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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Trotz aller Materialfülle sieht Michael Wetzel in diesem Buch über Goethe wenig Neues zutage gefördert. Als besonders störend empfindet er den "moralischen Anspruch", mit dem Faber angetreten ist, Goethes Selbstbild vom "schöpferischen Übermenschen" zu dekonstruieren. Auch wenn es ja stimmt: Goethe war geschäftstüchtig, politisch konservativ, ein Verehrer Napoleons und schlechter Freund revolutionärer Kollegen wie Lenz, Moritz oder Kleist - neu ist es für den "Kenner" nicht. Zudem seien die vielen Informationen, die er ausbreite, für den Leser schwer zu verarbeiten, da sie zumeist in Zitaten dargeboten werden. Der Autor betätige sich streckenweise geradezu als "Conférencier", der lediglich Überleitungen zwischen den Zitaten biete, statt diese zu kommentieren. Das so entstandene "Potpourri" findet der Rezensent nicht sonderlich "genießbar".

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