Wenn jemand aus der Familie Selbstmord begeht, will man dies zuerst nicht wahrhaben. Ist dieser dann auch noch ein Cop gewesen, geht man davon aus, dass er durch seinen Beruf abgebrüht genug sein müsste, um diesen Ausweg nicht zu wählen. Der erste Satz des Thrillers lautet: Der Tod ist mein Ressort.
Womit über den Journalisten Jack McEvoy, der Zwillingsbruder des Toten, alles gesagt ist. Er geht…mehrWenn jemand aus der Familie Selbstmord begeht, will man dies zuerst nicht wahrhaben. Ist dieser dann auch noch ein Cop gewesen, geht man davon aus, dass er durch seinen Beruf abgebrüht genug sein müsste, um diesen Ausweg nicht zu wählen. Der erste Satz des Thrillers lautet: Der Tod ist mein Ressort. Womit über den Journalisten Jack McEvoy, der Zwillingsbruder des Toten, alles gesagt ist. Er geht den Dingen nach und stößt auf eine Spur, die eine Serie mysteriöser Selbstmorde aufdeckt, in denen Cops dem Leben überdrüssig diesem scheinbar ein Ende gesetzt haben. Rasant flechtet Connelly die Kapitel ineinander. Da sind die Selbstmörder, da ist der Ring der Kinderschänder, in deren Umfeld die toten Cops ermittelt haben. Selbst der Poet bekommt eine Stimme in diesem Roman, so dass der Leser auf mehreren Erzählsträngen der Aufklärung entgegenfiebert und einem überraschenden Ende entgegensieht. Dass Michael Connelly den Guten Schatten aus der Vergangenheit anheftet, verleiht der Geschichte Farbe. Selbst die Liebe in Person von Rachel, einer FBI-Agentin, bringt für Jack McEvoy eher Probleme mit sich und seien sie hausgemacht. Connelly führt seine Leser immer wieder geschickt auf falsche Fährten, sei es ein Nebenbuhler bei Rachel, sei es ein Informant, der die Story zu früh lanciert, sei es beim vorzeitigen Finale des Falls. Connelly verschafft seinen Lesern Einsicht in die Arbeit eines Journalisten, wie in die Sisyphosarbeit der Ermittler, indem er selbst von Details spannend zu erzählen weiß.