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Die Christians sind eine der reichsten und mächtigsten Familien auf Hawaii. Inez Victor, verheiratet mit einem US-Senator, führt ein glanzvolles Leben: öffentlich an der Seite ihres Mannes, der als Präsidentschaftskandidat für die demokratische Partei antritt, und heimlich an der Seite des zwielichtigen Charmeurs Jack Lovett, der sich in Waffenhändlerkreisen herumtreibt und mysteriöse Verbindungen zu internationalen Geheimdiensten unterhält. Doch hinter der Fassade von Erfolg und Glamour nimmt eine Familientragödie ihren Lauf, bestimmt von Affären, Extravaganzen und Lebenslügen.

Produktbeschreibung
Die Christians sind eine der reichsten und mächtigsten Familien auf Hawaii. Inez Victor, verheiratet mit einem US-Senator, führt ein glanzvolles Leben: öffentlich an der Seite ihres Mannes, der als Präsidentschaftskandidat für die demokratische Partei antritt, und heimlich an der Seite des zwielichtigen Charmeurs Jack Lovett, der sich in Waffenhändlerkreisen herumtreibt und mysteriöse Verbindungen zu internationalen Geheimdiensten unterhält. Doch hinter der Fassade von Erfolg und Glamour nimmt eine Familientragödie ihren Lauf, bestimmt von Affären, Extravaganzen und Lebenslügen.
Autorenporträt
Joan Didion, geboren 1934 in Sacramento, studierte Literatur in Berkeley und arbeitete als freie Journalistin für zahlreiche große amerikanische Zeitungen. Sie war u. a. Herausgeberin der Vogue und hat vier Romane sowie zahlreiche Essaybände veröffentlicht. 2005 erhielt sie den National Book Award.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.08.2008

In der Kampfzone
Willkommen: Eine Neuauflage von Joan Didions Roman „Demokratie”
Richtig berühmt wurde Joan Didion hierzulande erst mit ihren Erinnerungen an „Das Jahr des magischen Denkens” (2003), einem Versuch über die grenzenlose Trauer, in die sie nach dem Tod ihres Mannes stürzte. Bei den Salzburger Festspielen gastierte kürzlich Vanessa Redgrave mit einer Bühnenversion dieses Buches (SZ vom 13.8.2008). Großes Lob, aber weniger Beachtung fand 1984 die deutsche Übersetzung ihres Romans „Demokratie”, die nun in vollständig überarbeiteter Neuausgabe vorliegt. Und das Timing scheint perfekt zu passen: Wir schreiben das Jahr 1975, die USA befinden sich nach dem Desaster des Vietnamkriegs auf dem Rückzug aus dem Fernen Osten. Die Hauptfigur Inez Victor ist mit einem Senator verheiratet, der als demokratischer Präsidentschaftskandidat um den Einzug ins Weiße Haus kämpft.
Damit sind die äußeren Analogien zur derzeitigen amerikanischen Großwetterlage aber auch erst einmal erschöpft. Und kommt dieser Roman nicht überhaupt aus einer fernen, postmodernen Vergangenheit, da man die Möglichkeit des Erzählens prinzipiell in Frage stellte? Als konsistente, motivierte Handlung lässt sich Didions Roman tatsächlich kaum zusammenfassen, am ehesten taugt im Blick auf Inez‘ Affäre mit einem dubiosen Waffenhändler. Da schimmert etwas durch von einer Frau, die sich für die Vernachlässigung ihres Mannes rächt. Warum aber Inez‚ Vater zum Doppelmörder wird, warum ihre heroinsüchtige Tochter einen Job ausgerechnet in Vietnam sucht – all das bleibt unklar und soll nach dem Willen der Erzählerin auch unklar bleiben. Immer wieder unterbricht sie die Handlung und erinnert daran, dass der Versuch, die Wirklichkeit in einen Text zu bannen, zum Scheitern verurteilt sei.
Eine mittelmäßig begabte Autorin würde nach dieser Spielregel gedankenvolle, aber blutleere Prosa produzieren. Nun hat aber Joan Didion als Reporterin die Kunst der genauen Beobachtung und des geduldigen Zuhörens gelernt. Die Szenen und Dialoge, die sie in den Kulissen einer postmodern fragmentierten Wirklichkeit ansiedelt, sind von atemberaubender Intensität: unvermittelt nebeneinander gestellte Momentaufnahmen menschlicher Härte und Einsamkeit. Wie auf einem Schachbrett bewegen sich ihre Figuren, angetrieben vom Ehrgeiz, in der erotischen, wirtschaftlichen und politischen Kampfzone den Sieg davonzutragen. Ein zeitloses Schlachtengemälde – das in diesen Monaten besonders fesselt. TOBIAS HEYL
JOAN DIDION: Demokratie. Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Karin Graf. Mit einem Nachwort von Antje Rávic Strubel. Claassen Verlag, Berlin 2007. 264 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tobias Heyl begrüßt diese überarbeitete Neuauflage von Joan Didions 1984 erstmals auf Deutsch erschienenem Roman "Demokratie", der damals mit großem Lob aufgenommen wurde. Die Handlung - im Mittelpunkt steht die Frau eines Senators, der in den USA 1975 nach dem Vietnamkrieg Präsident werden will - scheint ihm komplex und kaum nacherzählbar. Vieles bleibt dabei in seinen Augen unklar. Darin sieht er auch eine Entscheidung der Autorin, die immer wieder Zweifel an der Erzählbarkeit der Wirklichkeit anmeldet. Insofern wirkt der Roman auf ihn wie aus einer "fernen, postmodernen Vergangenheit". Was bei einer mittelmäßig begabten Autorin wohl auf blutleere Prosa hinausgelaufen wäre, überzeugt ihn im vorliegenden Fall. Didion nämlich gelingen zu seiner Freude "Momentaufnahmen menschlicher Härte und Einsamkeit" von "atemberaubender Intensität".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Demokratie ist zu einem großen Roman geworden. Und zu einem spannenden.« Martin Lüdke, Die Zeit »Ihre Prosa zeigt Qualitäten, die in der zeitgenössischen Literatur dünn gesät sind: Geist und Witz, treffliche Formulierungen und Sinn für die jeder Tragik innewohnende Ironie.« Frankfurter Allgemeine Zeitung