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9 Kundenbewertungen

Prüfungen sind allgegenwärtig im ummauerten Stadtstaat Aramanth: Wer die von den Behörden festgelegten Ziele erreicht, dessen Ansehen steigt, er darf in eine vornehme Wohngegend umziehen. Wem das nicht gelingt, der wird gedemütigt und muss in schäbigen, engen Häuserblocks wohnen. Ständiger Leistungszwang und Konkurrenzkampf haben Aramanth zu einer Diktatur gemacht, in der Hass, Neid und panische Versagensangst die Atmosphäre vergiften und jede Individualität unterdrücken. Als Kestrel Hath, die aus einer unkonventionellen Familie kommt, von ihrem Lehrer auf erniedrigende Weise gemaßregelt wird,…mehr

Produktbeschreibung
Prüfungen sind allgegenwärtig im ummauerten Stadtstaat Aramanth: Wer die von den Behörden festgelegten Ziele erreicht, dessen Ansehen steigt, er darf in eine vornehme Wohngegend umziehen. Wem das nicht gelingt, der wird gedemütigt und muss in schäbigen, engen Häuserblocks wohnen. Ständiger Leistungszwang und Konkurrenzkampf haben Aramanth zu einer Diktatur gemacht, in der Hass, Neid und panische Versagensangst die Atmosphäre vergiften und jede Individualität unterdrücken. Als Kestrel Hath, die aus einer unkonventionellen Familie kommt, von ihrem Lehrer auf erniedrigende Weise gemaßregelt wird, rastet sie aus: Sie klettert auf den "Windsänger", einen mythischen Bau im Zentrum der Stadt, und brüllt in wüsten Beschimpfungen ihren Zorn auf das Regime heraus. Ihr Vater wandert dafür ins Gefängnis, ihr selbst bleibt nur noch die Flucht: Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Bowman verlässt sie auf ebenso gefährlichen wie wundersamen Wegen die Stadt Aramanth. Doch zuvor bekommen die beiden einen lebenswichtigen Auftrag mit auf den Weg: Der Kaiser Aramanths, der, wie Kestrel erfahren muss, selbst ein Gefangener der Stadtoberen ist, bittet sie die Stimme des Windsängers zurückzuholen, dessen Gesang einst alle Bewohner Aramanths glücklich machte. Darüber war aber der böse Gott Morah so erzürnt, dass man ihm die Stimme des Windsängers hatte ausliefern müssen, um die Stadt vor seiner Rache zu verschonen und seither ist Aramanth ein Ort des Schreckens. Werden Kestrel und Bowman den Morah finden? Gelingt es ihnen, ihre Stadt zu retten? Eine gefahrvolle und abenteuerliche Reise beginnt ...
Autorenporträt
Nicholson, William
William Nicholson wurde am 12. Januar 1948 geboren. Er besuchte die Klosterschule Downside bei Bath. Am Christ's-College, Cambridge, nahm er das Studium der englischen Literatur auf, das er mit Auszeichnung abschloss. Nicholson begann danach Romane für Erwachsene zu schreiben, die aber unveröffentlicht blieben. Einen Namen machte er sich als Produzent, Regisseur und Autor von über 50 Dokumentarfilmen beim englischen Fernsehsender BBC in den 70er und 80er Jahren. Gleichzeitig schrieb er für Fernsehen, Film und Theater. Sein Drehbuch für das Fernsehspiel 'Shadowlands' (1985, mit Claire Bloom und Joss Ackland) wurde in der Kinoversion 1993 (dt. 'Ein Geschenk des Augenblicks') für den Oscar nominiert. Regie führte Richard Attenborough (Hauptrolle: Anthony Hopkins). Zahlreiche Drehbücher des international erfolgreichen Autors wurden in Starbesetzung verfilmt: 'Nell' (mit Jodie Foster), 'Der erste Ritter' (mit Sean Connory, Richard Gere und Julia Ormond) und 'Gladiator' (mit Russell Crowe), für den er mit einer Oscarnominierung für sein Drehbuch ausgezeichnet wurde. Sein Spielfilm-Regiedebüt 'Verborgenes Feuer' (1997) mit Sophie Marceau und Stephen Dillane wurde hoch gelobt. 'Der Windsänger', sein erster Roman, war bei Erscheinen bereits vergriffen und ist bisher schon in neun Sprachen übersetzt; in England wurde das Buch mit dem renommierten Smarties Prize ausgezeichnet. William Nicholson lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in East Sussex, England.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2002

Vorstellung des Bösen
„Der Windsänger” von William Nicholson,
eine klassisch erzählte Fantasiegeschichte
Die Landschaft ist einem Science- Fiction-Film entnommen. Draußen vor der Stadt Aramanth war „nichts als die felsige Küste im Süden, wo das große graue Meer toste, und die unfruchtbare, öde Wüste im Norden, die sich bis zu den fernen Bergen erstreckte”. Auch die Stimmung in der mächtigen, von hohen Mauern umgebenen Stadt in William Nicholsons Der Windsänger ist düster. Aramanth ist ringförmig in Bezirke eingeteilt, deren Bewohner jeweils eine eigene Farbe tragen: von Weiß innen, wo der Kaiser wohnt, bis zu Grau außen, wo sich im Schatten der Mauern Hochhäuser auftürmen. Im Zentrum der Stadt steht ein Holzturm, in dessen Spitze sich der Windsänger dreht.
Der Roman spielt in einer Zwischenwelt, die zwar in Elementen an unseren Alltag erinnert, doch letztlich mehr Träumen und Alpträumen verhaftet ist. Die Bewohner werden beobachtet, eingeteilt, überwacht. Ein wenig erinnert das an Orwells 1984. Es ist ein Ort, der den Horror mancher Sektenindoktrination hervorruft. In dieser Atmosphäre von Angst, Neid und Denunziation leben die Zwillinge Kestrel und Bowman zusammen mit den Eltern und der kleinen Schwester. An ihrem Widerstand wird die Diktatur der Unmenschlichkeit zerbrechen.
Nicholsons Windsänger-Saga ist zunächst von Endzeitstimmung geprägt. Der Roman – erster Teil einer Trilogie um das Schicksal der Bewohner von Aramanth – beginnt mit einer eigenartigen Prüfung. Zweijährige werden von zehn Menschen in wehenden scharlachroten Roben begutachtet, nur der oberste Prüfer trägt eine weiße. Gemeinsam mit ihren Eltern sprechen sie ein Gelübde: „Ich gelobe, härter zu arbeiten, mir höhere Ziele zu setzen und in jeder Beziehung danach zu streben, morgen besser zu sein als heute. Aus Liebe zu meinem Kaiser und für die Herrlichkeit von Aramanth!” Die Kinder erhalten Punkte, und von diesem Tag an werden sie in dieser Stadt ständig bewertet, ihr Leben lang.
Neben dieser reglementierten Oberwelt gibt es im Untergrund noch die Welt der Schlammmenschen, der Ausgestoßenen, die im Abfall und Fäkalien der Oberwelt leben: Sinnbild für den Abschaum. Diese verhalten sich darin aber, als sei es die normalste Umgebung der Welt. Während sie etwa Schlammnüsse ernten, singen sie Arbeiterlieder – das ist Sozialromantik pur. Die Zwillinge Kestrel und Bowman, die in Gedanken miteinander kommunizieren können, wollen dieses trostlose Dasein beenden. Kestrel fordert die herrschende Macht heraus, sie will den Windsänger nach Aramanth zurückholen, von dem es heißt, die Menschen seien glücklich gewesen, wenn seine Melodien erklangen.
Eine abenteuerliche Reise beginnt, mit Begegnungen, die an François Place’ Atlas von Orbae erinnern. Und natürlich steckt dahinter der archaische Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt. Als die Zwillinge nach Begegnungen mit wundersamen Gestalten, nach einigen Wirren auf ihrem Weg durch verlassene Regionen endlich den Windsänger finden und diesen zurück nach Aramanth bringen wollen, wecken sie gleichzeitig die Saren auf: In Achterreihen marschieren diese von nun an in ihren weißen Uniformen durch das Land. Der Rhythmus ihrer Schritte gibt auch den Takt des Liedes vor, das sie singen: „Töten, töten, töten, töten.”
Die beiden Kinder fliehen, zerstören auf dem Rückweg eine Brücke, die über einen Abgrund führt. Was wie die Rettung wirkt, offenbart erst die Grausamkeit. Die Saren laufen solange in den Abgrund, bis er mit ihren Leichen ausgefüllt ist, marschieren dann weiter. Nicholson schafft in einer direkten, schnörkellosen Sprache eine Vorstellung des Bösen, dass nicht als Inkarnation von Monstern dargestellt wird, sondern als eine Armee singender, schöner junger Menschen. Lächelnd morden die Saren, während strahlend hell und kalt ihre Stimmen erklingen und sie eine Schneise des Todes ins Land schlagen.
Der britische Autor erzählt seine Geschichte zunächst klassisch wie eine Abenteuer-Story. Doch inmitten der Orte, die fern unserer Zeit und unseres Empfindens liegen, erleben wir moderne Figuren, die wie ihrer gewohnten Umgebung entrissen wirken. Nicholson, der auch die Drehbücher zu Kinofilmen wie „Nell” und „Gladiator” geschrieben hat, gelingt mit diesem Buch etwas Ungewöhnliches: Der Roman ist utopisch und realistisch zugleich, denn von Beginn dockt er in der Gefühlswelt der Jetztzeit an. (ab 12 Jahre )
HUBERT FILSER
WILLIAM NICHOLSON: Der Windsänger. Aus dem Englischen von Stefanie Mierswa. dtv junior extra 2001. 336 Seiten, 10 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Ein wunderbar erzähltes, warmes Buch mit den Qualitäten eines Thrillers, voller Erfindungsreichtum, Aktion und Leidenschaft." 'The Guardian'

"Wir wissen, wann ein Buch gut ist - als erste Tageszeitung haben wir einen Auszug von Harry Potters letztem Abenteuer abgedruckt -, also glauben Sie uns, wenn wir sagen: 'Der Windsänger' wird ein ganz großes Buch. Schon vor Erscheinen des Titels ist die erste Auflage abverkauft und der Verlag musste nachdrucken, um die große Nachfrage zu befriedigen. Kein Wunder, denn dieses packende Fantasy-Abenteuer ist ein Klassiker im Sinn von 'Harry Potter' und wartet nur darauf, die obersten Ränge der Bestseller-Listen zu belegen. (...) Stellen Sie sich ein auf ein lebhaftes, leidenschaftliches Abenteuer, das einen packt, als wäre es ein Laster." 'The Daily Telegraph'

"Ein zugängliches, rebellisches und handlungsstarkes Abenteuer und zugleich, wie man es von dem Autor von 'Shadowlands' erwarten kann, eine bewegende Feier der Liebe." 'Sunday Times'

"'Der Windsänger' ist eine äußerst fantasievolle und bemerkenswerte Abenteuergeschichte, die einen von der ersten Seite an in ihren Bann schlägt und nicht mehr loslässt - über das Ende des Buches hinaus. William Nicholson klinkt sich ins Nervenzentrum seiner Leser ein, zeigt Charaktere, die Leidenschaft und Mitgefühl auslösen, und stellt sie in Situationen von einer derartigen Intensität, dass man unwillkürlich bei ihnen ist, wenn sie auf der Suche nach Licht durch die gefährlichsten Abgründe ihrer Welt waten. 'Der Windsänger' ist ein ebenso niveauvolles wie unterhaltsames Buch, das sich dem Gedächtnis seiner Leser mit Sicherheit einprägen wird. Es wird erwachsene Fantasy-Freunde genauso ansprechen wie junge Leser." 'Amazon.co.uk'

"Mit 'Der Windsänger' hat William Nicholson eine wunderbar plastische Saga geschrieben, in der Gut und Böse buchstäblich auf dem Schlachtfeld miteinander kämpfen. Aber es ist auch eine Geschichte, die tiefer geht, die von der menschlichen Natur und von Beziehungen handelt, die eine epische Landschaft mit biblischen und mythischen Zügen entwirft." 'The Bookseller'

"Das Buch vereint entschieden surreale Metaphorik mit einer packenden Abenteuergeschichte und mit beißender Satire - es ist alles zugleich. Ein originelles und verblüffendes Leseerlebnis." Melvin Burgess

"Ein poetisches, kraftvolles Buch, das die erstaunlichsten Bilder im Leser wachruft." Kate Agnew
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