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Dieser Klassiker aus dem Jahr 1931 erzählt im Stil eines Tatsachenromans die Karriere des Richters Friedrich Wilhelm Dickmann vom Jurastudenten zum Landgerichtsdirektor am Berliner Kriminalgericht und zeigt, wie die von Kaiserreich und Klassendünkel geprägte Justiz sich gegen die Entwicklung eines demokratischen und sozialen Staates sträubt.Thomas Mann schrieb 1932 in einem in Vergessenheit geratenen Brief an den Malik-Verlag, das Buch habe ihn erschüttert. Es sei "von unverkennbarer Wahrheit", der Ottwalt "einen Anflug von Liebenswürdigkeit verleiht", was diese "bürgerliche Wahrheit nur…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Klassiker aus dem Jahr 1931 erzählt im Stil eines Tatsachenromans die Karriere des Richters Friedrich Wilhelm Dickmann vom Jurastudenten zum Landgerichtsdirektor am Berliner Kriminalgericht und zeigt, wie die von Kaiserreich und Klassendünkel geprägte Justiz sich gegen die Entwicklung eines demokratischen und sozialen Staates sträubt.Thomas Mann schrieb 1932 in einem in Vergessenheit geratenen Brief an den Malik-Verlag, das Buch habe ihn erschüttert. Es sei "von unverkennbarer Wahrheit", der Ottwalt "einen Anflug von Liebenswürdigkeit verleiht", was diese "bürgerliche Wahrheit nur schrecklicher" mache. "Ach dieses Bürgertum", klagt Mann, "das immer in seinen großen Söhnen sich selbst überwand, und an dessen Berufung zum Geiste wir glauben wollten, solange es irgend ging! Ich fürchte, es geht nicht mehr, und man muss einsehen, dass die historische Abdankung des Bürgertums eine vollendete Tatsache ist. ... Die Lektüre des Ottwaltschen Buches, die Bekanntschaft mit diesem in seiner hoffnungslosen Halb-Gutwilligkeit nur allzu naturgetreuen Friedrich Wilhelm Dickmann ist lehrreich, nur allzu lehrreich in dieser Beziehung.Nicht weniger beeindruckt war Kurt Tucholsky: "Was mir gefällt, ist: dieser Jurist ist kein schwarzes Schwein, kein wilder Berserker, kein besonders bösartiger Mensch - er ist das Produkt von Erziehung, Kaste und System. Es ist gut gesehn, wie die Rädchen des großen Unrechtgetriebes ineinander greifen, Akte auf Akte, Paragraph auf Paragraph, die Verantwortung ist in unendlich winzige Teile zerteilt, und zum Schluss ist es keiner gewesen."Simon Strauß schrieb 2018 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung anlässlich einer Neuauflage: "Was Ottwalts Roman auszeichnet und auch heute noch lesenswert macht, geht zum Glück über Gesinnungserbauung hinaus: Es steckt viel innerer Kampf, viel Verzweiflung hinter den kühlen Tatsachenbeschreibungen."
Autorenporträt
Ernst Ottwalt wurde 1901 als Ernst Gottwalt Nicolas geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er sich einem nationalistischen Freikorps an, wurde dann aber kommunistischer Schriftsteller. Bei der Bücherverbrennung der Nazis 1933 stand auch sein Werk auf der Liste. 1934 ging er über Umwege ins Exil nach Moskau, wo er im Zuge der stalinistischen Säuberungen 1936 verhaftet und zur Zwangsarbeit in ein Lager deportiert wurde und 1943 starb.