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Die Ereignisse um die letzten Nationalratswahlen in Österreich haben einmal mehr deutlich gemacht, daß die Auseinandersetzung über Migration bzw. über Fragen der Integration ausgesprochen unterentwickelt ist. Die vorherrschenden xenophoben Reflexe derBevölkerung werden von Politikern oft genug aufgegriffen, populistisch verwertet bzw. in politische Programme gegossen, die wiederum nicht anders als xenophob bezeichnet werden müssen. In Österreich fehlt weitgehend die Entwicklung von neuen Modellen bzw. die Diskussion möglicher Institutionalisierungen der politischen Auseinandersetzung mit "dem…mehr

Produktbeschreibung
Die Ereignisse um die letzten Nationalratswahlen in Österreich haben einmal mehr deutlich gemacht, daß die Auseinandersetzung über Migration bzw. über Fragen der Integration ausgesprochen unterentwickelt ist. Die vorherrschenden xenophoben Reflexe derBevölkerung werden von Politikern oft genug aufgegriffen, populistisch verwertet bzw. in politische Programme gegossen, die wiederum nicht anders als xenophob bezeichnet werden müssen. In Österreich fehlt weitgehend die Entwicklung von neuen Modellen bzw. die Diskussion möglicher Institutionalisierungen der politischen Auseinandersetzung mit "dem Fremden". Der Sammelband will einen Anstoß dazu geben, diese Diskussion voranzutreiben. Hierbei geht es darum, gängige Mißverständnisse auszuräumen, aber auch ein politisches Vokabular zu entwickeln, das diese Konflikte besser handhabbar machen könnte.
Die repräsentative Demokratie, das politische Erfolgsmodell der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist in eine Krise geraten. Globalisierung, die andauernde Tendenz immer größere Wirtschaftsimperien zu fusionieren, weltweite Klimaveränderungen, weltweite Migrationsbewegungen - all dies desavouiert die Wirkungsmächtigkeit nationalstaatlicher Gestaltungsräume. Doch wer zählt sich eigentlich zum demos - zum kollektiven Subjekt der demokratischen Selbstbestimmung? Wer ist als Fremder aus diesem demos ausgeschlossen? Das ist keineswegs eindeutig zu beantworten. Dies wurde und wird immer politisch bestimmt und, ironischerweise, oft genug fremdbestimmt.Die Beiträge des ersten Bandes der Reihe "Demokratie im 21. Jahrhundert" thematisieren die gegenwärtige Krise des Politischen. Sie fragen danach, wie Demokratie angesichts von Globalisierung weitergedacht werden könnte. Fremdenhass, missgünstige Ressentiments, der Wunsch nach 'ethnischer Reinheit' sind nicht mittels political correctness aus der Welt zu schaffen. Das 21. Jahrhundert wird neue Politikmodelle brauchen. Modelle, die demokratische Selbstbestimmung wiederentdecken, die jedoch das Selbst und das Fremde dabei als fließende Größen, die nicht ein für alle mal gegeben sind, verstehen.Aus dem Inhalt:Erna Appelt: Demokratie oder: Die Kunst der GrenzziehungRainer Münz: Migration, Flucht und Vertreibung in Europa. Ein Rückblick auf das 20. JahrhundertAlbert F. Reiterer: Nationalstaat - Demokratie - Grenzen. Über die demokratiepolitische Unentbehrlichkeit nationaler und staatlicher UnabhängigkeitRainer Bauböck: Grenzziehungen - zur Konstruktion des Volks durch den österreichischen NationalpopulismusChristine Bauhardt: Der Front National in Frankreich. Ideologie, Politikverständnis, Wähler einer rechtsextremen ParteiReinhold Gärtner: Tirol und das FremdeGünther Pallaver: Ist Südtirol ein multikulturelles Land? Probleme und Perspektiven einer mehrsprachigen GesellschaftAnton Pelinka: Zu den Fallstricken des Multikulturalismus. Wider die Vereinfachung des ethnischen KulturbegriffesElisabeth Gensluckner: Integrationspolitik. Initiativen und Aktivitäten in Österreich