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"Indem ich die Feder ergreife, um in völliger Muße und Zurückgezogenheit - gesund übrigens, wenn auch müde, sehr müde (so dass ich wohl nur in kleinen Etappen und unter häufigem Ausruhen werde vorwärts schreiten können) ..." - so weitschweifig und fahrig beginnen die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Thomas Mann schrieb den fiktiven Roman nicht nur als Parodie auf Goethes Autobiografie Dichtung und Wahrheit, sondern überzeichnete damit auch die traditionellen Genres Bildungs- und Schelmenroman. Dadurch löste er sich von bürgerlichen Darstellungsformen und überhöhte zudem den…mehr

Produktbeschreibung
"Indem ich die Feder ergreife, um in völliger Muße und Zurückgezogenheit - gesund übrigens, wenn auch müde, sehr müde (so dass ich wohl nur in kleinen Etappen und unter häufigem Ausruhen werde vorwärts schreiten können) ..." - so weitschweifig und fahrig beginnen die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Thomas Mann schrieb den fiktiven Roman nicht nur als Parodie auf Goethes Autobiografie Dichtung und Wahrheit, sondern überzeichnete damit auch die traditionellen Genres Bildungs- und Schelmenroman. Dadurch löste er sich von bürgerlichen Darstellungsformen und überhöhte zudem den kriminellen Hochstapler humoristisch zum bürgerlichen Künstler.Dass Thomas Mann mit seinen Figuren ein doppelt ironisches Spiel treibt, zeigt Claudia Kanz in ihrer literaturwissenschaftlichen Erzähleranalyse. Zwischen Sein und Schein changierend trägt Felix Krull als Ich-Erzähler das vom Autor inszenierte Spiel mit dem Leser. Thomas Mann verwendet die Ironie auf der Ausdrucksebene unabhängig von der Ironie, mit der er seine Figuren anlegt. Die Spannung des Romans entsteht damit aus dem Widerspruch zwischen der banalen Wirklichkeit des Dargestellten und der übertriebenen, umständlichen Ausdrucksweise des Erzählers. Indem Thomas Mann bewusst von den Gattungsfolien abweicht, indem er Kontexte variiert und Diskrepanzen zwischen Darstellung und Dargestelltem entstehen lässt, wird die Adaption zur glänzenden Parodie.