Bücher von Gudrun Pausewang sind etwas besonderes. Gerade bei ihren Kinderbüchern fällt dies auf. Ihre Helden unterscheiden sich in der Regel von ihren Mitmenschen. Das liest sich bisweilen etwas eigenwillig, als Beispiel sei hier der Räuber Grapsch genannt, ist aber immer glänzend geschrieben und
hat einen tieferen Sinn. Wie beim Spinatvampir.
Das Vampir-Ehepaar Grusel wünscht sich nichts…mehrBücher von Gudrun Pausewang sind etwas besonderes. Gerade bei ihren Kinderbüchern fällt dies auf. Ihre Helden unterscheiden sich in der Regel von ihren Mitmenschen. Das liest sich bisweilen etwas eigenwillig, als Beispiel sei hier der Räuber Grapsch genannt, ist aber immer glänzend geschrieben und hat einen tieferen Sinn. Wie beim Spinatvampir.
Das Vampir-Ehepaar Grusel wünscht sich nichts sehnlicher als einen Sohn. Als der langersehnte Stammhalter endlich geboren wird sind Jarmil und Jule allerdings schockiert. Statt einem dünnen, graugesichtigen Säugling hat Jule einem blondgelockten Wonneproppen das Leben geschenkt. Aber damit nicht genug. Kaum der Muttermilch entwöhnt, zeigt sich das Basil kein echter Vampir sein kann. Sein Lieblingsgericht ist Spinat. Er lacht für sein Leben gern, spielt lieber bei Tag mit den Menschenkindern als Nachts mit den kleinen Vampiren, kocht gerne mit seiner Kinderfrau Olga und entpuppt sich am Ende auch noch als jemand der traurigen Menschen Blut spendet. Dem muss Einhalt geboten werden, finden die entsetzten Eltern.
Ich habe den Spinatvampir meinen Kinder vorgelesen. Zu der Zeit waren die beiden 7 und 10 Jahre alt. Sie waren begeistert, wenn auch nicht auf die übliche Weise. Sie haben sich angenehm gegruselt würde ich sagen. Aber auch viel Stoff zum Nachdenken erhalten. So war es für meine siebenjährige Tochter unfassbar, das die Eltern Grusel ihren Sohn eines Tages vor die Tür setzen. Ob es so etwas wirklich gebe, fragte sie mich. Und so entspann sich ein intensives Gespräch mit den Kindern. Überhaupt hat dieses Buch für viel Gesprächsstoff gesorgt. Viele Stellen, vor allem die über die Geschichte der Vampire, musste ich erklären, denn die Neugier der Kinder schien grenzenlos. Heute zwei Jahre später liest meine Tochter das Buch gerade alleine und ist nach wie vor fasziniert von Basils Geschichte.
Der “Spinatvampir” eignet sich, meiner Meinung nach, zum Vorlesen für Kinder im Alter von 7 bis etwa 10 Jahren. Danach kann man das Buch den Kindern auch getrost zum alleine Lesen in die Hand geben. Auch für Erwachsene ist das Werk geeignet. Viele Lebensweisheiten und Erkenntnisse hat Gudrun Pausewang extra für etwas reifere Leser eingebaut, glaube ich. Kinder werden diese wahrscheinlich einfach überlesen, aber als Erwachsener findet man diese kleinen “Perlen” und freut sich an ihnen. Und was ist nun das besondere an Basil dem Helden des Buches? Er ist zwar erkennbar anders als seinesgleichen, lässt sich davon aber nicht entmutigen oder gar unterkriegen. Ganz einfach.