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From one of our most admired writers: a collection of stories set mainly in the fertile imaginative landscape of the American West, written with the terse lyricism, cinematic detail, and wry humor that have become Sam Shepard s trademarks.
A man traveling down Highway 90 West gets trapped alone overnight inside a Cracker Barrel restaurant, where he is tormented by an endless loop of Shania Twain songs on the overhead sound system. A wandering actor returns to his hometown against his better instincts and runs into an old friend, who recounts their teenage days of stealing cars, scoring…mehr

Produktbeschreibung
From one of our most admired writers: a collection of stories set mainly in the fertile imaginative landscape of the American West, written with the terse lyricism, cinematic detail, and wry humor that have become Sam Shepard s trademarks.

A man traveling down Highway 90 West gets trapped alone overnight inside a Cracker Barrel restaurant, where he is tormented by an endless loop of Shania Twain songs on the overhead sound system. A wandering actor returns to his hometown against his better instincts and runs into an old friend, who recounts their teenage days of stealing cars, scoring Benzedrine, and sleeping with whores in Tijuana. A Minnesota family travels south for a winter vacation but, caught up in the ordinary tyrannies of family life, remains oblivious to the beauty of the Yucatán Peninsula. A solitary horse rancher muses on Sitting Bull and Beckett amid the jumble of stuff in his big country kitchen from rusted spurs and Lakota dream-catchers to yellowing pictures of hawks and galloping horses to snapshots of different sons in different shirts doing different things like fishing, riding mules and tractors; leaning up against their different mothers at radical angles.

Made up of short narratives, lyrics, and dialogues, Day out of Days sets conversation against tale, song against memory, in a cubistic counterpoint that finally links each piece together. The result is a stunning work of vision and clarity imbued with the vivid reverberations of myth Shepard at his flinty-eyed, unwavering best.
Autorenporträt
SAM SHEPARD was the Pulitzer Prize–winning author of more than fifty-five plays, three story collections, and two works of prose fiction. As an actor, he appeared in more than sixty films, and received an Oscar nomination in 1984 for The Right Stuff. He was a finalist for the W. H. Smith Literary Award for his story collection Great Dream of Heaven. In 2012 he was awarded an honorary doctorate from Trinity College, Dublin. He was a member of the American Academy of Arts and Letters, received the Gold Medal for Drama from the Academy, and was inducted into the Theater Hall of Fame. He died in 2017.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.2013

Beim Fernsehen im Hotel geht mir das Showgeschäft mächtig auf die Nerven

Unterwegs mit Sam Shepard: Sein neues Buch "Drehtage" versammelt großartige Miniaturen aus dem Niemandsland Amerika.

Von Sandra Kegel

Es beginnt mit einer Selbstauskunft am Küchentisch. "In Küchen konnte ich immer am besten arbeiten", sagt Sam Shepard gleich zum Auftakt seines neuen Erzählbands "Drehtage". Warum, weiß er selbst nicht, aber vielleicht ist das einfach ein guter Ort, um etwas auszukochen. Shepards Leser jedenfalls bekommen einen Eindruck davon, wie es bei dem 1943 geborenen Dramatiker und Schauspieler, der auf einer Farm in Minnesota lebt, zu Hause aussieht. All die anderen Geschichten seiner road stories nämlich handeln durchweg von dem, was da draußen ist. Und das ist in Amerika das allermeiste.

In der Leere dieses Landes, in den Wüsten Arizonas und Utahs, fühlt sich der Einzelne wahrscheinlich immer noch ein wenig einsamer als anderswo. Das Ziel der vollkommen geraden Landstraßen, die sich weit durch die Landschaft ziehen, heißt hier meist, vor etwas davonzukommen, ums Ankommen geht es weniger. Antrieb der Shepardschen Helden ist eine diffuse Sehnsucht nach Freiheit im Handeln, Denken und Fühlen, die umso stärker wird, je mehr ihre Umwelt, die Ehepartner, Chefs oder Freunde von früher Ansprüche anmelden.

Deshalb sind diese Einzelgänger unterwegs. Weil auf Reisen ist immer noch alles möglich, scheinen sie zu denken. Dass die Straße bei Shepard zum Fixpunkt menschlicher Utopien wird, zeigt sich schon darin, wie viele seiner insgesamt hundertzweiunddreißig Geschichten er nach Straßen benannt hat. Sie heißen "Haskell, Arkansas (Highway 70)", "Williams, Arizona (Highway 40 West)" oder "Alpine, Texas (Highway 90)". Dass Straßen aller Sehnsucht zum Trotz jedoch keine Orte sind, an denen die Strauchelnden bleiben können, sondern allenfalls einen Raum für den Transit darstellen, auch das steckt in diesen Geschichten. So gesehen spiegelt sich im Asphalt das ganze Land.

Deshalb liest sich der Auftakt in der Küche fast wie ein Versprechen - allerdings wie eines, dessen Einlösung ungewiss ist. All die Fotos von Tieren und den Kindern des Erzählers beim Angeln, Traktorfahren sowie die anderen Erinnerungsschnipsel an der weißen Ziegelwand versichern dem Bewohner, woher er kommt. Auch Shepards literarische Familie findet sich da: Henry Miller, Ziehvater auch von Beat-Autoren wie Jack Kerouac, findet sich hier mit Stock und schwarzem Beret sowie dem poetologischen Gebot ein: "Wenden wir uns lieber ganz und ungeniert der Gegenwart zu: Uns erwartet ja doch alle dieselbe düstere Aussicht, dasselbe sinkende Schiff." Nicht weit entfernt hängt, mit traurig bebrilltem Habichtgesicht, das Vorbild des Dramatikers Shepard, Samuel Beckett. "Es gibt keine Revanchepartie zwischen einem Menschen und seinen Sternen", steht da in schwarzer Handschrift.

Wer hat all das ohne Sinn für Ordnung, Form oder Farben hereingewirbelt?, fragt sich der Ich-Erzähler ein ums andere Mal, wahllos an Schränke und Türrahmen gepinnt, krumm und schief? Die Auflösung erfahren wir nicht, nach zwei Seiten ist die Geschichte zu Ende. Deshalb ist die Prosaskizze "Küche" trotz des grundverschiedenen Settings durchaus typisch für den gesamten Erzählband, den Uda Strätling schön ins Deutsche übersetzt hat. Nur dass aus "Day out of Days" der deutsche Titel "Drehtage" wurde, führt etwas in die Irre.

Denn um einen Erfahrungsbericht des Schauspielers Shepard handelt es sich dabei nicht. Der Autor, der am 5. November siebzig Jahre alt wurde, versammelt darin aber auch keine klassischen Kurzgeschichten, wie man vermuten würde, sondern kurze Momentaufnahmen, Impressionen, aus wechselnden Perspektiven verfasst. Sie können mehrere Seiten lang sein oder auch nur eine halbe Seite, und die Erzählungen im engeren Sinn wechseln sich ab mit Gedichten, Dialogen und historischen Miniaturen.

Alle Stücke sind, in welcher Form auch immer, dem realen Leben abgeschaut. Sie heißen "Geschwätz", "Ein Abend vor Jahr und Tag" oder "Klassische Szene" und erzählen von Menschen, die es irgendwann auf dem Weg durch die eigene Biographie umgeworfen hat. Sei es durch einen gewalttätigen Vater, eine zerbrochene Freundschaft oder eine ungeklärte Angst vor Wolken, die sich "Nephophobie" nennt. Wie im absurden Theater lässt Shepard gelegentlich einen abgetrennten Kopf sprechen. Der Erzähler selbst, so meint man, möchte sich am Ende selbst auf und davon machen. Am liebsten auf der Route 66, jener vielbesungenen Straße, die den Kontinent von Chicago hinüber nach Kalifornien kreuzt und an der Sam Shepard aufgewachsen ist.

Viele der Shepard-Szenen sind melancholisch, das Leben erscheint desolat. Und die Unterhaltungsindustrie, angetreten, um die Vereinsamung des Einzelnen zu betäuben, verstärkt sie noch, wie Shepard mit wenig Worten zeigt: Ein Schauspieler auf dem Weg nach Los Angeles zur Synchronisation eines Films, den er schon längst wieder vergessen hatte, kann nicht schlafen. Er schaltet den Fernseher an und zappt sich durch die Programme. Die Aufzählung all der Talkshows, Zeichentrickfilme, Pornos, Telenovelas, Ringkämpferberichte, Billigschmuckverkäufer und Bibelsender wird immer grotesker, bis der Schauspieler zu der naheliegenden Erkenntnis kommt, dass er sich doch "am liebsten endgültig aus dem Showbusiness verabschieden würde". Offen bleibt, wie er die Dinge auf der Weiterreise sehen wird.

Shepard zählte, nachdem er als junger Mann aus der Provinz nach New York ging, neben Tennessee Williams bald zu den meistgespielten Dramatikern des Landes. Stücke wie "Buried Child" von 1978, für das er den Pulitzerpreis erhielt, oder auch "True West" (1980) gehören heute zu Klassikern des amerikanischen Gegenwartstheaters. Sie kreisen um verschrobene Cowboys, jedenfalls exzentrische Individualisten, die sich so oft selbst im Weg stehen.

In "Fool for Love" von 1983, Shepards bekanntestem Stück, das Robert Altman fürs Kino verfilmte, stöbert der Stuntman Eddie seine Halbschwester May in einem Motel in der kalifornischen Wüste auf. Was daraus folgt, ist ein Ausbruch aus Hass, Liebe und Gewalt. Das Kino verdankt Shepard, der dreißig Jahre lang mit der Schauspielerin Jessica Lange zusammenlebte, nicht nur Drehbücher zu so großartigen Filmen wie "Zabriskie Point" von Michelangelo Antonioni. Auch als Schauspieler hatte er seine Momente auf der Leinwand, etwa in der Hauptrolle von Schlöndorffs "Homo Faber"-Verfilmung. Mit dem anderen Deutschen in Hollywood, Wim Wenders, hatte Shepard bereits 1984 für "Paris, Texas" zusammengearbeitet. Zwanzig Jahre später kamen die beiden aufs Neue zusammen, für den Film "Don't Come Knocking". Diesmal schrieb der Amerikaner nicht nur das Drehbuch, sondern spielte auch die Hauptrolle, den in die Jahre gekommenen Schauspieler Howard, der eines Tages seines Daseins überdrüssig ist und darin an den Zweifler vom "Highway 40 West" erinnert.

"Ein Abend vor Jahr und Tag" verhandelt in Dialogform, was der Gewaltausbruch eines Mannes, der die Fenster seines Hauses zertrümmert hat, für den Sohn bedeutet, während die Umwelt ratlos bis unbekümmert zusieht. Shepard, der als Kind selbst unter den Schlägen seines alkoholkranken Vaters litt, hat das in seinen Theaterstücken immer wieder thematisiert. Wie lustig der Autor sein kann, blitzt in Geschichten wie "Mission San Juan Capistrano" auf. Darin wird ein Mann, als er ein Hemd überstreift, das ihm zu klein, zu eng und zu rosa ist, zurückversetzt in die Zeit, als er in einem anderen Körper herumrannte "und das Unbekannte viel größer war". Die Geschichte vom Ort, an dem Hitchcock "Aus dem Reich der Toten" drehte, liest sich als Gespräch über Wahrheit, Lüge und Erinnerung im Film.

In der wehmütigen Erzählung "Costello" kehrt der Erzähler nach fünfundvierzig Jahren das erste Mal wieder zurück in seine Heimatstadt. Alles ist noch da, stellt er fest, die Nullachtfünfzehn-Straßen, die Bäume, nur größer geworden, und die Veranden, auf die das Kind von damals die Morgenzeitungen warf. "Warum streift jemand freiwillig durch seine ferne Vergangenheit, wenn nicht um die Erinnerung an ein lange entschwundenes Ebenbild zu quälen?", fragt sich der Erzähler, der sich angesichts des Gabelbocks, der als Trophäe an der Wand hängt, übergeben muss: Nicht der Gedanke an das geopferte Wild gibt ihm den Rest, sondern seine verlorene Jugend.

Zu solch simplen Schlüssen lässt sich der Autor zum Glück nicht oft hinreißen. Auch widersteht er der Versuchung, aus Skepsis gegenüber der Moderne die Natur zu verklären. Im Gegenteil schreibt er, dass er den großen amerikanischen Landschaftsfotografen Ansel Adams gar nicht mag. Er hält sich lieber an Robert Frank. Der hatte die Menschen im Blick. Genau genommen liest sich "Drehtage" sogar wie eine Hommage an Frank. Dessen berühmtestes Werk, "Die Amerikaner", fotografierte er buchstäblich im Vorbeifahren, aus einem Bus heraus. Ganz ähnlich lesen sich die Momentaufnahmen von Shepard.

Sam Shepard: "Drehtage". Stories.

Aus dem Englischen von Uda Strätling. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main. 318 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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[Shepard] drills down through the strata of our history into the bedrock of American myth. Walter Kirn, The New York Times Book Review

Expansive and rich. . . . With scenarios that are at once unbearable and irresistible, Shepard casts a predictably haunting spell. USA Today

Gorgeous. . . . Searing. . . . Shepard beautifully records the overlooked, strange places men find themselves, both physically and emotionally. San Francisco Chronicle

Sharp enough to move a reader to tears. . . . Funny and smart. . . . Profoundly satisfying. . . . The narrator talks out his conflicts . . . with great precision and beauty. The Boston Globe

Expansive, panoramic. Like Bob Dylan, Shepard is a geographer of the rawboned surrealism of America s shadow interior, story after story bearing the name of a town or highway, our national portrait dabbed with a thousand points of darkness. James Wolcott, Vanity Fair

These stories [have a] deep, abiding appeal. The Los Angeles Times

This is Shepard s brilliance the ability to continually surprise us. He plays with our heads, pushes boundaries, and in the end makes the journey worthwhile. The Denver Post

Shepard [is] one of the most lavishly gifted, prolific artists of his generation. The Plain Dealer

These deceptively modest works, reflective and witty, explode with fresh energy. Their touches of absurdity give way to a depth of emotional loss that will sneak up and wring your heart dry. [Sam Shepard] is still a star, still a treasure .It takes an eternally young genius like Shepard to make us laugh and wonder. The Daily Beast

Shepard s talent and bent for language is what drives the book. The rhythms. The precision of the words. His instincts on when to give and when to hold back. All together, these pieces take us on a road trip of America, before dropping us off inside ourselves. The Providence Journal

His literary voice .[is] strong, unpretentious, and singular .He writes with the kind of authority that makes you believe and with the kind of depth that makes you think. Elle.com

Mournfully funny .Well-observed .As a collection of tiny jewels of language unearthed with great care by a man with a uniquely American voice, it s unlike anything else. The A.V. Club

Read [it] the way the faithful may read their Bibles: a few verses nightly to serve as inspiration, and a shield from despair. The L Magazine

No one writes like Shepard or better captures the fallout from American myths: of freedom, entitlement and masculinity. The Post and Courier

Powerfully entertaining. Richmond Times-Dispatch

Gripping and elusive at the same time .Dark and weirdly funny .There s something about Shepard that invites awe. Sam Shepard is Samuel Beckett as Marlboro Man .Readers of Hemingway, Cormac McCarthy, Jim Harrison and Thomas McGuane will recognize the type. The Hartford Advocate

Always there s the tremendous poetry of Shepard s language. The Oregonian

Moving .Again and again, we find in Day out of Days, everything in life is a mystery; the road to answers, or even a satisfying sense of place, never ends. Chicago Sun Times
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