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»Ich bin nicht ich, sondern jemand ganz anderer, der mir verblüffend ähnlich ist« - zu dieser Einsicht gelangt der schüchterne Kanzleibeamte Goljadkin, als er eines Nachts seinem Doppelgänger gegenübersteht. Der verfolgt ihn überall hin und versucht, ihn aus allen Lebensbezirken zu verdrängen. Zwischen beiden beginnt ein grotesker, undurchschaubarer Kampf bis zum Wahnsinn. Der Roman »Der Doppelgänger« ist ein früher Höhepunkt von Dostojewskis literarischen Erkundungen der Seele und des Ichs.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) war das zweite von acht Kindern einer verarmten Adelsfamilie aus Moskau. Vier Jahre Zwangsarbeit wegen revolutionärer Umtriebe prägten sein Leben ebenso wie seine Spielleidenschaft und daraus resultierende Geldsorgen. Neben neun Romanen verfasste Dostojewski ab 1846 zahlreiche Erzählungen, Novellen und Essays.

Porträt von Wassili Perow
Produktdetails
- Große Klassiker zum kleinen Preis 141
- Verlag: Anaconda
- Artikelnr. des Verlages: 33507044
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 30. Juni 2012
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 130mm x 25mm
- Gewicht: 290g
- ISBN-13: 9783866478725
- ISBN-10: 3866478720
- Artikelnr.: 35713068
Herstellerkennzeichnung
Anaconda Verlag
Unter Kirschen 1A
50827 Köln
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Zwischen Realität und Wahn
Die Novelle erschien erstmals 1846 und gehört zu den Frühwerken von Fjodor Dostojewski. Seine Vorliebe für menschliche Abgründe, wie er sie in „Schuld und Sühne“ perfektioniert hat, zeichnet sich in diesem Werk bereits ab. …
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Zwischen Realität und Wahn
Die Novelle erschien erstmals 1846 und gehört zu den Frühwerken von Fjodor Dostojewski. Seine Vorliebe für menschliche Abgründe, wie er sie in „Schuld und Sühne“ perfektioniert hat, zeichnet sich in diesem Werk bereits ab. Dennoch ist „Der Doppelgänger“ weit entfernt von seinen genialen Hauptwerken.
Das Buch handelt von Jakow Petrowitsch Goljadkin, einem Titularrat an einer Petersburger Behörde und seiner psychischen Erkrankung. Bereits zu Beginn des ersten Kapitels deutet sich sein Realitätsverlust an, der sich durch das gesamte Buch zieht. „... ob er aufgewacht ist oder noch schläft, ob alles, was jetzt um ihn herum vorgeht, Wahrheit und Wirklichkeit ist oder eine Fortsetzung seiner wirren Träume.“ (7)
Es geht um verschmähte Liebe, um Verleumdung und um Probleme mit der Identität, alles drei Themen, die Stoff für große Romane liefern. Mit Identitätsproblemen haben sich in der Vergangenheit verschiedene Autoren beschäftigt, z.B. Leo Perutz in „Der schwedische Reiter“ und José Saramago in "Der Doppelgänger". Während es bei Perutz um real vertauschte Identitäten geht, ist es bei Saramago die psychische Zerrissenheit seines Protagonisten Afonso, die im Fokus steht.
Psychisch zerrissen ist auch Protagonist Goljadkin. Schwer verständlich aber vielleicht auch genial ist, dass dieser nicht wechselhaft mit unterschiedlicher Identität agiert, sondern „real“ als zwei Personen in Erscheinung tritt. Phasenweise ist für den Leser die Situation klar („Aber wie groß war das Erstaunen, als [um 8:00 Uhr morgens] nicht nur der Gast [Jakow Petrowitsch Goljadkin], sondern sogar auch das Bett, auf dem der Gast geschlafen hatte, aus dem Zimmer verschwunden war!“ (99)) und phasenweise ist das Thema einfach schwer verständlich umgesetzt worden.
Wer Dostojewski kennen lernen möchte, sollte „Die Brüder Karamasow“ oder „Schuld und Sühne“ lesen. „Der Doppelgänger“ ist m.E. eher was für diejenigen Leser, die sich im Rahmen literarischer Studien mit dem Lebenswerk Dostojewskis beschäftigen. Es ist ein Entwicklungsroman, der deutlich macht, dass die Beschreibung der menschliche Psyche zu Dostojewskis Stärken gehört.
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