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Haben Westkredite die DDR künstlich am Leben erhalten? Welche Bedeutung hatte die soziale Absicherung für die Menschen? Und wie war deren Verhältnis zum Staat? Ideologische Vorurteile, aber auch historische Unkenntnis verstellen nur den Blick auf ostdeutsche Realitäten. Sei es die Frage nach der Reformfähigkeit der DDR oder nach der Rolle der Kirchen als Ort des Widerstands. Hier sind die Antworten.

Produktbeschreibung
Haben Westkredite die DDR künstlich am Leben erhalten? Welche Bedeutung hatte die soziale Absicherung für die Menschen? Und wie war deren Verhältnis zum Staat? Ideologische Vorurteile, aber auch historische Unkenntnis verstellen nur den Blick auf ostdeutsche Realitäten. Sei es die Frage nach der Reformfähigkeit der DDR oder nach der Rolle der Kirchen als Ort des Widerstands. Hier sind die Antworten.
Autorenporträt
Prof. Dr. Rainer Eckert, geboren. 1950, ist Historiker und Politikwissenschaftle. Seit 2001 ist er Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, seit 2006 apl. Professor für politische Wissenschaften an der Universität Leipzig. Prof. Eckert ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien, u. a. im Stiftungsrat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Zeitgeschichte, u. a. zu Opposition und Widerstand in der DDR.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.06.2007

Erstaunlich
Alles über die DDR
Von historischer Unkenntnis und „Ostalgie” will uns das schmale Opus des grimmigen Rainer Eckert befreien. Vor allem junge Menschen „wissen wenig über die DDR”, dem soll nun Abhilfe geschaffen werden. Eckert möchte die wichtigsten Antworten auf Aussagen wie: „Die DDR war eine Marionette Moskaus” oder „Das Leben in der DDR prägten Solidarität und Miteinander” EHER NICHT]erteilen. Das Rezept: Man verfertige eine affirmative Aussage zur DDR und negiere sie und vice versa.
Formal waren etwa die Frauen den Männern sozial und ökonomisch gleichgestellt (beide durften für die „Plan- und Pleitenwirtschaft” schuften), aber sie arbeiteten häufig unter ihrem Qualifikationsniveau und verdienten weniger als die Männer. Dies war und ist in der BRD übrigens ebenso. Ob die SED für einen dezidierten Antifaschismus stand, hält der Autor angesichts der Tatsache, dass in der „zweiten deutschen Diktatur” diverse NS-Kriegsverbrecher gedeckt wurden, für reichlich fragwürdig. Der Autor kann nicht leugnen, dass die DDR-Sportler ziemlich erfolgreich waren; doch war dies nur in Sportarten der Fall, wo man „mit relativ geringem Aufwand möglichst viele Medaillen” erringen konnte. Außerdem gab es ja Doping. Im Fußball hingegen gelangen die Triumphe nicht so recht, obwohl die DDR bei der WM 1974 mit 1:0 den Gastgeber BRD besiegte.
Der Verfasser entlarvt einen erstaunlichen Dolus: „Die Kommunisten planten, die Ostdeutschen bereits in der Gegenwart so leben zu lassen, wie es für die Zeit des ,vollendeten Sozialismus‘ geplant war, und damit das System zu stabilisieren.” Diese sinistre Intention war zum Scheitern verurteilt. Herrschte in den 80er Jahren bei einigen Blauäugigen noch die Illusion, demokratische Verhältnisse in einem „spätstalinistischen” Staat auch „systemimmanent” erreichen zu können (68er-Hoffnungen), so habe man sich dies später abgeschminkt. Der Marxismus/Leninismus als „innerweltliche Erlösungslehre” führe naturgemäß statt zu Reformen zu einer „innovationsfeindlichen Einheit von politischer, geheimpolizeilicher und ideologischer Autorität der regierenden Staatspartei”. In der DDR fehlte halt die positive Wertpapierrendite. THOMAS ECKARDT
RAINER ECKERT: DDR. Was stimmt? Die wichtigsten Antworten. Herder, Freiburg 2007. 128 Seiten, 7,90 Euro.
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