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Klaus J. Jacobs ist eine facettenreiche Persönlichkeit. Unternehmen wie Jacobs Suchard mit Weltmarken wie Jacobs Kaffee, Suchard, Milka und Tobler, aber auch Barry Callebaut und Adecco sind mit seinem Namen verbunden. Er entstammt einer jahrhundertealten Bauernfamilie, und von daher rührt seine Passion für Natur, Pferde und Kultur.René Lüchinger und Birgitta Willmann zeichnen in «Der Jacobs Weg» die Geschichte dieser aussergewöhnlichen Familie von der ersten urkundlichen Erwähnung im 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach. Die Jacobs haben sich zu einer der bedeutendsten Unternehmerfamilien…mehr

Produktbeschreibung
Klaus J. Jacobs ist eine facettenreiche Persönlichkeit. Unternehmen wie Jacobs Suchard mit Weltmarken wie Jacobs Kaffee, Suchard, Milka und Tobler, aber auch Barry Callebaut und Adecco sind mit seinem Namen verbunden. Er entstammt einer jahrhundertealten Bauernfamilie, und von daher rührt seine Passion für Natur, Pferde und Kultur.René Lüchinger und Birgitta Willmann zeichnen in «Der Jacobs Weg» die Geschichte dieser aussergewöhnlichen Familie von der ersten urkundlichen Erwähnung im 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach. Die Jacobs haben sich zu einer der bedeutendsten Unternehmerfamilien Europas hochgearbeitet. Klaus J. Jacobs, Vertreter der dritten Generation seit der Gründung des ersten Familienbetriebs, brachte die Firma in eine globale Umlaufbahn. Erstmals wird detailreich der dramatische Verkauf des Unternehmens an den US-Multi Philip Morris beschrieben und aufgezeigt, welche Rolle die Familie vor fast zwanzig Jahren bei diesem Entscheid gespielt hat.
Autorenporträt
René Lüchinger, ehemaliger Chefredaktor des Nachrichtenmagazins "Facts" sowie der "Bilanz", ist heute Wirtschaftspublizist und Wirtschaftschef der "Weltwoche".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2007

Wirtschaftsbuch
Der Kaffeekönig und sein Auftragswerk
Wenn einer der wichtigsten Unternehmer Europas seinen 70. Geburtstag feiert und sich danach aus dem Geschäftsleben zurückzieht, kann eine Biographie nicht ausbleiben. Klaus J. Jacobs hat in seinem Fall gleich selbst für eine gute Geschichte gesorgt: Der Jacobs Weg, geschrieben von René Lüchinger und Birgitta Willmann wurde von Jacobs in Auftrag gegeben, bezahlt – und Seite für Seite autorisiert.
Jacobs ist in Deutschland hauptsächlich bekannt für den gleichnamigen Kaffee. Es ist weniger im Bewusstsein, dass er nach dem Verkauf seines Firmenimperiums in der Schweiz zwei weitere Milliardenkonzerne aufbaute: Adecco, den größten Zeitarbeitskonzern der Welt, und Barry Callebaut, den globalen Marktführer für Industrieschokolade. Aber auch die Biographie befasst sich hauptsächlich mit der Geschichte der Kaffeerösterei, die Johann Jacobs 1895 in Bremen gründete und dessen Leitung Jacobs im Jahr 1970 in dritter Generation übernahm. Es ist eine Erfolgsgeschichte ohne Happy End: Jacobs baute die Firma in hohem Tempo zum größten Kaffeeröster Europas aus, verlegte den Sitz in die Schweiz und fusionierte sie mit dem dortigen Schokoladenhersteller Interfood zu Jacobs Suchard. Das Korsett des Familienbesitzes erwies sich bald als zu eng für die weltweite Expansion. Um allein entscheiden zu können, kaufte Jacobs seine Geschwister heraus. Dabei übernahm er sich; als er die Zinsen nicht mehr bezahlen konnte, musste er Jacobs Suchard an den amerikanischen Tabakmulti Philip Morris weiterreichen.
Diese Transaktion hat damals für viel Streit im Jacobs-Clan gesorgt, der sich teils vehement gegen den Verkauf gewehrt hatte. Auch in Jacobs Wahlheimat Schweiz gab es Ärger: Dass das Nationalheiligtum Toblerone an Amerikaner verschachert wurde, noch dazu von einem Deutschen, empfand man als Landesverrat. Als Folge wurde Jacobs von den besseren Kreisen jahrelang geschnitten. Er selbst fühlte sich missverstanden und ungerecht behandelt. So liest sich auch das Buch: Es ist stark aus seiner Sicht geschrieben und klingt streckenweise wie eine Rechtfertigung des eigenen Tuns.
Jacobs ist bis heute eine kontroverse Figur. Sein Charakter – visionär, streitbar, erbarmungslos konsequent – wird im Buch nur erstaunlich vage beschrieben. Weil es eine Auftragsarbeit ist, befassen sich die Autoren nicht kritisch mit der Person Jacobs, seine Entscheidungen werden kaum hinterfragt. Nur in großzügig eingestreuten Pressezitaten schimmert ab und zu eine kritische Note durch. Auch die dramatischen Spannungen in der Familie deuten die Autoren nur an.
Das Buch hat seine Stärken woanders: Es ist trotz vieler Details unterhaltsam geschrieben, es erklärt historische Zusammenhänge ebenso gut wie die Motivation der Handelnden. Der Leser erfährt Aspekte der Firmengeschichte, die bislang unbekannt waren: Etwa, dass Jacobs-Suchard 1989 mit dem englischen Getränke- und Süßwarenhersteller Cadbury Schweppes über eine Fusion verhandelte, um einen transnationalen Konzern zu formen. Brillant ist die Anekdote, wie Jacobs seine zweite Frau Renata heiratet: Als sie sich von ihrem bisherigen Ehemann scheiden lässt und das Gerichtsgebäude in der Dominikanischen Republik verlassen will, überrumpelt sie Jacobs – es ist morgens um neun – mit einem Heiratsantrag. Die überraschten Beamten verweisen auf einen lokalen Paragraphen, wonach zwischen Scheidung und neuer Vermählung mindestens ein halber Tag liegen muss. Jacobs legt daraufhin die Hochzeit auf eine Minute nach zwölf fest. Es sind diese kleinen Geschichten, die das Buch lesenswert machen. Kurz vor Drucklegung ist Jacobs schwer erkrankt, daher wirkt Der Jacobs Weg fast wie ein Nachruf. Marc Kowalsky
René Lüchinger
und Birgitta Willmann:
Der Jacobs Weg.
Die autorisierte Biografie des
Unternehmers Klaus J. Jacobs.
Orell Füssli Verlag, Zürich 2007, 272 Seiten, 29,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2007

Der Chef des Kaffee-Clans

Klaus Jacobs trägt einen berühmten, nach Kaffee duftenden Namen. Er hat als Unternehmer viel geschafft - und obendrein stiftet er der Internationalen Universität in Bremen 200 Millionen Euro. Damit hat er sich das Denkmal verdient, das ihm die Autoren in dieser Biographie erbauen. Da das Buch von Jacobs autorisiert wurde, verwundert es nicht, dass sein Leben als eine Folge von Heldentaten geschildert wird: die Trennung vom Kaffee, die Eroberung des Süßigkeitenkonzerns Jacobs Suchard, dessen Verkauf und der Aufbau von zwei Weltmarktführern, Barry Callebaut im Geschäft mit Schokolade und Adecco in der Zeitarbeit. Ein beeindruckendes Leben.

mec.

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