstand. Sein Hauptwerk Adagia, eine kommentierte Sammlung antiker Sprichwörter (erstmals 1500 erschienen) begleiteten ihn sein ganzes Leben lang und wurde von ihm bis zu seinem Tode immer wieder überarbeitet und erweitert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2018

Im selben Boot
Erasmus von Rotterdam
erläutert Sprichwörter
Aus den „Adagia“ des Erasmus von Rotterdam bezog Europa, so liest man, seine Bildung. Die Sprichwörtersammlung erschien zum ersten Mal im Jahr 1500 in Paris, weitere, fleißig ergänzte Ausgaben folgten rasch. Bis er 1536 starb, sammelte Erasmus 4151 Weisheiten. Eine kleine Auswahl hat der junge Verlag Das kulturelle Gedächtnis gerade veröffentlicht, motiviert auch von der Verwunderung darüber, dass die AfD ihre parteinahe Stiftung nach Erasmus benennt, obwohl sie doch, wie es im Vorwort heißt, „mit Weltbürgerlichkeit, Toleranz und vehementem Pazifismus, mit tiefer Abneigung gegen Anmaßung, Streit und Parteienzank, mit Freigiebigkeit und Herzensgüte gegenüber Fremden und Verfolgten eher weniger“ in Verbindung gebracht wird.
Ein kurzes Blättern in der Auswahl reicht, um Gegenwart vorerst Gegenwart sein zu lassen, sich festzulesen und der Klarheit, der Eleganz des Erasmus zu verfallen. Er schrieb auf, was die klassischen Autoren, also Griechen und Römer, Aristoteles und Cicero und ein paar andere, geschrieben hatten, erläuterte es, spann es fort. „In eadem es navi – Wir sind im selben Boot“ lautet ein kurzer Eintrag. Erasmus führt Cicero an, erläutert ihn: „,Im selben Boot’“ sagt er für: in gleicher Gefahr“. Ob man sich in einem Schiff vorne oder hinten befinde, die Gefahr des Schiffbruchs betreffe alle gleichermaßen. Dann kommt ein Aristophanes-Zitat und der Schluss: „Die Übertragung des Bildes vom Schiff auf den Staat ist bei den Dichtern geläufig.“ Notiz fürs Tagebuch: Gesamtausgabe der „Adagia“ besorgen, Erasmus lesen.
JBY
Desiderius Erasmus von Rotterdam: Der sprichwörtliche Weltbürger. Ausgewählt von Wolfgang Hörner und Tobias Roth. Übersetzt von Tobias Roth und Theresia Payr. Verlag Das kulturelle Gedächtnis, Berlin 2018. 96 Seiten, 10 Euro.
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