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Durch eine Geliebte droht Karins und Ronnies Ehe zu zerbrechen. Die Kinder gehen mit Irene Jahrhunderte zurück in eine parallele Welt und erleben in einer spannenden Reihe von Abenteuern Schlüsselsituationen, die die Gegenwart bewältigen helfen.
Irenes neue Kollegin Karin wird von Rick wegen einer Geliebten verlassen. Parallel zu diesem Beziehungs-drama tauchen wir mit Irene und ihren drei Nichten in eine Reihe von Abenteuergeschichten um Halldor, den Seifenhändler und die Kämpferinnen Tura und Marilena. Fast unbemerkt vom Leser begleiten die Kinder Mut und Optimismus in einer parallelen…mehr

Produktbeschreibung
Durch eine Geliebte droht Karins und Ronnies Ehe zu zerbrechen. Die Kinder gehen mit Irene Jahrhunderte zurück in eine parallele Welt und erleben in einer spannenden Reihe von Abenteuern Schlüsselsituationen, die die Gegenwart bewältigen helfen.
Irenes neue Kollegin Karin wird von Rick wegen einer Geliebten verlassen. Parallel zu diesem Beziehungs-drama tauchen wir mit Irene und ihren drei Nichten in eine Reihe von Abenteuergeschichten um Halldor, den Seifenhändler und die Kämpferinnen Tura und Marilena. Fast unbemerkt vom Leser begleiten die Kinder Mut und Optimismus in einer parallelen Welt lange vor unserer Zeit. Als sei es ein Traum, erleben die Beteiligten eine Katharsis innerhalb schlimmerer Schicksals-schläge der Heldinnen. Aufrichtigkeit und konsequentes Handeln bereiten auf einem "höheren Plan" die Grundlage, durch die sich auch die reale Familientragödie lösen kann.

Der Seifenhändler spiegelt das Leben und Erfahrungen der Autorin, die mit dem weiblichen Heldinnenpaar Tura und Marilena eine neue Generation von Identifikationsfiguren unterstützt, die nicht nach herkömmlichen Heldenklischees funktionieren. Die Botschaft der Geschichte will aufzeigen, wie positive Grundlagen für eine seelische Entwicklung gelegt werden, in der auch Selbstkritik und bereitwillige Konfrontation mit Desillusionierungen eine Rolle spielen.

Ruth Eisert hat eine einfache und mit Wärme erzählende Sprache, die ab 12 Jahren ihre Leserschaft findet. Die Handlungen sind spannend aufgebaut, die Figuren stimmige psychologische Charaktere. Beides zusammen gefällt auch anspruchsvollen Lesern. Die Zielgruppe ist altersmäßig nach oben offen, findet sich sowohl in der reinen Fantasy-Leserschaft als auch unter esoterischem Publikum, das nach ethischen Werten sucht. Frauenbuchhandlungen sprechen sehr positiv auf die Protagonistinnen an, ohne daß hier irgendeine Form des Chauvinismus zum Zug käme. Testleser assoziieren die Erzählform übereinstimmend mit Hohlbein.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.01.2004

Die vier Wagenräder des Glücks
Alles Leben ist eine Einheit: Ruth Eisert spricht über ihren ersten Roman "Der Seifenhändler"

Bank und Buddhismus, Elfenliebe und Ehekrise - es gehört schon Mut und vielleicht noch mehr Phantasie dazu, diese Begriffe in einem Roman zusammenzuzwingen. Bei Ruth Eisert klingt es ganz einfach: "Ob ich einen Drachen töte, mich am Arbeitsplatz durchsetze oder mein Mann fremdgeht - ich muß was tun, darf nicht passiv bleiben." Das Gefühl der Verantwortung für sich und die anderen ist eines der buddhistischen Grundprinzipien, um die sie in ihrem Romandebüt "Der Seifenhändler" (Edition Araki, Leipzig) eine Geschichte gestrickt hat. Oder besser: zwei, die in völlig unterschiedlichen Sphären spielen.

Irene, die Hauptfigur der Rahmenhandlung, arbeitet wie Ruth Eisert in der Kreditabwicklung einer Bank, sie ist wie Ruth Eisert praktizierende Buddhistin, hat, wie jeder, eine Freundin, die von ihrem Mann verlassen wurde, und ist außerdem Tante dreier Nichten, denen sie leidenschaftlich gerne Geschichten erzählt. Eine dieser Geschichten versetzt uns geradewegs in die zweite Sphäre: in ferne Zeiten, in neblige nordische Gefilde, wo der Junge Erik und sein Onkel Halldor, ein Seifenhändler, sich mit mutigen Elfen und starken Kämpferinnen an ihrer Seite auf eine gefährliche Reise begeben - und ganz nebenbei hinter das Geheimnis von Liebe, Mut und Anteilnahme gelangen.

Selbst eine erklärte Anhängerin von Computer-Fantasyspielen, hat die Siebenundvierzigjährige so in epischer Breite eine geheimnisvolle Parallelwelt zur - im Laufe des Schreibens immer schmaler geratenen - Rahmenhandlung geschaffen, in der jede Figur eine Spiegelfigur in der jeweils anderen Welt hat und den Vergleich provoziert. Ganz allmählich, so Ruth Eisert, schäle sich wie von selbst das Allgemeinmenschliche heraus, das den Gegensatz von Mystik und Alltag, Dichtung und Wahrheit, Früher und Heute einfach nicht gelten lasse. "Die menschliche Philosophie des Buddhismus wird immer auf eine asiatische Weise erklärt, was für die meisten den Zugang schwierig macht, weil sie die Metaphern gar nicht kennen", sagt die Juristin, die zweimal am Tag meditiert. Dabei könne man die Lehren in entsprechender Abwandlung auf jede Gesellschaft übertragen.

Ihrer Freundin Karin etwa, die mit ihren beiden Kindern sitzengelassen wurde, vermittelt Irene im Roman das Gefühl, daß jeder sein Schicksal selbst beeinflussen kann, indem er "gute Ursachen" schafft, die ihn dem Kommenden nicht ausliefern, denn er gestaltet es mit. Zuvor aber muß Karin begreifen, daß das eigene Glück und das der anderen, wie es im Buch heißt, "wie die zwei Räder eines Wagens" sind, ohne die der Wagen eben nicht fährt - alles Leben ist eine Einheit.

Zur Untermauerung dieser Thesen läßt Ruth Eisert ihre Protagonistin auch mal das ein oder andere Kurzreferat halten, wohl weil sie es ganz natürlich findet, daß das tiefere Verständnis des Buddhismus auf jahrelangem Lernen basiert. "Vor fünf Jahren hätte ich dieses Buch noch nicht schreiben können", glaubt sie. Dabei ist es schon 20 Jahre her, daß sie, damals 27 Jahre alt und am Ende des Jurastudiums angelangt, von einer amerikanischen Freundin zu einer Versammlung mitgenommen worden war - wie Karin von Irene.

In Frankfurt, wo sie heute lebt, geht das Lernen in einer Gruppe weiter. Und nach wie vor fasziniert sie die Idee des japanischen Buddhismus, daß jeder Mensch die Buddhaschaft in sich trage - "eine sehr demokratische Idee" -, jedoch meist ohne zu wissen, wie er sich sein Potential erschließen könne. Sicher ist nur: "Durch Askese oder Rückzug von der Welt sicher nicht." Sie lächelt unter dem schwarzen Bürstenschnitt, um sogleich im engagierten Redestrom fortzufahren. Dennoch: Nicht belehren will sie, auch nicht missionieren. Ihre Lebenserfahrung will sie teilen, neue Perspektiven finden, die jeden Menschen als sich ständig wandelndes Wesen zeigen. Die in der Rahmenhandlung vorkommenden Schuldner sind deshalb keine Bösewichte, sondern Menschen, die lernen müssen, wie sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen, das Zauberwort auch hier: Verantwortung.

Und die fängt schon bei der Kindererziehung an. Die Elfe Tura, verrät Ruth Eisert, sei ihr bei der Überlegung, wie ein Mensch zu dem werde, was er sei, am meisten ans Herz gewachsen. Ein völlig vernachlässigtes Kind, das früh von den Eltern fortgelaufen ist. Von ihr stammt der Satz "Wenn ich selbst Kinder hätte, dann würde ich ihnen ein Nest bauen und keinen Käfig" - eine Art Glaubensbekenntnis, wovon es einige gibt in dem mehr als 500 Seiten starken Werk. Etwas zu spröde verpackt begegnen solcherlei Bekenntnisse in der Rahmenhandlung, um so liebevoller dagegen im Seifenhändler-Märchen, in dem sich die erzählerische Kraft der Autorin überhaupt erst entfaltet. Leicht verständlich schleicht sich hier eine geballte Ladung Lebensweisheit ein, die wohl in jedes schöne Märchen gehört. Um diesen Humanismus zu verstehen, muß man nicht unbedingt Buddhist sein, auch wenn das für Ruth Eisert ohnehin ein und dasselbe ist.

KRISTINA MICHAELIS

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