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Diplomarbeit aus dem Jahr 1988 im Fachbereich Forstwirtschaft / Forstwissenschaft, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Die Dendrochronologie beschäftigt sich mit der Datierung und Ableitung vergangener Ereignisse durch die Analyse von Jahrringbreiten und -mustern. Hierbei steht die Altersbestimmung von Hölzern im Vordergrund, von wesentlicher und zunehmender Bedeutung sind aber auch die Teilgebiete Dendroklimatologie und Dendroökologie. Die Bestimmung des Alters erfolgt durch Vergleich der Jahresringe der zu datierenden…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 1988 im Fachbereich Forstwirtschaft / Forstwissenschaft, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Dendrochronologie beschäftigt sich mit der Datierung und Ableitung vergangener Ereignisse durch die Analyse von Jahrringbreiten und -mustern. Hierbei steht die Altersbestimmung von Hölzern im Vordergrund, von wesentlicher und zunehmender Bedeutung sind aber auch die Teilgebiete Dendroklimatologie und Dendroökologie.
Die Bestimmung des Alters erfolgt durch Vergleich der Jahresringe der zu datierenden Probe mit Ringen bekannten Alters (genaueres im folgenden Kapitel). Die angewandte Dendrochronologie ist die derzeit einzige Methode, die eine jahrgenaue Datierung ermöglicht. Die Anwendungsgebiete der dendrochronologischen Altersbestimmung sind vielfältig: So erlaubt z.B. verbautes Holz die Rekonstruktion von Hausbau- und Siedlungsgeschichte in historischer und prähistorischer Zeit; antike Bilderrahmen und Möbel sind wertvolle Informationsträger für die Datierung in der Kunstgeschichte und selbst die Kriminalistik kann in manchen Fällen ihren Nutzen aus der jahrringanalytischen Altersbestimmung ziehen.
Erwähnenswert ist die Eichung der Radiocarbondatierung durch die Dendrochronologie. Die rein theoretische Basis der Radiocarbonmethode, bestehend in der Annahme eines Gleichgewichtszustandes zwischen Bildungs- und Zerfallsrate des instabilen Kohlenstoffisotops i4C bei einer Halbwertszeit von 5570 Jahren, musste durch jahrringanalytische Absolutdatierungen korrigiert werden: Die Abnahme der 14C-Konzentration in abgestorbenen Geweben verläuft wider Erwarten nicht völlig linear, woraus z.T. maßgebliche Fehler in Datierung und Geschichtsschreibung resultierten.
Auch in der Klimatologie wird die Jahrringforschung zur Klärung zahlreicher Fragestellungen herangezogen. Insbesondere ist hier die zeitliche Rückwärtsverlängerung der meteorologischen Aufzeichnungen zu erwähnen. Diese erlaubt die Relativierung unserer neuzeitlich gemessenen Klimadaten und kann so wesentlich zum Verständnis langfristiger Klimaschwankungen und -entwicklungen beitragen.
Hilfreich ist die Dendrochronologie auch bei der Erforschung der Veränderungen der Erdoberfläche (Geomorphologie): Ereignisse wie Vulkanismus, Gletscherbewegungen, Lawinen, Flussverlagerungen, -überflutungen und Änderungen des Grundwasserspiegels hinterlassen verschiedene Spuren im Jahrringbild betroffener Bäume.
In den Bereich der Dendroökologie fällt z.B. der dendrochronologische Nachweis von periodisch auftretenden Insektenkalamitäten. Solche verursachen u.a. der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera diniana) und der Maikäfer (Melolontha melolontha u. M. hippocastani). Die Jahrringbreite nimmt in den Befallsjahren ab. Durch Vermessung der Ringe wird der Insektenbefall in seiner Stärke, zeitlichen Lage und geographischen Ausdehnung quantifizierbar, was populationsdynamische Studien ermöglicht.
Ein weiterer Aspekt ist die Erforschung der Waldbrandgeschichte: Waldbrände als wichtiger ökologischer und ökonomischer Faktor lassen sich in ihrer Häufigkeit und flächenhaften Ausdehnung durch Jahrringanalyse quantifizieren. Dies kann die Artzusammensetzung bestimmter Biozönosen erklären helfen und ermöglicht Aussagen über die potentielle Brandgefährdung von Waldgebieten.
Ebenfalls im Übergangsbereich zwischen Ökologie und Ökonomie ist die Erfassung von Schädigungen von Bäumen durch Luftverunreinigungen und Beeinträchtigungen im Wurzelraum angesiedelt. Jahrringbreiten dienen hier als Indikatoren für die anthropogene Belastung von Waldbeständen und Straßenbäumen. Entsprechende dendrochronologische Gutachten haben juristisches Gewicht und werden häufig zur Festlegung von Ersatzleistungen herangezogen. Besondere Aktualität erlangt diese Forschungsrichtung durch die Problematik des Sauren Regen...