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Um 1870 bricht Lukas Bienmann zusammen mit seinem Großvater nach Amarika auf. Er will dort das Geld verdienen, das zur Deckung der Schulden seines verschwundenen Vaters nötig ist. Schon auf dem Schiff entdeckt Lukas Spuren vom Vater. Er beschließt, ihn zu suchen.

Produktbeschreibung
Um 1870 bricht Lukas Bienmann zusammen mit seinem Großvater nach Amarika auf. Er will dort das Geld verdienen, das zur Deckung der Schulden seines verschwundenen Vaters nötig ist. Schon auf dem Schiff entdeckt Lukas Spuren vom Vater. Er beschließt, ihn zu suchen.
Autorenporträt
Willi Fährmann, geb. 1929 in Duisburg, lebt heute in Xanten am Niederrhein. Er ist nach seinen Auszeichnungen für sein Gesamtwerk mit dem 'Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugenliteratur' und dem 'Deutschen Jugendbuchpreis' sowie zahlreichen Einzelauszeichnungen einer der profilierten Autoren der Kinder- und Jugenbuchliteratur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.09.2005

Band 3
Auf Glückssuche in Amerika
Willi Fährmann: „Der lange Weg des Lukas B.”
Auf dem langen Weg von Masuren nach Amerika und zurück, den Willi Fährmann beschreibt, bewegen sich viele Lebensläufe. Viele kreuzen den Weg, einige beginnen, andere enden auf ihm. Fünfzehn Zimmerleute und ein Lehrer hatten sich auf den Weg gemacht, in Amerika zu Geld zu kommen.
Die Geschichte, die Fährmann erzählt, scheint wie ein dickes Knäuel von Lebensläufen und Ereignissen. Die Nachwehen der Bauernbefreiung in Deutschland und das Ende der Sklaverei in Amerika spielen mit und die Vorboten des Maschinenzeitalters kündigen sich an. Die rauen Sitten der amerikanischen Pioniergesellschaft sind für den ostpreußischen Zimmermannstrupp erst noch stark gewöhnungsbedürftig, und ganz lernen sie die Spielregeln der „frommen” Ellenbogengesellschaft nie.
Zu guter Letzt kehren nur Großvater und sein Enkel Lukas zurück nach Liebenberg. Mathilde, die Tante von Lukas, die als blinde Passagierin mit über den Atlantik gekommen ist, bleibt mit ihrem frisch vermählten Piet, dem Lehrer, in Alice Springs. Hier haben die Zimmerleute gerade eine Kirche errichtet und Piet, der verhinderte Revolutionär aus Deutschland, will den erwachsenen Schwarzen Lesen und Schreiben beibringen und den Gebrauch ihrer Rechte.
Frank kehrt auch nicht mehr heim. „Nun, ich werde in der neuen Welt bleiben und hier mein Glück suchen.” Gustav und Otto springen ab. Lenski, der fromme Mann, und Gumbach und Warich schlagen sich in die Büsche. Einer nach dem anderen bleibt auf der Strecke.
Lukas findet in Amerika die Spuren seines Vaters, der, von Schulden erdrückt, von der Trinksucht ruiniert, verschwand. Charly, der Vater, ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit und vor dem Sohn. Einzig einen Brief hinterlässt er ihm, bevor ihn Lukas fast erwischt hätte: „Lieber Junge, es gibt Entscheidungen, die jeder ganz alleine für sich fällen muss. Niemand kann einem diese Entscheidungen abnehmen. Das ist, was ich habe lernen müssen. Dein Vater.”
Großvater, der alte Zimmermann, der fast alles kann und den nichts umwirft, muss schließlich diese Lehre auch noch lernen. Lukas, der ihm treu an der Seite steht, alle Strapazen in Amerika erträgt und auf den der Großvater ob seiner handwerklichen Geschicklichkeit so stolz ist, tritt nicht in seine Fußstapfen und übernimmt nicht das großväterliche Zimmermannsgeschäft.
Man lernt viel über die Zeitenläufte. Aber eigentlich ist alles ganz einfach, wenn man dem roten Faden der Erzählung folgt. Das Leben bewegt sich in Lebenskreisen, aber das Ende trifft im Unterschied zum echten Kreis nicht immer wieder den Anfang. Vielleicht ist der Lebenslauf doch eine Spirale. Ob nach unten oder nach oben? Wer weiß? Es hängt auch von uns ab!
Lukas findet nach der Rückkehr sein Mädchen „mit den Gänseblümchen im Haar” wieder, mit dem er einst spielte, bevor er mit dem Großvater über den großen Teich entschwunden war.
Ich habe mit meinem 70-jährigen Kopf jedenfalls das Buch mit jugendlicher Neugierde gelesen. Deshalb ist „Der lange Weg des Lukas B.” ein Buch für Großväter und Enkel. NORBERT BLÜM
Lukas auf dem Segelschiff „Neptun von Danzig”
Illustration: Karel Franta
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