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Bis gegen Ende der 80er Jahre verlief der Zuzug von Aussiedlern nahezu unbemerkt. Danach änderte sich die Situation. Das Verfolgungsschicksal wurde aufgrund der politischen Veränderungen in den Herkunftsländern zunehmend in Frage gestellt und die ins Land strömenden Aussiedler wurden mehr und mehr als Bedrohung für den deutschen Wohlfahrtsstaat angesehen. Das veränderte gesellschaftliche Klima führte schließlich auch zu einschneidenden Änderungen der Aussiedlerpolitik. Diese Untersuchung konzentriert sich auf die Analyse der Integrationschancen und -probleme junger Aussiedler unter diesen…mehr

Produktbeschreibung
Bis gegen Ende der 80er Jahre verlief der Zuzug von Aussiedlern nahezu unbemerkt. Danach änderte sich die Situation. Das Verfolgungsschicksal wurde aufgrund der politischen Veränderungen in den Herkunftsländern zunehmend in Frage gestellt und die ins Land strömenden Aussiedler wurden mehr und mehr als Bedrohung für den deutschen Wohlfahrtsstaat angesehen. Das veränderte gesellschaftliche Klima führte schließlich auch zu einschneidenden Änderungen der Aussiedlerpolitik. Diese Untersuchung konzentriert sich auf die Analyse der Integrationschancen und -probleme junger Aussiedler unter diesen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei jungen Aussiedlern die Migrationsgründe und die Umstände des Migrationsprozesses keinen nennenswerten Effekt auf die spätere Form der Integration haben. Daher ist zu vermuten, dass bei jungen Menschen die Chancen und Erfahrungen im Aufnahmeland sehr viel wichtiger sind als die Einstellung zum Migrationsprozess. F ür die als problematisch eingestuften Integrationsformen wurden in multivariaten Analysen stärkere Befindlichkeitsstörungen, ein erhöhter Alkohol- und Drogenkonsum sowie häufigeres deviantes und delinquentes Verhalen nachgewiesen. Diese Befunde treffen allerdings auch auf die deutsche Vergleichsgruppe zu. Insgesamt sind die jungen Aussiedler weder im Hinblick auf Befindlichkeitsstörungen noch im Hinblick auf Problemverhalten besonders auffällig. Dieser Befund legt den Schluss nahe, dass eine pauschale Betrachtung aller Aussiedler verfehlt ist.
Die Autoren:
Rainer Strobl, Jg. 1960, Dipl.-Soz., Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiter an der Uni Bielefeld.
Wolfgang Kühnel, Jg. 1955, Dipl. Soz., Dr. phil., ist Professor an der FH Berlin.