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Das berühmteste botanische Projekt, das jemals zu Papier gebracht wurde: Basilius Beslers vollständiger Garten von Eichstätt aus dem Jahr 1613 Ein großartiges Bilddokument des schönsten deutschen Gartens seiner Zeit: Garten von Eichstätt zeigt Blumen von außergewöhnlicher Vielfalt. Unter Leitung von Basilius Besler arbeiteten mindestens zehn Kupferstecher an diesem Werk und übertrugen die Pflanzen naturgetreu auf Kupferplatten. Das Buch, fast 400 Jahre alt, hat überlebt der Garten wurde 1634 beim Einmarsch schwedischer Truppen zerstört, erst 1998 eröffnete Eichstätt eine Nachbildung des…mehr

Produktbeschreibung
Das berühmteste botanische Projekt, das jemals zu Papier gebracht wurde: Basilius Beslers vollständiger Garten von Eichstätt aus dem Jahr 1613
Ein großartiges Bilddokument des schönsten deutschen Gartens seiner Zeit: Garten von Eichstätt zeigt Blumen von außergewöhnlicher Vielfalt. Unter Leitung von Basilius Besler arbeiteten mindestens zehn Kupferstecher an diesem Werk und übertrugen die Pflanzen naturgetreu auf Kupferplatten. Das Buch, fast 400 Jahre alt, hat überlebt der Garten wurde 1634 beim Einmarsch schwedischer Truppen zerstört, erst 1998 eröffnete Eichstätt eine Nachbildung des einstigen Areals. Die Nachdrucke in diesem Buch entstanden auf der Vorlage einer der wenigen noch existierenden von Hand hergestellten Ausgaben. Auf Auktionen werden solche Editionen für eine halbe Million Dollar gehandelt TASCHEN präsentiert eine einzigartige Qualität zu einem weitaus günstigeren Preis!
Autorenporträt
Prof. Werner Dressendörfer, geboren in Bamberg, Apotheker und Pharmaziehistoriker. Ausbildung zum Bibliothekar des Höheren Dienstes an der Bibliotheksschule München; Bibliotheksassessor. Honorarprofessor an der Universität Erlangen/Nürnberg, Lehrbeauftragter an den Universitäten Würzburg und Regensburg. Mitglied der "Académie internationale d'Histoire de la Pharmacie". Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte der Pharmazie und der Botanik.

Klaus Walter Littger leitet die Manuskript-Sammlung der Universität Eichstätt. Neben Essays über deutsche Sprache und Literatur hat er zahlreiche Schriften über die Geschichte der Universität Eichstätt und die örtliche Musikgeschichte veröffentlicht. Er ist Herausgeber einer Zeitschrift und weiterer Publikationen über die Geschichte Eichstätts.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.12.2008

Das Paradies von Eichstätt
Einfach wundervoll: Das Herbarium des Basilius Besler in einer Sonderausgabe
1633 kamen die Schweden. Die herrschaftliche Willibaldsburg fiel in Feindeshand. Die Soldateska schonte auch die Lustgärten nicht, die der katholische Kirchenfürst Johann Konrad von Gemmingen um sein Residenzschloss ganz in der Nähe seines Bischofssitzes Eichstätt hatte anlegen lassen und die in ganz Europa berühmt waren. Doch der hohe Herr musste das traurige Schicksal seines Besitzes nicht mehr erleben: Er war bereits vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges verstorben. Sein „Hortus Eystettensis” blieb aber der Nachwelt erhalten. Alle seine Pflanzen hatte der Fürstbischof nämlich durch den Apotheker und Verleger Basilius Besler aus Nürnberg zeichnen und in Kupfer stechen lassen. Jede Woche wurden eine oder zwei Schachteln frischer Blumen zu Besler gesandt, der sie nach ihrer Blütezeit oder Fruchtbildung ordnete. Am Anfang standen die Frühlingsgewächse, am Ende die winterblühenden Pflanzen. Die Sammlung war eine der umfangreichsten und modernsten ihrer Zeit und bot auf 367 Tafeln insgesamt 1084 Einzeldarstellungen.
Der „Hortus Eystettensis” brachte dem geschäftstüchtigen Besler „Ruhm und Profit”. Das Werk wurde 1613 in zwei Fassungen verlegt: Als bischöfliches Repräsentationsobjekt erschien in kleiner Zahl ein kolorierter Prachtband, und für das Fachpublikum gab es eine bescheidener ausgestattete „Buchhandelsausgabe”. Nach einem Exemplar, das sich heute im Musée national d’histore naturelle in Paris befindet, hat der Schirmer-Mosel-Verlag schon 1988 dieses bedeutende kultur- und wissenschaftsgeschichtliche Dokument reproduziert. Jetzt gibt es eine Sonderausgabe in verkleinertem Format und zu deutlich günstigerem Preis. Man wünscht dem Werk in dieser Ausgabe einen besseren Absatz als dem Nachdruck des 18. Jahrhunderts: Die letzten 100 Exemplare dieser Edition, die nach dem Erfolg des Linnéschen Systems als hoffnungslos veraltet galt, wurden als Altpapier verkauft.
Das Titelblatt des „Hortus Eystettensis” führt den Betrachter direkt durch eine monumentale Pforte in das Paradies. Der Garten des Eichstätter Bischofs wurde zum Abbild des Gartens Eden: Unter seinem Renaissanceschloss waren Pflanzen aus allen Erdteilen versammelt, die in seinem Auftrag benannt und beschrieben wurden. Der Kirchenfürst sah sich in der Tradition des alttestamentlichen Königs Salomo und des persischen Herrschers Cyrus und gefiel sich in der Rolle des Förderers der Wissenschaft. Johann Konrad von Gemmingen inszenierte sich mit dem botanischen Thesaurus als gelehrter und kosmopolitischer Herrscher.
Das Vorwort und die Einführung zur Neuauflage bemühen sich um die historische Kontextualisierung des Hortus, sind aber deutlich zu kurz geraten. Man hätte gern mehr erfahren über die Tradition der Herbarien: der gelehrten Sammlungen getrockneter oder gemalter Pflanzen und Pflanzenteile, über die Klassifikationen der Gewächse vor dem Erfolg der Linnéschen Taxonomie, über die Entstehung der Botanik als Wissenschaft und über die Wechselwirkungen von wirtschaftlichen und botanischen Interessen im Zuge der europäischen Expansion der Frühen Neuzeit. Ein Hinweis auf den vor zehn Jahren neu angelegten „Bastionsgarten” der Willibaldsburg hätte sich ebenfalls empfohlen.
Doch die Tafeln des Hortus sind ein opulenter Augenschmaus. Sie laden ein zu einer wunderbaren Reise durch die Jahreszeiten. Auf der letzten Tafel ist ein Seidelbast abgebildet, dessen duftende Blüten als Vorboten des Frühlings auf dem noch blattlosen Zweigen erscheinen. Ein Symbol für die Metamorphose der Natur am Ende des Winters. STEFAN REBENICH
Der Garten von Eichstätt. Das große Herbarium des Basilius Besler. Mit einem Vorwort von Dieter Vogellehner und botanischen Erläuterungen von Gérard G. Aymonin. Schirmer/Mosel Verlag, München 2008. 546 Seiten, 49,80. Euro.
Reise durch die Jahreszeiten: Auf der letzten Tafel des Bandes ist rechts der Seidelbast zu sehen. Abb. aus dem bespr. Band
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