Guillermo Martínez
Broschiertes Buch
Der langsame Tod der Luciana B
Kriminalroman
Übersetzung: Ammar, Angelica
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Luciana B. ist eine schöne und intelligente Studentin. Nebenbei arbeitet sie als Sekretärin bei dem berühmten Krimiautor Kloster. Als dieser ihr eindeutige Avancen macht, zeigt Luciana ihn an und zerstört damit seine Ehe. Als dann innerhalb weniger Jahre ihr Verlobter auf rätselhafte Weise ertrinkt, ihre Eltern an einer Pilzvergiftung sterben und ihr Bruder brutal ermordet wird, steht für Luciana fest: Hinter all ihrem Unglück steht Kloster, der ihr nie verziehen hat und sich grausam rächt ...
Guillermo Martínez, geboren 1962, lebt in Buenos Aires und ist promovierter Mathematiker. Für seinen Krimi Die Oxford-Morde erhielt er 2003 den Premio Planeta; der Roman wurde in über 40 Sprachen übersetzt und 2008 fürs Kino verfilmt. Der Nachfolgeband Der Fall Alice im Wunderland wurde mit dem Premio Nadal 2019 ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Originaltitel: La muerte lenta de Luciana B
- Artikelnr. des Verlages: 0076
- 1. Aufl. 2021
- Seitenzahl: 224
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: Mai 2021
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 137mm x 25mm
- Gewicht: 284g
- ISBN-13: 9783847900764
- ISBN-10: 3847900765
- Artikelnr.: 60454236
Herstellerkennzeichnung
Eichborn Verlag
Schanzenstr. 6-20
51063 Köln
telefonmarketing@luebbe.de
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+49 (0221) 8200-0
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In gewisser Weise ist der Krimi-Autor ja immer der Mörder - und je besser der Autor, desto besser der Mord. Aber ist ein guter Krimiautor auch auf der Ebene der Erzählung ein guter Mörder? Die Frage ist keinesfalls neu, weiß Rezensentin Sylvia Staude, doch Guillermo Martinez bearbeitet sie auf geschickte und ausgefallene Weise. Als junge Frau hat Luciana für den Schriftsteller Kloster gearbeitet. Damals kam es zu einigen zaghaften Annäherungsversuchen seinerseits, die Luciana ablehnte, und - überredet durch eine Anwältin sogar vor Gericht brachte. Die Folgen für den Schriftsteller waren mehr als bitter. Als dann zunächst Lucianas damaliger Freund, danach ihre Eltern und schließlich auch ihr Bruder ums Leben kommen, vermutet sie den rachedurstigen Kloster hinter den vermeintlichen Unfällen. Dass Martinez von Hause aus Mathematiker ist, lässt das Buch erkennen, meint Staude: Durch die mathematische Präzision, mit der der Autor Hinweise und Aussagen zusammenfüge, liest die das Buch auch als spannenden und kunstvoll konstruierten Roman über den Zufall.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Guillermo Martínez: Der langsame Tod der Luciana B.
Ein mäßig erfolgreicher Schriftsteller mittleren Alters – der namenlose Icherzähler – bricht sich das rechte Handgelenk. Um weiter schreiben zu können, vermittelt sein Verleger ihm Luciana B. Gewöhnlich assistiert die junge Frau einem Beststellerautor namens Kloster. Aber der ist einige Wochen auf Reisen, und so wird Luciana zum regelmäßigen Gast im Haus des gehandicapten Schriftstellers. Sie lässt sich seinen neuen Roman diktieren, in den Pausen trinken sie gemeinsam Kaffee. Er gewöhnt sich an ihre Gegenwart, die Begrüßungen werden vertrauter. Bald lauert er auf kleinste Zeichen, die darauf hinweisen könnten, dass aus dem Arbeitsverhältnis vielleicht eine Affäre werden könnte. Schließlich klärt ein Kuss die Fronten: Luciana hat einen Freund.
Erst zehn Jahre später tritt sie wieder mit dem Schriftsteller in Kontakt. Inzwischen ist Luciana nur noch ein Schatten ihrer selbst. Bei einer Serie seltsamer Unglücksfälle sind zunächst ihr Freund, dann auch ihre Eltern ums Leben gekommen. Nun ist sie davon überzeugt, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber Kloster dahintersteckt. Auch er hatte versucht, Luciana zu verführen – und war daraufhin von Frau und Tochter verlassen worden. Luciana glaubt, aus Rache würde er nun nach und nach ihre Liebsten umbringen und bald auch sie selbst. Verzweifelt bittet Luciana den Schriftsteller um Hilfe. Ein unheimlicher Kampf ums Überleben beginnt.
Zwei Schriftsteller fortgeschrittenen Alters, die den Reizen ihrer jungen Assistentin verfallen: Dass dieser Szenerie etwas Verstaubtes anhaftet, darüber sind sich sowohl der Autor Guillermo Martínez als auch seine beiden Protagonisten bewusst. Der Krimiautor Kloster hadert ebenso wie der latent eifersüchtige Erzähler mit seiner Obsession. Beide fühlen sich durch ihre Gefühle für die junge Frau beschämt und umso mehr herausgefordert, sich als Herrscher über ihr Schicksal zu behaupten. Die beiden Männer bleiben in ihrer Egozentrik gefangen, während Lucianas Lebensweg von einer Tragödie zur nächsten führt: In seinem anspielungsreichen Roman treibt Guillermo Martínez das Thema „Sexismus im Literaturbetrieb“ auf die Spitze. Dabei finden die großen Dramen vor allem im Kopf des Erzählers statt. Seine Ängste, Launen und Leidenschaften formen sich hier zu einem unheimlichen Gedankengebäude, in das immer mal wieder die Realität einbricht. Manchmal bleibt das tatsächliche Geschehen hinter den Fantasien zurück – dann wieder geschieht das Gegenteil. So entfaltet sich auf den nur 220 Seiten eine soghafte Mischung aus Wahn und Wahrheit. Alles zum Krimi des Monats
Ein mäßig erfolgreicher Schriftsteller mittleren Alters – der namenlose Icherzähler – bricht sich das rechte Handgelenk. Um weiter schreiben zu können, vermittelt sein Verleger ihm Luciana B. Gewöhnlich assistiert die junge Frau einem Beststellerautor namens Kloster. Aber der ist einige Wochen auf Reisen, und so wird Luciana zum regelmäßigen Gast im Haus des gehandicapten Schriftstellers. Sie lässt sich seinen neuen Roman diktieren, in den Pausen trinken sie gemeinsam Kaffee. Er gewöhnt sich an ihre Gegenwart, die Begrüßungen werden vertrauter. Bald lauert er auf kleinste Zeichen, die darauf hinweisen könnten, dass aus dem Arbeitsverhältnis vielleicht eine Affäre werden könnte. Schließlich klärt ein Kuss die Fronten: Luciana hat einen Freund.
Erst zehn Jahre später tritt sie wieder mit dem Schriftsteller in Kontakt. Inzwischen ist Luciana nur noch ein Schatten ihrer selbst. Bei einer Serie seltsamer Unglücksfälle sind zunächst ihr Freund, dann auch ihre Eltern ums Leben gekommen. Nun ist sie davon überzeugt, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber Kloster dahintersteckt. Auch er hatte versucht, Luciana zu verführen – und war daraufhin von Frau und Tochter verlassen worden. Luciana glaubt, aus Rache würde er nun nach und nach ihre Liebsten umbringen und bald auch sie selbst. Verzweifelt bittet Luciana den Schriftsteller um Hilfe. Ein unheimlicher Kampf ums Überleben beginnt.
Zwei Schriftsteller fortgeschrittenen Alters, die den Reizen ihrer jungen Assistentin verfallen: Dass dieser Szenerie etwas Verstaubtes anhaftet, darüber sind sich sowohl der Autor Guillermo Martínez als auch seine beiden Protagonisten bewusst. Der Krimiautor Kloster hadert ebenso wie der latent eifersüchtige Erzähler mit seiner Obsession. Beide fühlen sich durch ihre Gefühle für die junge Frau beschämt und umso mehr herausgefordert, sich als Herrscher über ihr Schicksal zu behaupten. Die beiden Männer bleiben in ihrer Egozentrik gefangen, während Lucianas Lebensweg von einer Tragödie zur nächsten führt: In seinem anspielungsreichen Roman treibt Guillermo Martínez das Thema „Sexismus im Literaturbetrieb“ auf die Spitze. Dabei finden die großen Dramen vor allem im Kopf des Erzählers statt. Seine Ängste, Launen und Leidenschaften formen sich hier zu einem unheimlichen Gedankengebäude, in das immer mal wieder die Realität einbricht. Manchmal bleibt das tatsächliche Geschehen hinter den Fantasien zurück – dann wieder geschieht das Gegenteil. So entfaltet sich auf den nur 220 Seiten eine soghafte Mischung aus Wahn und Wahrheit. Alles zum Krimi des Monats
Wenn ein promovierter Mathematiker einen Spannungsroman schreibt und dabei auch das fachliche Knowhow seiner Studien in die Story einfließen lässt, kann man zweifelsfrei davon ausgehen, dass das Ergebnis kein 08/15 Kriminalroman sein wird. Aber schauen wir genauer hin:
Luciana B. hat …
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Wenn ein promovierter Mathematiker einen Spannungsroman schreibt und dabei auch das fachliche Knowhow seiner Studien in die Story einfließen lässt, kann man zweifelsfrei davon ausgehen, dass das Ergebnis kein 08/15 Kriminalroman sein wird. Aber schauen wir genauer hin:
Luciana B. hat während des Studiums als Schreibkraft für den erfolgreichen Schriftsteller Kloster gearbeitet. Als sich ihr dieser auf eindeutige Weise nähert, weist sie ihn ab. Eine Anwältin rät ihr, vor Gericht zu gehen. Sie willigt ein, und das Verfahren zerstört nicht nur dessen makellosen Ruf sondern auch seine Familie.
Zehn Jahre später, mittlerweile psychisch und physisch am Boden, sucht sie Hilfe bei einem anderen Autor, für den sie auch gearbeitet hat. Sie ist davon überzeugt, dass Kloster Rache übt, er für die Todesfälle in ihrem persönlichen Umfeld verantwortlich ist. Seit sich ihre Wege getrennt haben, sind sowohl ihr Freund als auch ihre Eltern und ihr Bruder unter seltsamen Umständen zu Tode gekommen. Geblieben ist ihr nur ihre jüngere Schwester. Klosters Reaktion auf Lucianas Anschuldigungen nährt Zweifel. Hat er, oder hat er nicht, ist er schuldig oder unschuldig?
Bis diese Frage geklärt ist, bedarf es des geduldigen Ausharrens und jeder Menge philosophischer Haarspaltereien, die letztlich um die Frage kreisen, wie wahrscheinlich diese Häufung von Todesfällen im Umfeld einer Person sein können und welche logischen Schlüsse sich daraus ziehen lassen. Plausibel oder nicht, wer weiß das schon, denn auch hier lässt uns Martinez im Zweifel. Und dann wäre da noch das Frauenbild - lateinamerikanischer Machismo in Reinkultur - das mir den Rauch aus den Ohren treibt. Unterm Strich eine unbefriedigende Lektüre und ein Ärgernis. Punkt.
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