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Beinharte Stories aus einer kanadischen Kleinstadt
Die Männer heißen Will, Ray und Mitch, die Frauen Kelly oder Tracey. Allerweltsnamen. Sie können Leitungen verlegen, Wände verputzen, Zaunpfähle einschlagen. Ihre Sätze sind knapp, Gefühle schlucken sie runter.
Es sind vom Leben Gebeutelte, die trotzdem hoffen - auf die große Liebe, ein Dach über dem Kopf, eine bessere Zukunft. Sie leben im Kootenay Valley, westlich der kanadischen Rockies. Invermere heißt ihre kleine Stadt, eine enge Welt der Gewalt, Einsamkeit und Sehnsucht: Ein Teenager stirbt beim Seilschwingen, als der angesägte Ast…mehr

Produktbeschreibung
Beinharte Stories aus einer kanadischen Kleinstadt

Die Männer heißen Will, Ray und Mitch, die Frauen Kelly oder Tracey. Allerweltsnamen. Sie können Leitungen verlegen, Wände verputzen, Zaunpfähle einschlagen. Ihre Sätze sind knapp, Gefühle schlucken sie runter.

Es sind vom Leben Gebeutelte, die trotzdem hoffen - auf die große Liebe, ein Dach über dem Kopf, eine bessere Zukunft. Sie leben im Kootenay Valley, westlich der kanadischen Rockies. Invermere heißt ihre kleine Stadt, eine enge Welt der Gewalt, Einsamkeit und Sehnsucht: Ein Teenager stirbt beim Seilschwingen, als der angesägte Ast auf ihn herabkracht - die Rache eines Jüngeren; ein Mathematiklehrer baut für seinen Sohn ein Heliotrop, obwohl er nicht weiß, ob er den Jungen wiedersieht; ein Vater und sein Sohn können ihre Liebe zueinander nur über schmerzhaftes Kräftemessen ausdrücken. Alle sind sie widerborstige Menschen mit der Verletzlichkeit von Romantikern.
Autorenporträt
Wilson, D. W.
D.W. Wilson, geboren und aufgewachsen in den Kleinstädten von Kootenay Valley, British Columbia. Ausgezeichnet mit dem meistbegehrten Literatur-Stipendium der University of East Anglia, dem Man Booker Prize-Fellowship. Seine Erzählungen erschienen in literarischen Zeitschriften in England, USA und Kanada und wurden ausgezeichnet mit dem BBC National Short Story Award 2011. Lebt in Cambridge. "Once You Break a Knuckle", sein erster Erzählband, war auf der Shortlist für den Dylan Thomas Prize 2013.

Eike Schönfeld, geb. 1949, übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Martin Amis, Nicholson Baker, Saul Bellow, Jeffrey Eugenedis, Henry Fielding, Jonathan Franzen, J.D.Salinger. Er erhielt den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und den Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis. Im Jahr 2014 wurde ihm der Internationale Hermann-Hesse-Preis für seine Übersetzungen des Werkes von Nicholson Baker verliehen.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Der Ton macht die Musik. Und der Ton in D. W. Wilsons Erzählungen ist eine ganz bestimmte Musik. Es ist der Sound des Kampfes, den jeder von uns immer wieder ausfechten muss, der Kampf gegen den inneren Schweinehund, gegen die widrigen Umstände, die es nicht zulassen, unser Potenzial zu entfalten. Dieser Sound kommt aus jeder einzelnen Geschichte, die Wilson entlang der kanadischen Kleinstadt Invermere erzählt. Der Ton ist rau, man nimmt kein Blatt vor den Mund, doch gerade deshalb versprühen diese Erzählungen eine Ehrlichkeit, die den Leser beständig mit dem Kopf nicken lässt. Ja, Invermere könnte überall sein, auch in Wanne-Eickel oder im Bayerischen Wald. Dabei ist das alles mit großer Liebe zu den Figuren erzählt. Wilson gibt seine Protagonisten nie der Lächerlichkeit preis, ihre Schwächen sind unsere Schwächen, und so kommt der Leser nie in die Versuchung, sich über die Figuren zu amüsieren. "Widerborstige Menschen mit der Verletzlichkeit von Romantikern" nennt der Verlagstext diese Figuren, und das trifft ziemlich ins Schwarze. Es dauert jedenfalls nicht lange, bis man mehr von diesem Sound will, mehr Wilson, mehr Invermere, mehr widerborstige Romantiker.

© BÜCHERmagazin, Carsten Tergast (ct)