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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Wien (Vergleichende Literaturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Eigentlich war dem Menschen Bildung noch nie ganz geheuer. Aber während man beispielsweiseim Mittelalter alle Bücher verräterischen Inhalts mitsamt deren Autoren zu verbrennen gewöhntwar, gestaltete sich die Sache ab dem 18. Jahrhundert zunehmend schwieriger.Durch Modernisierungen des Buchdrucks und Verlagswesens und durch die steigende allgemeineAlphabetisierung sah sich auch erstmals ein verhältnismäßig…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Wien (Vergleichende Literaturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Eigentlich war dem Menschen Bildung noch nie ganz geheuer. Aber während man beispielsweiseim Mittelalter alle Bücher verräterischen Inhalts mitsamt deren Autoren zu verbrennen gewöhntwar, gestaltete sich die Sache ab dem 18. Jahrhundert zunehmend schwieriger.Durch Modernisierungen des Buchdrucks und Verlagswesens und durch die steigende allgemeineAlphabetisierung sah sich auch erstmals ein verhältnismäßig heterogeneres Publikum mit einerverhältnismäßig heterogeneren Auswahl an Texten konfrontiert. Die Diskussion um die potenziellenGefahren des übermäßigen Lesens kulminierte um die Zeit des Werther-Fiebers, wo insbesondereein knappes Dutzend Werther-bedingter Selbstmorde Aufsehen erregten. Hierauf wird auch derHauptaugenmerk dieser Arbeit gerichtet sein. Mit jeder Einführung eines neuen Mediums wirdallerdings letztendlich dieselbe Diskussion neu entfacht: ob ihr Konsum schädliche Auswirkungenhaben könnte, und ob man ihn nicht sicherheitshalber, wenigstens bestimmten Gruppen, verbietensollte. Heute dreht sich diese Debatte in erster Linie um Computerspiele, deswegen wird auch dasabschließend kurz behandelt.Der Diskurs um die Gefahren der Medien ist deswegen seit dem 18. Jahrhundert von so hohememotionalem Potenzial und von so gleichbleibender Bedeutung für die Gesellschaft, weil dieMedien seit dieser Zeit begonnen haben, einen Aufgabenbereich einzunehmen, den früher dieKirche innehatte: in den Medien wird ausgehandelt, was die aktuellen Werte und Ideologien einerGesellschaft sind.1Es gilt also zu klären, wie sich dieser Diskurs in den letzten Jahrhunderten entwickelt hat, und wiesich der Umgang mit fiktionaler Gewalt vom 18. Jahrhundert bis heute verändert hat.Im Mittelpunkt dieser Überlegungen soll das Werther-Fieber mit der berüchtigten "Selbstmord-Welle" stehen, die zwar nicht die ersten Nachahmungstaten fiktionaler Gewalt in der Geschichte derMenschheit sind - aber der erste diesbezügliche Skandal: schließlich wurden Kreuzzüge oderHexenverbrennungen beispielsweise nicht als Amokläufe fehlgeleiteter Leser aufgrund vonpervertiertem Konsum gewaltverherrlichender Medien angesehen, sondern als richtiges,gesellschaftlich erwünschtes Handeln.