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Eine Frau liebt einen verheirateten Mann. Das Verdikt der Dorfbewohner: Die Hexe gehört auf den Scheiterhaufen. Dann - beim Verbrennen - die schmerzhafte Wandlung, und eine Salamanderin verläßt den Ort des Geschehens, um, halb Mensch, halb Tier, einem seltsamen Tod entgegenzuleben. - Ein Kind, zu dessen einsamen Spielen es gehört, Friedhöfe zu bauen, erlebt, wie der Vater nach dem Tod der Mutter seine Liebe nicht etwa vermehrt dem Kind, sondern einem Huhn zuwendet. - Ein Mann, ein alter Arbeiter, will seiner Frau zum Namenstag ein Geschenk kaufen; den einzigen Gegenstand, der seinem…mehr

Produktbeschreibung
Eine Frau liebt einen verheirateten Mann. Das Verdikt der Dorfbewohner: Die Hexe gehört auf den Scheiterhaufen. Dann - beim Verbrennen - die schmerzhafte Wandlung, und eine Salamanderin verläßt den Ort des Geschehens, um, halb Mensch, halb Tier, einem seltsamen Tod entgegenzuleben. - Ein Kind, zu dessen einsamen Spielen es gehört, Friedhöfe zu bauen, erlebt, wie der Vater nach dem Tod der Mutter seine Liebe nicht etwa vermehrt dem Kind, sondern einem Huhn zuwendet. -
Ein Mann, ein alter Arbeiter, will seiner Frau zum Namenstag ein Geschenk kaufen; den einzigen Gegenstand, der seinem liebevollen Bedenken Genüge täte, gibt es nicht in der Riesengröße, die seiner mit den Jahren breit gewordenen Frau passen würde.
Vom Alltäglichen her dringt die große katalanische Erzählerin zum Wesentlichen vor: konsequent, logisch, aufs äußerste gefaßt, so daß man sich dessen erst im nachhinein bewußt wird, denn ihre Art des unausweichlich verhängnis- und spannungsvollen Erzählens ist unmittelbar, lebenssinnlich. Die große Leistung Mercè Rodoredas liegt in den erfüllten Motiven - Liebe, Tod und Wandlung sind die häufigsten - und einer erstaunlichen Kraft zur Mythenbildung, die ihren Ausgang von einem unmerklich gehöhten Alltag nimmt. Zu Recht gelten die sechzehn Erzählungen dieses Bandes als eine Sammlung kleiner Meisterwerke aus Mercè Rodoredas erzählerischem Schaffen.
Autorenporträt
Mercè Rodoreda, die bedeutendste Schriftstellerin der modernen katalanischen Literatur, wurde 1908 in Barcelona geboren. Ihre ersten Bücher erschienen bereits in den dreißiger Jahren, darunter der mit dem Preis Crexells ausgezeichnete Roman, Aloma (1938, dt. Aloma 1991). Dann begann ein fast zwanzigjähriges Schweigen: Mercè Rodoreda ging, wie viele republikanische Katalanen, ins Exil nach Paris, bis sie vor den deutschen Truppen in den unbesetzten Teil Frankreichs floh und schließlich nach Genf zog, wo sie als Übersetzerin für die Unesco arbeitete und wieder zu schreiben begann. Hier entstanden die Romane, die sie berühmt machten: La plaça del Diamant (1962, dt. Auf der Plaça del Diamant 1978) und Mirall trencat (1974, dt. Der zerbrochene Spiegel, 2000). Die Erfahrung des Krieges und besonders des Exils durchzieht thematisch das Werk Mercè Rodoredas. Gegenüber dem Realismus ihrer früheren Bücher bewegen sich die Figuren ihrer letzten Romane und Erzählungen in einer eher phantastischen Welt, und die Sprache gewinnt an metaphorischem Reichtum. Mercè Rodoreda starb 1983 in Girona.